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KLOSTER BANZ: Vortrag zur Krebsprävention: „Du bist, was du isst“

KLOSTER BANZ

Vortrag zur Krebsprävention: „Du bist, was du isst“

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    Chefarzt der Onkologie des Klinikums Coburg Doktor Christof Lamberti erklärt, was zu tun ist, um Krebs vorzubeugen.
    Chefarzt der Onkologie des Klinikums Coburg Doktor Christof Lamberti erklärt, was zu tun ist, um Krebs vorzubeugen. Foto: Tobias Hohner

    Während Chefarzt Dr. Christof Lamberti über die Vorteile gesunder Ernährung spricht, stehen ein paar Meter weiter die Häppchen bereit. Bunte Schalen, gefüllt mit allerlei verschiedener Köstlichkeiten: Frischkäse mit Schnittlauch thront auf einem Klecks Orange, kleine Würfel gehackten Kürbis. Daneben: Ein Stück Rehschinken schwimmt in einer goldbraunen Soße aus Pfifferlingen, garniert mit frischen Kräutern. „Zu einer gesunden Ernährung gehört auch der Genuss“, verrät Lamberti – ein kleiner Vorgeschmack auf die Kostprobe, die wenig später kommt: Reihum bekommt jeder der 120 Gäste ein Schälchen in die Hand, zusammen mit einer kleinen Gabel. Das Geschmackserlebnis beginnt.

    „Das schmeckt so lecker“, schwärmt eine Frau zusammen mit ihrer Sitznachbarin. Währenddessen steht Christopher Kropf auf der Bühne, stolz, dass seine Kreationen so gut beim Publikum ankommen. Als Chef seines eigenen Restaurants legt Kropf besonderen Wert auf gesunde Ernährung. Denn er ist überzeugt, dass bewusstes Essen ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden des Menschen ist. Und vor allem dafür, Krankheiten wie Krebs vorzubeugen.

    Krebs hat viele Gesichter

    Krebsprävention und Behandlung außerhalb der Schulmedizin, ein Thema, welchem die Hanns-Seidel-Stiftung eine Vortragsreihe widmete, um es von unterschiedlichen Gesichtspunkten zu beleuchten. Denn eines klingt immer wieder durch in den einzelnen Vorträgen: Ernährung ist nicht alles. Sicherlich spielt sie eine große Rolle in der Gesundheit, aber „es müssen viele Aspekte beachtet werden. Krebs hat viele Gesichter“, verrät Dr. Christof Lamberti von der Onkologie Abteilung des Klinikums Coburg. Genetik, Psyche und vor allem Stress haben ebenfalls einen Einfluss darauf, ob der Krebs schließlich ausbricht oder nicht. Nichtsdestotrotz ist sich Lamberti sicher: „Mit einem gesunden Lebensstil, kann man der Krankheit vorbeugen“, so der Mediziner.

    Immer dran bleiben

    Ihr regelrecht „davonrennen“, denn auf Bewegung und Sport kommt es ebenfalls an, wie Dr. Jost Langhorst weiß. „Ausdauer, Kraft und Koordination stehen im Fokus der Therapie“, fasst der Mediziner zusammen. Sprich, ein paar Einheiten auf dem Rad, Joggen an der frischen Luft, selbst ein leichtes Training im Fitnessstudio kann das Krebsrisiko erheblich mindern. Bis zu 40 Prozent haben Studien herausgefunden. Aber nur, wenn dabei eine Regelmäßigkeit einkehrt. „Wenn man ein paar Monate nichts gemacht hat, sind die positiven Aspekte schon wieder verloren“, meint Christof Lamberti. Deswegen ist es wichtig „dran zu bleiben“ und sich zu motivieren, rät er. Am besten noch in einer Gruppe, denn der Gruppenzwang habe hier ausnahmsweise einen positiven Effekt.

    Es gibt kein Wundermittel

    Wer hingegen glaubt, dass der Krebs schon abgetötet wird nur beim Schlucken einer Tablette oder eines Elixirs, den müssen die Mediziner an diesem Nachmittag enttäuschen. Denn „es gibt kein Wundermittel gegen Krebs“, fasst Christof Lamberti zusammen und hebt hervor, was aus seiner Erfahrung mit Patienten am besten geholfen hat: Neben gesunder und abwechslungsreicher Ernährung sowie Sport und Bewegung steht das Vermeiden von Risikofaktoren im Vordergrund. Also Zigaretten-, Alkohol-, und Drogenkonsum, was laut Studien einen erheblichen Einfluss auf das Risiko hat, an Krebs zu erkranken. „Das heißt nicht, dass man sich das Feierabend-Bier oder das abendliche Glas Wein plötzlich nicht mehr gönnen darf“, sorgt Christof Lamberti für Erleichterung. Die Menge macht hier das Gift. Und regelmäßiger Konsum schlägt sich zweifelsohne auf die Gesundheit nieder.

    Bewusste Ernährung

    Gesundheit, diesem Thema hat sich auch Christopher Kropf in seinem Leben gewidmet. Als Koch und mittlerweile eigener Restaurant-Besitzer, legt er großen Wert auf frische Produkte in seiner Küche. Er stammt aus einer Fischer-Familie. Seine Großeltern bauen all ihr Gemüse im eigenen Garten an. Christopher ist bewusste Ernährung also schon in die Wiege gelegt worden. Aber was bedeutet das überhaupt, bewusste Ernährung? Ist sie heutzutage überhaupt umsetzbar in Zeiten von Massenkonsum und Fleischskandalen? „Ja“, ist sich Christopher Kropf sicher. Die Lösung findet sich seiner Meinung nach aber nicht immer im Supermarkt: Die Produkte dort seien unnötig weiterverarbeitet, verrät der Koch. „Je länger die Zutatenliste, umso schlechter ist es“, meint er. Besonders kurz sei diese hingegen im heimischen Garten. Gemüse, Obst, frische Kräuter, all das braucht keine Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. Gegen Fleisch hat er auch nichts einzuwenden, lässt es sich doch wunderbar mit anderen Zutaten kombinieren. Wie beim Gemüse auch zählt jedoch vor allem eines. Frisch muss es sein. Deswegen holt es sich Christopher hauptsächlich von regionalen Zulieferern. Oder eben frisch aus der Regnitz. Der Bamberger geht regelmäßig Fischen, fährt dazu mit einem Boot auf den Fluss und hält das Netz ins Wasser. Ehe ein Fisch in seinen Händen zappelt. Welcher anschließend auf den Tellern seiner Gäste landet. Bewusste Ernährung ist in unserer heutigen Zeit manchmal schwer umzusetzen, das weiß der Koch auch. Aber sie sei sehr wichtig für einen gesunden Lebensstil frei von Krankheit. Denn „du bist, was du isst“, fasst Christopher Kropf zusammen.

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