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UETZING: Uetzing: Manfred Reichert bittet um Spenden für Ukraine

UETZING

Uetzing: Manfred Reichert bittet um Spenden für Ukraine

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    Um Hilfe für die unter dem Krieg leidenden Menschen in der Ukraine bittet Manfred Reichert (li.) aus Uetzing. Beim Verladen der Spenden hilft auch sein Marketingleiter Jürgen Teuber.
    Um Hilfe für die unter dem Krieg leidenden Menschen in der Ukraine bittet Manfred Reichert (li.) aus Uetzing. Beim Verladen der Spenden hilft auch sein Marketingleiter Jürgen Teuber. Foto: Gerhard Herrmann

    Mitten ins Herz treffen die Bilder vom Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine Manfred Reichert aus Uetzing. Seine Freundin Iryna, die aus einer Kleinstadt bei Lwiw stammt, ist gerade dort bei ihrer Familie. Mit dem Vorrücken der russischen Armee wächst seine Sorge um die 45-Jährige und ihre Kinder. Per WhatsApp sind sie in Verbindung, doch die ausgetauschten Sprachnachrichten und Videos sind nur Momentaufnahmen in einer sich zuspitzenden Katastrophe. Mit einem Hilfstransport, der am Freitag, 4. März, starten soll, will er seine Freundin und die Menschen in ihrer Stadt unterstützen. Deshalb bittet der Inhaber der Uetzinger Metzgerbräu um Spenden.

    „So viel habe ich im Leben noch nicht geweint.“

    Manfred Reichert sorgt sich um seine Freundin

    „So viel habe ich im Leben noch nicht geweint“, sagt Manfred Reichert bedrückt. Die Angst um die Lebensgefährtin zehrt an seinen Nerven. Eigentlich wollte die 45-Jährige, die im Halbjahres-Turnus zwischen der Ukraine und Uetzing pendelt, Ende Februar wieder zurück nach Oberfranken kommen, doch dann kam der russische Angriff dazwischen. Weil ihr 25-jähriger Sohn im wehrfähigen Alter ist und nicht ausreisen darf, hat Iryna beschlossen, bei ihren Kindern zu bleiben.

    Bisher ist ihre Stadt von russischen Angriffen verschont geblieben, doch mehrmals täglich heulen die Sirenen und sie flüchten vor Flugzeugen und Raketen in den Keller des Wohnblocks, in dem sie leben. Dort warten sie bange Stunden, bis Entwarnung gegeben wird. „Das ist unser Land – wir werden es bis zum letzten Blutstropfen verteidigen“, hat die 45-Jährige in einem Video gesagt. War die Stimmung anfangs noch zuversichtlich und kämpferisch, so klingt zunehmend auch die Angst aus den Botschaften der 45-Jährigen. „Das ist ein Wahnsinn. Wir haben viel Angst“, sagt sie in einem Video. Jüngst schickte sie Bilder von einem Raketenangriff in einer Nachbarstadt, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde. Und sie berichtet von den Strapazen der Flüchtlinge, die oft tagelang an den Grenzübergängen ausharren müssen.

    Die ersten Kartons mit Spenden hat Manfred Reichert bereits in einen Anhänger geladen.
    Die ersten Kartons mit Spenden hat Manfred Reichert bereits in einen Anhänger geladen. Foto: red

    Spenden können bis Donnerstag, 3. März abgegeben werden

    Um bei der Verteidigung zu helfen, engagiert sich die 45-Jährige bei der Versorgung der zum Heimatschutz eingeteilten Männer und Not leidender Familien. „Wir brauchen vor allem Winterstiefel, warme Kleidung, Handschuhe, Schlafsäcke und Decken“, bittet sie Manfred Reichert in einem Video. Der Schnee, der im Hintergrund zu sehen ist, macht deutlich wie notwendig der Winterschutz ist. Benötigt werden außerdem Schokolade, Energieriegel, Tee, Kaffee, Tütensuppen, Verbandsmaterialien, etwa Erste-Hilfe-Kästen aus dem Auto (auch die abgelaufenen), Einmalhandschuhe und Walkie-Talkies. Die Spenden können bis einschließlich Donnerstag, 3. März, bei der Metzgerbräu in Uetzing abgegeben werden.

    „Als wir am Donnerstag die Bilder des russischen Angriffs gesehen haben, war klar, dass wir helfen“, sagt Jürgen Teuber, Marketingletier der Metzgerbräu. Er hilft Manfred Reichart beim Organisieren der Hilfsaktion. Nach dem Video stellten sie am Sonntag einen Spendenaufruf auf Facebook, sprachen Freunde und Bekannte an. Und die Reaktion war überwältigend. In einem Lagerraum stapeln sich Schlafsäcke, Stiefel und Decken. Sogar Spielzeug für Kinder wurde vorbeigebracht. Manfred Reichert hat 1000 Dosen selbstgemachte Wurst und 50 Dosen seines Biers eingepackt, die Metzgerei Schnapp aus Bad Staffelstein hat ebenfalls 40 Kilo Wurst gespendet. Auch Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner, die Freiwillige Feuerwehr Uetzing und die Reservisten unterstützen seine Hilfsaktion mit Spenden.

    Sie bringen Spenden nach Prag und nehmen die ersten Flüchtlinge auf

    Mit zwei Transportern wollen er und sein Bruder Peter am Freitag morgen starten. Die Spenden werden sie nach Prag bringen, wo ein mit seiner Freundin bekannter Busunternehmer, der Flüchtlinge zur Grenze bringt, sie übernimmt. Auf der Rückfahrt werden sie Irynas Schwägerin, deren Sohn und Bruder mit nach Uetzing nehmen. Sie sollen bei Manfred Reichert unterkommen, bis der Krieg vorbei ist. „Das werden wohl die ersten Flüchtlinge im Landkreis sein“, meint Manfred Reichert. Er freut sich helfen zu können und dankt allen, die ihn dabei unterstützen: „Ihr seid der Wahnsinn und wir sind noch immer sehr gerührt.“

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