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GRUNDFELD: Oma kocht und die Enkelin serviert

GRUNDFELD

Oma kocht und die Enkelin serviert

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    Likör-Angebot beim Zwetschgenfest. Auch das konnten Besucher in Grundfeld begutachten. FOTO Markus Häggberg
    Likör-Angebot beim Zwetschgenfest. Auch das konnten Besucher in Grundfeld begutachten. FOTO Markus Häggberg Foto: Markus Häggberg

    Das Zwetschgenfest in Grundfeld ist auf den Weg gebracht. Am Sonntag fand es zum vierten Mal statt. Über eine fünfte Auflage im kommenden Jahr lässt sich mit Initiatorin Anita Ostler schon reden. Das Fest hatte Schau- und Genusswert.

    11 Uhr, vormittags: Menschen spazieren in Richtung Grundfeld-Süd. So wie sie gehen, scheinen sie ein Ziel zu haben. Es heißt Schönthalstraße 20 bei Familie Betz. Hier stehen 21 liebevoll geschmückte Bierbankgarnituren und Zelte aufgebaut, hier gibt es in unmittelbarer Nähe auch eine Streuobstwiese und eine Nachbarin, die sich „Tomaten-Fraa“ nennt. Offensichtlich ein Ort der Hingabe für Speisen.

    Kuchenbleche werden getragen, Tortenvitrinen gefüllt, Klöße serviert. Mitten im Trubel ist auch Anita Ostler oder besser gesagt: Gerade Anita Ostler ist im Trubel, ist sie ihres Zeichens doch Ideengeberin für das Zwetschgenfest. Dabei geht es um mehr als Zwetschgen, es geht um Apfelkuchen, Gemüsekuchen oder Buchweizenbratlinge und eine mindestens einwöchige Vorbereitungszeit. Dabei wohnt Anita Ostler nicht einmal in Grundfeld. Noch nicht.

    „Solche familiären Feste sind am schönsten.“

    Arno Michel, Besucher

    „Wir wohnen in Petershausen im Landkreis Dachau“, erklärt Anita Ostler. Doch eine Hiesige ist sie schon, kommt sie doch ursprünglich aus Grundfeld und aus diesem Haus, und ihr Mann aus Romansthal. Irgendwann soll die alte Heimat auch wieder die neue und Altersruhesitz werden. Weil es auf dem Familiengrundstück eine Streuobstwiese mit 40 Bäumen gibt, fällt mehr ab, als man an Äpfeln, Kirschen und Zwetschgen selbst verputzen kann.

    Also wird eingeweckt, gebacken, gekocht, zu Likör, Kuchen oder Torte gemacht und verkauft, was überschüssig ist. Der Rahmen dazu gelinkt in Nachbarschaftsfest-Manier. Das lockt an. Besonders auch Wanderer und Urlaubsgäste.

    Ursula und Arno Michel sind Urlaubsgäste in Bad Staffelstein. Das Ehepaar kommt aus Hagen und hat über ein Mitteilungsblatt der Kurstadt von dem Ereignis erfahren. Jetzt ist es da und reichlich angetan. „Wir kommen schon seit 15 Jahren in die Gegend und solche familiären Feste sind die schönsten“, so Arno Michel. Er sitzt seiner Frau gegenüber und gemeinsam sitzt man am anderen Ende einer Bierbankgarnitur, auf der auch ein Ehepaar aus Kronach sitzt, welches nach Bad Staffelstein verzog.

    Erster Eindruck dieses Ehepaars: „Wenn Leute sich die Arbeit machen, muss man das auch unterstützen.“ Und: „Wir mögen die kleinen Veranstaltungen, da geht es familiär zu.“

    Familiär

    Familiär ist das Stichwort beim Zwetschgenfest, denn die Oma kocht, die Enkelin bedient und die Mutter mitsamt ihrer drei Geschwister ist in der Essens- und Getränkeausgabe beschäftigt. So wie Karin Betz, den Rhabarber-Likör, Holunder-, Johannisbeer-, Rosen- oder Brombeer-Sirup um sich herum stehen hat. Auch Eingewecktes und Pralinen mit Zwetschgenfüllung.

    Gut sechs Stunden dauert das Verköstigungsfest für Besucher. Ein bisschen was muss dabei auch eingenommen werden, denn es gibt Unkosten. Schanklizenz und Anmietung eines WC gehören dazu. Ein bisschen rührt Anita Ostler schon die Werbetrommel für ihr Zwetschgenfest.

    „Im Fremdenverkehrsamt wissen sie Bescheid und mit Flyern wird geworben“, so die patente Hausfrau, die klare Vorstellungen zur Gastronomie hat. „Ich finde, man muss heutzutage immer auch was Vegetarisches anbieten.“ Nicht ganz vegetarisch sind allerdings die Hamburger des Festes. Aber die heißen gut fränkisch auf der Speisekarte „Fleischklößla im Weckla mit Ketchup und Salat“.

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