Beworben hat sich Stefanie Backert nach dem Motto „jetzt oder nie“. Mit 36 Jahren ist sie die älteste unter den Anwärterinnen auf die Krone. Seit Jahren besucht die adrette Brünette die Obermain-Therme: „Die Obermain-Therme ist geradezu ein Zufluchtsort der Sonneberger. Es ist nicht selten, dass ich einen Kollegen in der Sauna treffe – aber wir ,Ossis‘ sind da ja nicht so“, sagt Backert in charmantem Dialekt und lacht.
Aufgeschlossen, herzlich und diszipliniert beschreibt sich die Sonnebergerin selbst. Perfekte Voraussetzungen für das Amt der Thermenkönigin. Was die Werbefunktion betrifft, wäre Backert eine überzeugende Vertreterin: Schon immer führten sie Ausflüge ins Bad Staffelsteiner Land. Dass ihre beste Freundin vor zwei Jahren nach Bad Staffelstein zog, hat ihre Besuche noch einmal gesteigert.
Weit und breit die Schönste
Außerdem sei die Obermain-Therme in ihren Augen schon immer weit und breit das schönste Thermalbad gewesen, und sie schätze es, dass man sich dort immer wieder etwas Neues für die Besucher einfallen lasse. Denn nicht nur die riesige Saunalandschaft hat es ihr angetan: „Ich genieße auch die Beauty-Angebote der Therme. Die verschiedenen Masken, zum Entspannen auch mal das Aqua-Qi-Gong oder für die Fitness die Wasser-Gymnastik.“
Auch dem Casting blickt sie mit sportlicher Einstellung entgegen. Sie betrachte die anderen Kandidatinnen nicht als Konkurrenz, sondern man bewerbe sich eben gemeinsam um das Gleiche. Freuen würde sie sich auf alle Fälle, wenn sie gewinnt - und nicht nur sie.
Von den Kollegen gepusht
Als die Wahl zur Thermenkönigin anstand, waren all ihre Kollegen bei Regiomed in Coburg einhellig der Meinung, dass sie es wagen solle. „Immer wieder wurde mir gesagt, ich solle mich doch bewerben. Ein bisschen Bedenken hatte ich wegen des Alters schon, aber es gibt ja keine Grenze. Mein Mann, meine Kollegen, Familie und Freunde würden es richtig feiern, wenn ich es schaffe“, so die Finanzbuchhalterin.
Besonders ihre Kollegin und Freundin animierte sie zu der Entscheidung. Diese hat durch Backerts Ansporn für die Bergwiesenkönigin im Thüringer Wald kandidiert und jetzt das Amt inne. Nun war es umgekehrt, die Freundin machte ihr Mut.
Und auch ihre älteste Tochter fiebert mit. „Sie träumt schon davon, dass Mama bald mit blauem Kleid und Krone auf der Bühne steht“, sagt Backert und schmunzelt. Insgesamt drei Kinder im Alter von drei, sechs und elf Jahren hätten dann eine „Königin“ zur Mutter.
„Meine älteste Tochter träumt schon davon, dass Mama bald mit blauem Kleid und Krone auf der Bühne steht.“
Stefanie Backert, Bewerberin
Der familiäre Halt erlaube es auf jeden Fall, dass sie alle Pflichten der Thermenkönigin erfüllen könnte. „Zeitmanagement und Organisation liegen einer dreifachen Mutter im Blut“, so Backert.
Und obwohl jetzt „nicht mehr alles so sitzt, wie bei einer 20-Jährigen“, scherzt die offene Sonnebergerin, liebe sie es, einmal im Monat von 23 Uhr bis zwei Uhr nachts beim textilfreien Baden durch die Therme zu flanieren. Die jungen Mädels mit perfekter Figuren versteckten sich am meisten in ihren Handtüchern – umso älter, umso entspannter gehe man mit seinem Körper um, meint Backert. Als Thermenkönigin würde sie sich natürlich in blaue Seide hüllen. „Hauptsache ist die Krone auf dem Kopf“, meint Stefanie Backert lachend.