Ein seltenes Fest der doppelten Diamantenen Hochzeit wurde in würdigem Rahmen in Unterleiterbach gefeiert.
Die Vertreibung aus Schlesien brachte die Geschwister Heinz und Waltraud Kothe am 27. Januar 1945 nach Unterleiterbach. Hier wurde die ganze Familie mit sechs Kindern zuerst von Landwirten aufgenommen, später kamen zwei Kinder dazu. Heinz erlernte den Beruf als Maurer bei der Firma Görtler&Schramm, er war dort über 40 Jahre lang beschäftigt. Waltraud arbeitete im Haushalt und in einer Molkerei in Staffelstein.
Helene als gebürtige Unterleiterbacherin lernte in Lichtenfels als Bürokraft, war später im Lebensmittelladen in Unterleiterbach beschäftigt und über 40 Jahre als Bedienung im Gasthof Hennemann in Unterleiterbach tätig. Xaver Berger stammt aus Grafertshofen im Schwabenland und war anfangs „Hirtenbua“, danach absolvierte er eine Lehre als Molkereifachmann und arbeitete als Käsemeister in der Molkerei Staffelstein und später im Milchhof Coburg.
Helene und Heinz lernten sich auf dem Tanzboden der ehemaligen Gastwirtschaft Hennemann in Unterleiterbach kennen. Bei Waltraud und Xaver funkte es auf der gemeinsamen Arbeitsstätte in der Molkerei in Staffelstein. Am 23. Oktober 1953 - es war noch in der schweren Nachkriegszeit - wurde wahrscheinlich auch aus Kostengründen, doppelte Hochzeit in Unterleiterbach gefeiert. Das Ehepaar Heinz und Helene baute sich in Unterleiterbach Anfang 1960 ein Haus, Waltraud und Xaver zogen zur Arbeitsstätte nach Staffelstein und später nach Coburg.
Das Jubelpaar Helene und Heinz Kothe hat zwei Kinder, fünf Enkelkinder und sieben Urenkel . Aus der Ehe von Waltraud und Xaver Berger gingen zwei Töchter mit fünf Enkelkindern hervor. Beide Jubelpaare haben ein sehr arbeitsreiches Leben mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich und nehmen, trotz ihres hohen Alters, noch an den täglichen Abläufen und Geschehnissen in ihren Familien teil. Vor zehn Jahren wurde die Goldene Hochzeit festlich ebenfalls mit einem Dankgottesdienst gefeiert. Nun wünschte Pater Charles den Jubelpaaren alles Gute und weiterhin Gottes Segen. Auch die politische Gemeinde, vertreten durch den Zweiten Bürgermeister Baptist Schütz, und den Stellvertreter des Landrates, Georg Bogensperger, sprach Glückwünsche aus.
Die „Lätterbocher Blosmusik“ umrahmte das Jubelfest mit einem Ständchen, bei dem das Frankenlied von allen Gästen kräftig mitgesungen wurde. Die noch rüstigen Jubelpaare freuten sich besonders auch über die vielen Glückwünsche zu ihrem Festtag von Nachbarn, Bekannten, Verwandten, Kindern, Enkeln und Urenkeln.