Die Schlagworte sind so eindeutig wie die Gefühle, die sie auslösen: Weltkonzern und Wohlstand auf der einen Seite, Gefährdung des Trinkwassers und Verkehrsbelastung auf der anderen Seite. Es geht um Bayerns größtes Gipsbergwerk, das Knauf in der Altertheimer Mulde plant. Doch das Thema ist nicht schwarz-weiß zu sehen, das wird beim Gespräch mit Iphofens früherem Bürgermeister Josef Mend (73) schnell deutlich.
Iphofen
Hahahaha, ich nehm die Gewerbesteuer aber kein Risiko. Muss das ernst genommen werden? Ich denke nicht und tatsächlich sehen wir, dass Industrie nicht so einfach den Standort verlässt. Bestes Beispiel die Produktion von Knauf on Russland.
Ist doch wirklich schön, dass irgendjemand vor ein paar Jahren das Wort „Ideologie“ neu belebt hat, das man immer dann verwenden kann, wenn man für seine eigene Ideo... äh... Weltanschauung keine passenden „objektiven Abwägungen“ aufbringen kann oder die Faktenlage unglücklich zur eigenen Überzeugung steht. Ein echter Hype in den Kommentarspalten hier und auch der Herr Mend ist dem zugeneigt. So hinterlässt man einen kompetenten Eindruck, auch bei völliger Ahnungslosigkeit in der Sache und man kann immer schön mit diskutieren. Man hat ja schließlich immer das passende Killerargument im Köcher. Jeder, der nicht so denkt, als man selbst, ist eben ideologisch verblendet. Was sonst? Somit ist die Diskussion beendet.
Si tacuisses, .... , Herr Mend. Es lohnt sich nicht, in Sachen "Gips-Abbau in Altertheim für Iphofen" als befangener Knaufianer so einseitig Partei zu ergreifen. Damit ändern Sie nichts an der zu Recht notwendig gewordenen Überprüfung der beiden anstehenden Genehmigungsverfahren. Beide stehen sich im Wege stehen: Trinkwasserschutz muss unbestreitbar über die "im Nu" vergangenen 60 Jahre Gips-Abbau in Altertheim hinaus reichen. Dass nach Genehmigung oder Nichtgenehmigung des Gipsabbaus Klagen möglich sind, ist ein Qualitätszeichen unseres freiheitlichen Rechtsstaates, in dem vieles, aber auch nicht alles aus rein wirtschaftlichen Gründen möglich ist. Daher hoffe ich, dass Sie oder Knauf am Ende der beiden Verfahren nicht gegen den Vorrang des Trinkwasserschutzes gegenüber dem Gipsabbau klagen. Lassen Sie die verantwortlichen Behörden und Gutachter in Ruhe Ihre Arbeit machen. Dass Knauf sich nach Ihrer Aussage darauf einstellen kann, auf Altertheim zu verzichten, gibt Hoffnung.
Herr Koch, das selbst von Knauf einräumte Risiko mit solch einer Argumentation zu relativieren zeigt, dass Sie sich nicht sonderlich intensiv dem Thema befasst haben. Ich empfehle: https://www.wasser-in-gefahr.de/
Ob wohl die Kritiker des Herrn Mend ihren CO2 Ausstoss schon auf Null reduziert haben? Durch Auto, Stromverbrauch, Heizung usw. entsteht nämlich kein abstraktes Restrisiko für eine begrenzte Anzahl von Menschen. Dadurch entsteht ein konkretes Risiko für alle Menschen.
heiliger St. Florian verschon mein Haus. Zünd andere an. Auch wenn der Schaden beim anderen Haus deutlich größer ist. Hauptsache Mend kann es sich weiter auf seinem Wohlfühlsofa der 70er Jahre, gut gehen lassen.
Lieber Herr Mend, es geht hier nicht um Ideologie, sondern um eine Existenzgrundlage. Übrigens nicht nur für die Menschen selber, sondern für den Raum Würzburg als Standort für Handel und Gewerbe. Ohne eine sichere und bezahlbare Wasserversorgung würde das nicht funktionieren!
Wer jetzt nicht begreift, dass man Trinkwasservorkommen nicht gefährden darf, wird das nie begreifen. Dabei sagt sogar der Oberste Bayerische Verwaltungsgerichtshof, dass Trinkwasserschutz über Firmeninteresse steht.
Forstsetzung meines Beitrags: Der Engpass bei Energie und die hohen Preise führen zur Deindustrialisierung. Überall schließen Betriebe. Die Zeche wird jeder zahlen in ein paar Jahren, wenn die Auswirkungen sichtbar werden. Auch viele, die meinen sie sind nicht betroffen, weil ihr Geld vom Staat kommt (Rentner, Beamte, etc.) Noch ist unser Kühlschrank voll, aber es kommt weniger nach als entnommen wird. Bevor sich wer aufregt: Ja ich weiß China ist eine Diktatur, Zwangsumsiedlungen, etc. Nur die Erkenntnis hilft uns überhaupt nichts. Ich fürchte eines Tages wird der deutsche Bundeskanzler in Peking sitzen, wo man ihn zu einem „Rohstoff-Deal“ zwingt, so wie es dem ukrainischen Präsident Selenskyj jüngst passiert ist. Andere entscheiden dann über unsere Rohstoffe. Aber ich bin kein Hellseher. Zum Glück.
