Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

EBENSFELD: Ebensfeld: Mit im Boot beim Kreisklimakonzept

EBENSFELD

Ebensfeld: Mit im Boot beim Kreisklimakonzept

    • |
    • |
    Direkt am Main bei der Brücke nahe Unterleiterbach, wo auch die Landkreisgrenze verläuft, plant die Firma Porzner die Erweiterung ihrer Kiesgewinnungsanlage. Nur ein relativ geringer Teil des vorgesehenen Areals - hier auf dem Bild zu sehen direkt hinter dem Main - betrifft dabei den Markt Ebensfeld.
    Direkt am Main bei der Brücke nahe Unterleiterbach, wo auch die Landkreisgrenze verläuft, plant die Firma Porzner die Erweiterung ihrer Kiesgewinnungsanlage. Nur ein relativ geringer Teil des vorgesehenen Areals - hier auf dem Bild zu sehen direkt hinter dem Main - betrifft dabei den Markt Ebensfeld. Foto: Mario Deller

    Ökonomie und Ökologie unter einen Hut bringen – das sind keinesfalls Gegensätze und diese Herangehensweise sollte gerade in Zeiten des Klimawandels möglichst das Maß der Dinge sein.

    Gleich der erste Tagesordnungspunkt während der jüngsten Sitzung des Gemeinderats handelte von einem Vorhaben, das ein gelungenes Zusammenspiel dieser Pole zum Ziel hat: Die Firma „Porzner Steine und Erden“ plant nämlich eine Erweiterung der Kiesgewinnungsanlage „Zapfendorf-Nord“.

    Das geplante Kiesabbauareal befindet sich – aus Richtung Unterbrunn kommend – direkt vor der Mainbrücke bei Unterleiterbach rechts. Hier verläuft auch die Landkreisgrenze, beziehungsweise Gemeindegrenze, zwischen den Kommunen Zapfendorf und Ebensfeld.

    95 Prozent des Kiesabbau-Vorranggebiets „Zapfendorf-Nord“ sind dem Landkreis Bamberg zuzuordnen, und dieser Teil ist von behörlicher Seite auch bereits für die Sand- und Kiesgewinnung genehmigt. Der direkt an der anschließend über den Main führenden Straße gelegene Areal-Teil, welcher auf Ebensfelder Gemeindegebiet liegt, macht 4,32 Hektar und damit nur etwa fünf Prozent des geplanten Vorranggebiets aus.

    „Aue aus zweiter Hand“

    Der zum Markt Ebensfeld gehörige Teil war bislang aber eben noch nicht für die Sand- und Kiesgewinnung genehmigt. Daher hat das Landratsamt Bamberg mit Schreiben vom 28. April den Markt Ebensfeld für die notwendige Planänderung im Vorhaben beteiligt. Wie schon bei den Mainverlegungen in Unterbrunn und Zapfendorf beinhaltet die Planung zum einen zwar die Rohstoffversorgung der heimischen Bauwirtschaft, aber darüber hinaus auch die Umsetzung der Möglichkeit, intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen im Überschwemmungsgebiet zu urbanisieren, indem dort eine zusätzliche „Aue aus zweiter Hand“ geschaffen wird.

    In diesem Fall bei Unterleiterbach soll durch zwei Flutmulden die bestehende Mainschleife im Hochwasserfall entlastet werden. Es entstehen dadurch Biotopseen als Lebensraum für Flora und Fauna, was auch einen Beitrag darstellt, um die negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung, nämlich Flut und Dürre, abzumindern. Durch geschaffenen Retentionsraum werden Wassermassen bei Hochwasser im Baggersee aufgefangen, um diese bei Trockenheit wieder an Grundwasser und Umgebung abzugeben. Das Gremium fasste schließlich den Entschluss, dem Landratsamt mitzuteilen, dass der Markt Ebensfeld gegen das Vorhaben keine Einwände erhebt. Im Herbst diesen Jahres ist eine öffentliche Infoveranstaltung zum Kiesabbau-Vorranggebiet „Zapfendorf-Nord“ vorgesehen.

    „Wenn wir Fördergelder beantragen, fragen die Zuschussgeber immer gleich nach einem Klimaschutzkonzept“

    Ein weiterer Tagesordnungspunkt ging etwa in die gleiche Richtung, nämlich die Umsetzung eines Klimaanpassungskonzeptes im Landkreis. Parallel zur am Landratsamt Lichtenfels vor gut zwei Wochen hierzu stattgefundenen Infoveranstaltung, wurde dem Markt Ebensfeld wie allen Landkreis-Kommunen die Änderungen der Städtebauförderrichtlinien 2025 übersandt.

    Ein Punkt hieraus lautet „ISEK und Klimaschutz“. Darin steht, dass als Fördervoraussetzung im ISEK eine Auseinandersetzung mit den Themen Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie die Ableitung konkreter Ziele und Maßnahmen erfolgen muss. „Wenn wir bei entsprechenden Maßnahmen Fördergelder beantragen, fragen die Zuschussgeber mittlerweile immer gleich: ,Habt Ihr ein Klimaschutzkonzept‘, unterstrich Bürgermeister Bernhard Storath die Bedeutung dieses Themas.

    Ein wichtiger Tag für die örtliche Wehr und den ganzen Ort: Am 30. Juni erfolgt die Segnung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Eggenbach.
    Ein wichtiger Tag für die örtliche Wehr und den ganzen Ort: Am 30. Juni erfolgt die Segnung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Eggenbach. Foto: Mario Deller

    Mit 16 zu drei Stimmen votierten die Räte dafür, dass sich der Markt Ebensfeld an einem Klimaanpassungskonzept inklusive Hitzeaktionsplan auf Landkreisebene beteiligt.

    Die Beteiligung erfolgt unter dem Vorbehalt, dass die Gesamtmaßnahme im Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ aufgenommen wird. Ein weiterer Sitzungsbeschluss beinhaltete, dass das Pachtjahr landwirtschaftlich genutzter Grundstücke künftig identisch mit dem Kalenderjahr ist zur Vermeidung förderrechtlicher Probleme der Pächter.

    15. „Blaue Flagge“ für Badesee

    Mit zwei erfreulichen Meldungen schloss der Bürgermeister die Sitzung: Zum einen erfährt am 30. Juni, 17.30 Uhr das neue Feuerwehrgerätehaus in Eggenbach seine feierliche Segnung. Und der Ebensfelder Badesee wurde – zum mittlerweile 15. Mal in Folge – mit dem Gütesiegel „Blaue Flagge“ ausgezeichnet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden