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BAD STAFFELSTEIN: Wärme flieht durch Tür und Fenster

BAD STAFFELSTEIN

Wärme flieht durch Tür und Fenster

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    Kältebrücken: Viele der historischen Fenster im Rathaus haben keine Dichtungen und nur Einfachglas.
    Kältebrücken: Viele der historischen Fenster im Rathaus haben keine Dichtungen und nur Einfachglas. Foto: Birgid Röder

    Bad Staffelstein ist die einzige Stadt im Landkreis Lichtenfels, die für das Pilotprojekt „Energiecoaching“ ausgewählt wurde. Der Coach sollte sich einen Überblick über Einsparpotenziale verschaffen, über die Nutzungsmöglichkeiten Erneuerbarer Energien informieren und an einem kommunalen Gebäude exemplarisch Schwachstellen aufdecken und Verbesserungsmaßnahmen erläutern.

    Ausgewählt wurde hierfür das Rathaus und im März in Augenschein genommen. Markus Ruckdeschel von der Energieagentur Oberfranken stellte dem Stadtrat in der Sitzung am Dienstag das Ergebnis vor. Die technischen Möglichkeiten an dem historischen Gebäude sind schon aus denkmalpflegerischen Gründen äußerst begrenzt, an der Außenfassade sind Änderungen nicht möglich. Ruckdeschel zeigte dennoch einige Maßnahmen auf, die sich bald amortisieren würden.

    „Die Photovoltaik wird sich zum Kraftwerk des kleinen Mannes entwickeln.“

    „Der Winter 2012 war der teuerste aller Zeiten, was die Heizung betrifft“, rief er ins Gedächtnis. Und regte als erstes eine Dämmung der obersten Geschossdecke im Rathaus an. Hier könnte mit relativ wenig Aufwand der größte Nutzen erzielt werden. Die historischen Außentüren, an vielen Stellen undicht, führen in den beheizten Flur, manche Fenster sind nur einscheibig, oft sogar ohne Dichtung zwischen Flügel und Rahmen. Die Scheiben längerfristig komplett mit Isolierglas auszutauschen wäre wünschenswert. Die Schwerkraft-Heizung, deren Kessel noch aus den 80-er Jahren stammt, ist ein weiterer Punkt. Das Gremium nahm die Anregungen zur Kenntnis, sie sollen Stück für Stück umgesetzt werden.

    Bei Vergleichen des Energieverbrauchs kommunaler Gebäude ist das Gemeindehaus Grundfeld mit seinem hohen Stromverbrauch aufgefallen. Laut Bürgermeister Jürgen Kohmann seien die Mitarbeiter hier bereits auf Ursachenforschung.

    Ruckdeschel regte weiter an, bei Straßenbauarbeiten an Rohre für Nahwärme für den Ortskern zu denken. Beim Punkt „Erneuerbare Energien“ erklärte er, dass Bad Staffelstein 60 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauche. Bisher würden rund 15 Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien gedeckt, ein ordentlicher Wert für eine Stadt mit hohem industriellen Strombedarf, so Ruckdeschel. Auf den Dächern der Wohngebäude wären noch geeignete Flächen für Photovoltaikanlagen vorhanden, die 25 Millionen Kilowattstunden Strom liefern könnten. „Die Photovoltaik wird sich zum Kraftwerk des kleinen Mannes entwickeln“, so Ruckdeschel. Wer rechnen kann, werde in den nächsten Jahren nachrüsten, so seine Überzeugung. Er appellierte, auch mögliche Standorte für Windkraftanlagen für den Energiemix Bad Staffelsteins in der Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren, auch wenn sie aktuell nicht durchsetzbar sind.

    Die Energieagentur Oberfranken wurde bereits 1998 als „Unabhängige Beratungseinrichtung in Energiefragen für den Regierungsbezirk Oberfranken“ gegründet. Aus der Taufe gehoben wurde sie von oberfränkischen Landkreisen und Kommunen - unter Federführung des Landkreises Kulmbach, auch Udo Möhrstedt, Geschäftsführer von IBC Solar, war damals beteiligt. Diese kommunale Verankerung ist bis heute der Garant für die Unabhängigkeit der Energieagentur.

    Alle Jahre wieder: der Antrag auf Städtebauförderung. Auf insgesamt 505 000 Euro belaufen sich die Kosten der Projekte, welche die Stadt anmelden wird. Am umfangreichsten wird der Bauabschnitt III der Bahnhofstraße mit 400 000 Euro zu Buche schlagen. Daneben steht die Sanierung des maroden Zwerchgiebels mit der Uhr am Rathaus auf dem Programm, die Handläufe an der Rathaustreppe, der Erwerb unbebauter Grundstücke und das kommunale Fassadenprogramm.

    Der Stadtrat beschloss einstimmig die Änderung der Satzung über Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und andere Leistungen gemeindlicher Feuerwehren. „Grundsätzlich sind die Feuerwehreinsätze für Bürger kostenfrei, wenn Gefahr für Mensch oder Tier besteht“, versicherte Bürgermeister Kohmann. Die Gemeinden können allerdings unter bestimmten Voraussetzungen Ersatz für die notwendigen Aufwendungen verlangen, die ihnen durch Ausrücken, Einsätze und Sicherheitswachen gemeindlicher Feuerwehren entstanden sind.

    „Grundsätzlich sind die Feuerwehreinsätze für Bürger kostenfrei, wenn Gefahr für Mensch oder Tier besteht.“

    Kostenersatz kann verlangt werden für Einsätze, die durch eine vorsätzlich herbeigeführte Gefahr verursacht wurde, bei vorsätzlicher Falschalarmierung der Feuerwehr oder für Sicherheitswachen. Kostenersatzpflichtig ist zum Beispiel die Beseitigung einer Ölspur nach einem Unfall.

    So kostet ein Kilometer Wegstrecke mit dem TLF 4000 jetzt 7,85 Euro, die Einsatzstunde des TLF 4000 wurde auf 104,15 Euro festgelegt. Der Einsatz eines Feuerwehrmanns pro Stunde beläuft sich auf 24 Euro.

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