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Kreis Haßberge: Wort zum Wochenende: Bitte um Frieden

Kreis Haßberge

Wort zum Wochenende: Bitte um Frieden

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    Pfarrerin Melanie von Truchseß
    Pfarrerin Melanie von Truchseß Foto: Lena Grünewald

    „Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben! Es möge Friede sein in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen! Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen. Um des Hauses des Herrn willen, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen.“ (aus dem Wochenpsalm 122) Am Wochenende begehen wir den Israelsonntag – wir erinnern an die besondere Berufung des Volkes Israel, an die Zerstörung des Tempels und an die grauenvolle Geschichte, die Deutschland und Israel trennt und verbindet.

    Jerusalem heißt übersetzt „Stadt des Friedens“ – aber ein Blick in die Bibel und die Geschichtsbücher zeigt, dass die Stadt schon immer umkämpft ist: Von den Kanaanäern erobern die Israeliten unter König David Jerusalem. Assyrer, Babylonier und Römer belagern, zerstören, besetzen die Stadt und den Tempel. Später besetzen Araber, Seldschuken, christliche Kreuzfahrer, Osmanen und Kolonialherren Jerusalem und seit der Gründung des Staates Israel 1948 ist die Stadt geteilt.

    Ostjerusalem wird von Palästinensern bewohnt, der Westen von Israelis. Dabei beansprucht der Staat Israel ganz Jerusalem, während die Palästinenser hier gerne die Hauptstadt ihres Staates hätten. So ist die „Stadt des Friedens“ ein Zankapfel und Symbol für die immer feindseligere Entwicklung des Verhältnisses zwischen Israelis und Palästinensern.

    Die vielen Menschen, die sich auf beiden Seiten für Frieden und ein gutes Zusammenleben engagieren, macht die Aggressivität auf beiden Seiten ratlos. Die Hamas verweigert weiter die Herausgabe der verbliebenen Geiseln, die radikalen Kräfte in der Regierung Netanjahu treiben die Eroberung Gazas voran und auch im besetzten Westjordanland gehen Siedler immer brutaler gegen die dort lebenden Palästinenser vor.

    Wer würde sich in dieser Situation nicht mit dem Psalmbeter Frieden für Jerusalem wünschen, Wohlergehen für die jüdischen Familien, die in Ungewissheit über die Geiseln sind, deren Söhne und Töchter zum Kriegsdienst einberufen wurden. Und Frieden und Wohlergehen für die palästinensischen Familien, die vertrieben sind, hungrig, hoffnungslos. 

    Friede beginnt immer in mir. Im klaren Nein zum Hass, im Suchen nach Wegen des Friedens. Um unserer älteren Geschwister, der Juden willen erbitten wir Frieden. Um unserer Brüder, der palästinensischen Christen willen erbitten wir Frieden. Nicht nur am Israelsonntag.

    Die Autorin: Melanie von Truchseß ist Pfarrerin der Pfarrei Friesenhausen-Wetzhausen.

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