Herr Spiegel, die Beispiele aus China, die Sie häufig anführen, taugen nicht für ein demokratisches Land. Das stellen Sie ja dann einschränkend selbst fest. Und nein, Deutschland ist in manchen Teilen eine Bananenrepublik. Ihr Vertrauen in Behörden könnte ich aus eigener Erfahrung gewaltig erschüttern
Ich gebe Herrn Mend Recht. Langfristig bedroht sogenannter gutgemeinter „Bürgerwille“ von Laien die Demokratie. Angst (von Laien) ist ein schlechter Ratgeber. Man sollte auf die Fachleute vom Bergamt vertrauen. Leute mit Ahnung, die pflichtbewusst und abgewogen prüfen. Wir sind keine Bananenrepublik. Man kann den Behörden vertrauen. Während sich Deutschland im „Klein-Klein“ verheddert machen Andere Nägel mit Köpfen. China baut in Tibet einen weiteren Mega-Staudamm, noch größer als der 3-Schluchten Staudamm bei dem 1,2 Mio. Menschen umgesiedelt wurden. Der liefert den Strom für die neuen Rechenzentren, die für KI-Anwendungen gebraucht werden. Mit den in Deutschland geplanten Rechenzentren wird es nichts, weil das Stromnetz jetzt schon überlastet ist. Der Ausbau kommt wegen Bürgerprotesten nur zu langsam voran.
Knauf wird Iphofen nicht verlassen, selbst wenn das mit dem geplanten Gipsbergwerk bei Altertheim nicht klappt - dieses unterschwellige Drohen mit diesem Szenario wird langsam langweilig. Als jemand, dessen Trinkwasser von der Entscheidung, ob das Bergwerk kommt oder nicht, nicht betroffen ist, sollte Herr Mend sich mit dem öffentlichen Kundtun seiner Meinung zurücknehmen - sich selbst tut er meines Erachtens damit keinen Gefallen, auch wenn seine Meinung als früherer Bürgermeister, dessen lange Amtszeit sicher auch auf die gute finanzielle Lage Iphofens bedingt durch Knauf zurückzuführen war, nicht überrascht. Susanne Orf
Herr Mende, es ist traurig, daß Sie eine Knaufbrille tragen. Es ist doch logisch, dass Iphöfer und Knaufianer sich das Bergwerk wünschen. Das betrifft ja auch nicht ihr Trinkwasser. Als ehemaliger Politiker sollten Sie einen ganzheitlichen Blick auf die Sache werfen. Das ganze Leben ist ein Risiko, da gebe ich ihnen recht. Allerdings kann der Mensch bestimmen, ob in wie weit er das Risiko Trinkwasser zu verunreinigen oder gar zu verlieren, in Kauf nimmt. Mich betrifft es unmittelbar und mir sowie auch der Gemeinde in der ich lebe, ist das Risiko zu hoch.
"Die ganze Welt ist ein einziges Restrisiko“.....Wer mit so einem akkurat gepflegten Bärtchen zeigt, dass er nicht mal optisch ein "Restrisiko" eingeht, sollte nicht solche rückständigen Macker-Sprüche dreschen. Was will ein "Ex-Bürgermeister" mit so einer Aussage zum Ausdruck bringen - dass er persönlich nichts mehr zu verlieren hat?
Das klingt ja wie sein Parteifreund Aiwanger, der im Sommer 2023 in Erding rief, man müsse die Demokratie zurück holen. Unglaublich. Volker Müller
Wenn der Josef zum Bergwerk in Hüttenheim schaut, sieht er welche Probleme am Ende der Ausbeute auf Altersheim zukommen! Wenn er den Klimawissentschaftlern glauben würde, dann wüsste er, wie wertvoll Wasser jetzt schon ist! Aber in seinem Alter könnte scho etwas Starrsinn die Oberhand gewinnen! K.-H. Conrad
Knauf soll durchaus in Iphofen bleiben und uns mit innovativen Baustoffen versorgen. Die müssen aber nicht unbedingt nur aus Gips sein. Biobasierte Alternativen gibt es jetzt schon. Recycling und Gipse aus der chemischen Industrie können ergänzen. Gipsexporte in andere Länder müssen nicht sein. Außerdem sind die Gipsvorkommen sowieso endlich. Also...
Ist schon ein eigentümliches Demokratieverständnis. "Initiativen, 10% der Bevölkerung bedrohten die kommunale Selbstverwaltung und sogar die ganze Demokratie... Man droht mit einer Klage..." ???? Aha! Ich sehe die Bedrohung der Demokratie aus einer ganz anderen Richtung. Anders Thema ... Bedroht ist die Wasserversorgung von halb Würzburg und einiger Umlandgemeinden. Und übrigens, der Klageweg ist ein Prozess, der es einer Person oder einer Organisation ermöglicht, ihre Ansprüche vor einem Gericht geltend zu machen. Er ist ein wichtiges Instrument, um rechtliche Ansprüche durchzusetzen und Gerechtigkeit zu erlangen. Näheres zu den "Wohltaten" von Knauf bei Wikipedia unter Knauf/Kritik. Infos von den Demokratiegefährtern unter https://www.wasser-in-gefahr.de/
dann soll die Firma halt abhauen, nach Russland da macht sie eh die meisten "Geschäfte"! unglaublich was manche von sich Geben. immer nur GELD GELD GELD
Wohl drei Jahre zu lang Bürgermeister gewesen. Unglaublich was da noch ausrangierte Amtsträger sich noch rausnehmen.
Wenn man die Gewerbesteuer hat, aber 0 Risiko, hat man natürlich leicht reden. Den Schutz der Grundversorgung der Hälfte der Würzburger Bevölkerung als "Ideologie" zu bezeichnen, ist zudem an Selbstgerechtigkeit und Dreistigkeit kaum zu überbieten - man hat wie gesagt selbst kein Risiko. Und zum Glück gibt's den Rechtsweg und es entscheidet ein unabhängiges Gericht und nicht ein Ex-Bürgermeister, dem das Wohl der Bürger der größten Stadt in Unterfranken anscheinend ziemlich egal ist und der nur auf die eigenen Einnahmen zulasten anderer guckt.
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