Wenn sich im Herbst die Blätter bunt färben, beginnt im Garten eine geschäftige Zeit. Denn die dritte Jahreszeit bietet noch einmal perfekte Bedingungen, um grundlegende Arbeiten zu erledigen: Verhältnismäßig milde Temperaturen, trockene Tage und der noch warme Boden sind ideal, um den Rasen zu pflegen, Pflanzen zurückzuschneiden und Beete winterfest zu machen. Vor dem Einsetzen von Stürmen und Kälte sollten außerdem die Gartengeräte gereinigt und empfindliche Gartenbewohner behutsam ins Winterquartier gebracht werden.
Laub, Rasen & tierfreundliche Rückzugsorte: Der erste Herbst-Check
Für die Rasenpflege gilt: Vor dem Winter sollte die Grünfläche noch einmal gemäht werden, wobei eine Schnitthöhe von etwa fünf Zentimetern empfohlen wird, damit die Gräser genügend Kraft sammeln können. Ein kaliumreicher organischer Herbstdünger hilft, die Widerstandskraft gegen Frost zu steigern. Auf herkömmliche stickstoffreiche Rasendünger sollte im Herbst verzichtet werden, denn sie regen das Wachstum an und machen das Gras frostempfindlicher.
Besonders liegengebliebenes Laub kann für den Rasen schnell problematisch werden. Es nimmt den Gräsern das Licht, begünstigt Fäulnis und fördert die Ausbreitung von Moos. Deshalb empfiehlt es sich, die Blätter regelmäßig, idealerweise etwa alle zwei Wochen, mit einem Laubrechen zu entfernen. Wird die Blätterschicht vor Ablauf der zwei Wochen besonders dick, ist ein sofortiges Eingreifen sinnvoll, damit der Rasen atmen kann. Auch Hecken profitieren davon, von den Blättern befreit zu werden, da sie das Wachstum beeinträchtigen können.
Wer Wert auf naturnahes Gärtnern legt, kann Laubhaufen in ruhigen Ecken des Gartens anlegen. Diese Haufen bieten Igeln, Insekten und anderen Kleintieren einen geschützten Unterschlupf für den Winter.
Beete schützen und Kompost umsetzen
Ein Teil des gefallenen Laubs, am besten zerkleinert mit einem Rasenmäher, eignet sich hervorragend als Mulchschicht und zum Abdecken leerer Beete. So entsteht ein natürlicher Schutz vor Auskühlung und Erosion. Einige Laubsorten, wie die von Walnuss, Eiche, Buche, Kastanie oder Platane, verrotten jedoch langsamer und sollten am besten separat kompostiert werden.
Der Herbst ist ein idealer Zeitpunkt, um Kompost umzusetzen, da dies den Verrottungsprozess beschleunigt, Schädlinge abtötet und eine gute Durchlüftung des Materials fördert. Um den Kompost umzusetzen, schaufeln Hobbygärtnerinnen und -gärtner das organische Material bei trockenem Wetter um und verteilen es auf einer neuen Fläche, wobei das untere Material nach oben und das obere nach unten kommt. Auf diese Weise wird eine wichtige Grundlage für fruchtbare Erde im kommenden Jahr geschaffen.
Strauch- und Baumpflege: Winterschutz beginnt im Herbst
Besondere Aufmerksamkeit sollten nun auch Formgehölze, Sträucher, Buchsbäume und Hecken bekommen. Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten diese mit einem kräftigen Rückschnitt in Form bringen, denn so lässt sich gesundes Wachstum fördern und die Pflanzen bleiben kompakt. Alte, verholzte Triebe bei großen Sträuchern sollten entfernt werden, um neue Austriebe anzuregen. Besonders bei Himbeersträuchern und alten Obstbäumen lässt sich so der Grundstein für eine gesunde Ernte im nächsten Jahr legen. Zu beachten sind dabei die gesetzlichen Schnittzeiten: Zwischen dem 1. März und dem 30. September dürfen Hecken und Sträucher laut Bundesnaturschutzgesetz nicht stark beschnitten werden, um brütende Vögel und andere Tiere zu schützen. Anfang Oktober jedoch steht dem gründlichen Formschnitt nichts im Wege.

