Der heilige Dionysius ist als Nothelfer seit etwa 1760 ohne Kopf am Gnadenaltar in Vierzehnheiligen zu sehen. Als Kind war der Autor dieser Serie bei jedem Besuch am Gnadenaltar über diese Darstellung verwundert. Was sind die Gründe für diese Abbildung?
Dionysius wurde um 250 mit sechs Gefährten als Missionar nach Gallien geschickt und war vermutlich der erste Bischof im römischen Lutecia Parisiorum, dem heutigem Paris. Nachdem er dort zu predigen angefangen hatte, ordnete der römische Gouverneur seine Verhaftung an und ließ ihn enthaupten. Der Legende nach soll der Nothelfer nach seiner Hinrichtung aufgestanden sein und mit seinem Kopf in den Händen fünfeinhalb Meilen weit gegangen sein, um seinen Kopf bis zu dem Ort zu tragen, wo er begraben werden wollte.
Ohne Kopf, nicht kopflos
Spätestens im neunten Jahrhundert ereilte ihm der Ruf zum Nationalheiligen des Frankenlandes und er wurde in Frankreich und Spanien sehr verehrt. Dionysius ist nach wie vor der Patron Frankreichs. Allerdings reklamierten die Regensburger den Heiligen für sich und behaupteten 1050, dass die wahre Ruhestätte von Dionysius nicht Sankt Denis zu Paris, sondern im Kloster Sankt Emmeram sei. Damit kam der Kult auch nach Deutschland. Als Dionysius ab dem 14. Jahrhundert in die Reihe der Nothelfer aufgenommen wurde, war er auch bei uns der Ansprechpartner all derjenigen, die an Kopfschmerzen litten. Er wird außer bei Kopfweh auch bei Tollwut, Hundebissen und Syphilis angerufen. Seelische Leiden und Gewissensunruhen, bei den man „den Kopf hinhalten muss“, kann er nach dem Volksglauben ebenso lindern.
Sankt Dionysius, mit dem Kopf in der Hand, steht am 9. Oktober im Festkalender. Auch eine Wetterregel wird an seinem Namenstag beachtet: „Regnet?s an Sankt Dionys, wird der Winter nass – gewiss!“
Ins Gefängnis nach Vierzehnheiligen
In Vierzehnheiligen steht nicht nur die wunderschöne Basilika, sondern es gab und gibt weitere Gebäude und Einrichtungen, welche erwähnenswert sind. Ein ehemaliges Gebäude hat sogar eine unrühmliche Vergangenheit, denn die Nazi-Zeit hinterließ auch in Vierzehnheiligen ihre Spuren. Nach der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 kamen im Verlauf des Jahres immer wieder einzelne Personen in „Schutzhaft“. Es wurden etliche Geistliche im Antoniusheim in Vierzehnheiligen vorübergehend festgehalten und dort von den Nazis interniert. So prangerten die Kapläne Martin Förtsch und Otto Dittrich aus Staffelstein in ihren Predigten die gottlose Ideologie der NSDAP an. Auch lagen Wallfahrtsführer der Gößweinsteinwallfahrt im Clinch mit den Staffelsteiner Kaplänen, die sich gegen die NSDAP aussprachen. Die Kapläne wurden in Schutzhaft in Vierzehnheiligen untergebracht. Das Gebäude befand sich an der Stelle des heutigen Diözesanhauses.
Das Diözesanhaus ist ein Haus der Bildungshäuser der Erzdiözese Bamberg. Es hat eine Hauskapelle im ersten Stockwerk, welche rund um die Uhr zugänglich ist. In den „Nothelferklausen“ können sich die Gäste zurückziehen und den Abend ungestört verbringen. Das 1968 errichtete Bildunghaus wurde bei laufendem Betrieb zwischen 2010 und 2015 für zehn Millionen Euro saniert.

Die Generalsanierung des Bildungshauses Frankenthal in Vierzehnheiligen ist laut Geschäftsführer Raimund Hümmer seit März 2018 in vollem Gange. Nun wird am Innenhof gearbeitet. Dort soll eine Überdachung entstehen und die einzelnen Gebäudeteile miteinander verbunden werden. Es sind 42 Gästezimmer geplant, einige davon werden barrierefrei. Die Zimmer stehen ebenso nichtkirchlichen Gästen zur Verfügung. Auch fünf Tagungsräume sollen entstehen. Die Generalsanierung betrifft auch die angrenzende Gastwirtschaft. Anfang 2020 und wenn möglich bis zum Beginn der Saison im April soll der Umbau abgeschlossen sein. Dann wird Haus Frankenthal und auch die Gaststätte „Goldener Hirsch“ der Öffentlichkeit wieder zugänglich sein.
Vielfältiges Bildungsangebot im Diözesanhaus
Besinnungstage und Tagesseminare, Wochen- sowie Wochenend-Kurse und Exerzitien mit verschiedenen Themenschwerpunkten wechseln sich beim vielfältiges Bildungsangebot im Diözesanhaus ab. Die Angebot sollen neue Kraft und innere Ruhe schenken. Es bietet nicht nur ein vielfältiges, sondern vor allem ein fundiertes Angebot aus den Bereichen Spiritualität, christlich orientierte Persönlichkeitsbildung, Theologie und Kirche an.
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