Heute ist der Gedenktag des heiligen Blasius; er gehört zu den „14 Nothelfern.“ Am heutigen Tag wird in Vierzehnheiligen und vielen anderen katholischen Kirchen am Obermain der Blasiussegen erteilt. Er gehört bereits seit dem 16. Jahrhundert zum kirchlichen Brauchtum. Durch den Priester werden zwei geweihte Kerzen gekreuzt vor den Hals und das Gesicht der Gläubigen gehalten und eine Segensformel gesprochen. Der Blasiussegen geht auf eine volkstümliche Erzählung aus dem dritten Jahrhundert zurück, wonach der Bischof Blasius – von Berufswegen war er Arzt – im Gefängnis durch sein Gebet einem Jungen half, der eine Fischgräte verschluckt hatte und fast erstickt wäre. Blasius wurde somit zum Fürsprecher bei Halserkrankungen.
Sankt Blasius war Arzt und Bischof
Blasius war Bischof von Sebaste, der damaligen Hauptstadt der römischen Provinz Armenien in der heutigen Türkei. Vermutlich unter dem Kaiser Diokletian erlitt er das Martyrium zum Ende des dritten Jahrhunderts.
Seit dem 14. Jahrhundert als einer der 14 Nothelfer verehrt
Der tapfere Bischof war vor den Statthalter Agricola gebracht worden, weigerte sich aber, die Götzenbilder anzubeten, und wurde ins Gefängnis geworfen. Vor seiner Hinrichtung betete Blasius darum, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder sonst ein Siechtum haben, Erhörung fänden, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bäten. Eine Stimme vom Himmel versicherte ihm die Gewährung dieser Bitte. Mit zwei Gefährten wurde er enthauptet.
Seit dem neunten Jahrhundert wird der heilige Blasius als Patron der Ärzte verehrt und seit dem 14. Jahrhundert ist er einer der 14 Nothelfer. Seine Attribute sind Bischofsstab, Mitra und gekreuzte brennende Kerzen. Neben Ärzten rufen ihn die Weber, Schneider, Gerber und sogar die Blasmusiker an. Ebenso ist Sankt Blasius Vieh- und Wetterpatron. Er und Sankt Valentin (14. Februar) sind die bekanntesten Heiligen im Februar, da mit ihren Namenstagen bekannte Bräuche wie Blasiussegen und Valentinsgeschenk verbunden sind.

In früheren Jahrhunderten, die noch kein leistungsfähiges Medizinwesen kannten, waren besonders die Menschen auf dem Land Krankheiten hilflos ausgesetzt. Aberglaube und Zauberei versprachen Heilung und Linderung des Leidens, wenn der Kranke nur fest an die Wirkung des Mittels glaubte. Viele Kranke - vor allem Katholiken – suchten und fanden Trost und Heilung mit Hilfe der Religion. Die katholische Kirche hat bestimmte Krankheiten einzelnen Heiligen zugeordnet, die bei ihrem Martyrium an dem jeweiligen Körperpartien Verletzungen erlitten hatten. Es wurden Litaneien gebetet, in denen Heilige zum Schutz vor bestimmte Krankheiten angerufen werden. Dazu gehörte ebenso die Anrufung der 14 Nothelfer.
Zahlreichen Erinnerungsstücke in der Votivkammer
Die Votivkammer der Basilika Vierzehnheiligen mit ihren einzigartigen Sammlungen hat immer noch eine große Bedeutung. Votivbilder bedecken die Wände und füllen Vitrinen. Ein Gang in die Votivkammer stellt uns eindrucksvoll die tiefe Volksgläubigkeit in den letzten Jahrhunderten anhand von Bildern, Gebeten oder in Wachs nachgebildeter Körperteilen vor Augen. Das Gebetsanliegenbuch in der Votivkammer erzählt von vielen Schicksalsschlägen. Die Verfasser der Bildtexte auf den Votivtafeln beziehen sich auf die 14 Nothelfer, denen sie Rettung aus einer tödlichen Gefahr oder Heilung von schwerer Krankheit verdanken.
Praktische Helferinnen – die Franziskusschwestern
Nicht nur die 14 Nothelfer waren und sind Helfer für die Menschen am Gnadenort. Es gibt dort seit über 100 Jahren ganz praktische Helferinnen – die Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen. Seit 1890 leben und wirken sie an verschiedenen Orten in Deutschland. 1913 kamen die Schwestern nach Vierzehnheiligen und erwarben den Gutshof „Frankenthal.“ Im September feierte zum Beispiel die Berufsfachsschule für Kinderpflege Vierzehnheiligen ihr 50jähriges Bestehen. Bis vor fünf Jahren leitete die Kongregation der Franziskusschwestern diese Bildungseinrichtung. Viele weitere Bereiche ihres segensreichen Wirkens könnte man aufzählen. Im Oktober feierte die älteste Schwester M. Engelmara ihren 95. Geburtstag im Mutterhaus Vierzehnheiligen.

Neben ihr leben weitere ältere Schwestern hier. Auch wenn, wie in vielen anderen Orden, ebenso hier nur wenige jüngere Frauen den Weg ins Kloster finden, so wurde im Dezember Schwester Maria Magdalena in der Kapelle des Mutterhaus ins Noviziat aufgenommen.
Dreidsaheiling dreidsaheiling mure – is di kering nonnich ball aus? Josef Motschmann