Viele Ziergräser wie Pampasgras müssen nicht geschnitten, jedoch zusammengebunden werden, damit möglichst wenig Nässe ins Herz der Pflanze gelangt. Für empfindliche Stauden gilt: Sobald das Laub vergilbt und die Pflanze sich einzieht, ist ein bodennaher Rückschnitt möglich. Ein Großteil der Stauden und Gräser kann allerdings über den Winter stehen bleiben. Die getrockneten Pflanzen bieten Insekten Unterschlupf und setzen im frostigen Garten dekorative Akzente, während Vögel von Insekten und Samen profitieren.
Der Winterschutz der Pflanzen spielt ebenfalls eine große Rolle. Rosen häufeln Hobby-Gärtnerinnen und Gärtner vor dem ersten Frost mit Erde an. Frostempfindliche Knollenpflanzen wie Begonien, Gladiolen und Dahlien sollten rechtzeitig ausgegraben und an einem frostfreien Ort gelagert werden. Viele Kübelpflanzen – etwa Zitruspflanzen, Granatapfel oder Fuchsien – vertragen keine Minusgrade und sollten in ihr geschütztes Winterquartier oder Gewächshaus umziehen. Als Faustregel gilt: Pflanzen, die ihr Laub abwerfen, kommen am besten dunkel und kühl unter, immergrüne Pflanzen benötigen meist ein helles, etwas wärmeres Plätzchen. Dank dieser vorausschauenden Schnitt- und Pflegemaßnahmen und dem richtigen Einwintern blühen sie nach dem Winter gesund und kraftvoll wieder auf. Wer neue Hecken, Stauden oder Rosen plant, findet im Herbst ideale Pflanzbedingungen vor: Der Boden ist noch warm, Feuchtigkeit ausreichend vorhanden, und die jungen Pflanzen können vor dem ersten Austrieb im Frühjahr gut anwachsen.
Erntezeit und Vorratshaltung: Das Beste für Küche und Keller
Im Herbst erreicht die Erntezeit ihren Höhepunkt. Jetzt sammeln Hobbygärtnerinnen und -gärtner im Garten Obst- und Gemüsesorten wie Kürbisse, Rote Rüben, Knollensellerie oder Schnittlauch ein. Auch Wintergemüse, Feldsalat und Spinat gehören zu den typischen Kulturen, die geerntet und direkt neu ausgesät werden können. Kommt der erste Frost, heißt es zudem, grüne Tomaten rechtzeitig zu ernten – an einem sonnigen Platz im Haus können sie nachreifen.

Eine wichtige Aufgabe ist außerdem das regelmäßige Aufsammeln von Fallobst wie Äpfeln. Bleiben faule oder wurmstichige Früchte liegen, bieten sie Krankheiten und Schädlingen ein perfektes Winterquartier. Einwandfreies Obst lässt sich mit verschiedenen Methoden haltbar machen: zum Beispiel durch Einkochen, Trocknen oder die Verarbeitung zu Saft. Überschüssiges und nicht mehr genießbares Obst und Gemüse, das symptomfrei ist, kann auf den Kompost, während befallene Früchte besser in der Biotonne entsorgt werden.
Gartengeräte winterfest machen
Mit dem Ende der Gartensaison empfiehlt sich schließlich ein gründlicher Rundgang bei den Gartengeräten. Spaten, Schaufeln, Hacken und Scheren sollten gereinigt und gut getrocknet verstaut werden, denn das beugt Rost und Verschleiß vor. Der Rasenmäher profitiert zudem davon, gewartet zu werden, bevor er Winterschlaf macht. Durch die lange Einsatzpause und die niedrigen Temperaturen kann das Gerät durch Schmutz, Korrosion und Treibstoffrückstände potenziell Schaden nehmen.
Bereit für das Frühjahr
Der nachhaltige Einsatz der eigenen Gartenressourcen macht im Herbst den Unterschied: Wer Laub sinnvoll verwendet, Pflanzen gezielt auf die Winterruhe vorbereitet und die Erntezeit nutzt, fördert ökologische Vielfalt und stärkt den natürlichen Kreislauf im Garten. Mit überschaubarem Aufwand und großem Nutzen bleibt der Garten nicht nur für Pflanzen und Tiere, sondern auch für alle Hobbygärtnerinnen und -gärtner eine ganzjährige Oase.
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