Bereits im Januar 2025 beginnen die Bauarbeiten zur Erneuerung der Trinkwasserversorgung in Stublang. Das kam für viele Einwohnerinnen und Einwohner doch etwas überraschend. Und es sollte nicht das einzige Überraschende bleiben.
„Die Wasserversorgung hat´s nötig, dass wir sie anpacken“: Damit leitete Bürgermeister Mario Schönwald die Bürgerversammlung im Gasthaus Dinkel in Stublang ein. Voll besetzt war der Nebenraum, ist es doch ein Thema, das alle schon etwas länger begleitet. So erklärte Schönwald, dass ihn schon bei Amtsantritt zwei dicke Ordner in seinem Büro erwarteten. Die Stublanger selbst wissen über das Thema seit einer Bürgerversammlung 2022 Bescheid.
Wichtig für den Bad-Titel
Nun wird es 2025 angepackt. Wichtig sei das nicht nur, weil in den vergangenen Jahren immer wieder Verkeimung aufgetreten war und daher das Landratsamt Lichtenfels Bad Staffelstein verpflichtet hat, tätig zu werden. Sondern auch, weil die neu beantragte Bad-Anerkennung davon abhängt. „Ein Baustein für die Anerkennung ist, dass auch in den Ortsteilen makelloses Waser zur Verfügung steht“, klärte Mario Schönwald auf.
Aus diesem Grund sieht der Plan wie folgt aus: Im Januar wird die Hauptleitung gemacht. Diese wird in der Frauendorfer Straße verlegt. Gearbeitet wird so, dass die Ortsdurchfahrt halbseitig befahrbar ist. Das restliche Wassernetz ist nicht von der Sanierung betroffen.
Neue Hausanschlüsse
Entlang der Hauptleitung müssen dann auch neue Hausanschlüsse installiert werden. Hierfür setzt sich die Firma S. Schmitt aus Bad Staffelstein, die die Bauarbeiten ausführen wird, und die Stadt Bad Staffelstein, vertreten durch Stadtbaumeister Johannes Schmidt und Bauleiter Ulrich Rödel, mit den Hausbesitzern in Verbindung. Die Firma IB Baurconsult übernimmt die Planung und die Bauleitung. Gleichzeitig werden auch Rohre für Glasfaser verlegt.
„Nur wenn die Querungen gebaut werden und die Leitungen in der Ortsmitte, werden wir um eine kurzzeitige Sperrung nicht herumkommen“, erläuterte Johannes Schmidt. Eine Frage zum Schulbusbetrieb konnte daher mit „nahezu keine Veränderung“ beantwortet werden.
Den Härtegrad senken
Ab März 2025 wird der Hochbehälter in Angriff genommen. Ab Juni/Juli 2026 wird dann das Wasser aus Bad Staffelstein in Stublang durch die Wasserleitungen fließen. Hierzu fragte ein Bürger, wie hoch der Wasserdruck nach den Arbeiten sei. Gegenwärtig gebe es in manchen Haushalten ein Druckproblem. Diese Frage beantworte Mario Schönwald mit 3 bar.

Überraschend war dann für die Stublanger Bürger, dass das Wasser nicht nur aus Bad Staffelsteiner Brunnen kommt, sondern mit Fernwasser verschnitten wird, damit der Härtegrad von 21 auf 16 gesenkt werden kann. „Das wurde bei der Bürgerversammlung 2022 aber anders erklärt“, kam mehrmals der Einwand und die Frage, warum nicht eine zentrale Entkalkungsanlage eingebaut werde. „So eine Anlage kostet sehr viel Geld. Und dann würde mit dem aufbereiteten und teueren Wasser vielleicht der Garten gegossen werden“, gab der Bürgermeister zu bedenken.
Belastung der Bürger
Auch darüber, was mit der Quelle in Stublang passieren soll, wollten die Einwohnerinnen und Einwohner Informationen. Hierzu informierte Stadtrat Wolfang Herold, dass die Wasseranbindung für den Friedhof in Stublang bestehen bleibt. Das Wasser selbst fließt dann in den Bach. Er selbst wäre aber dafür, die Quelle zu fassen und so das Wasser weiterhin nutzbar zu machen. Die weiteren Fragen bezogen sich auf die Asphaltierung der Straße und die Belastung der Bauarbeiten für die Einwohner. Ein Bürger fragte, ob man die Bauarbeiten an der Frauendorfer Straße nicht in zwei Abschnitte aufteilen könnte, damit die Belastung für die Bürger gering gehalten werden kann. Dies verneinte Johannes Schmidt mit der Begründung, dass die Maßnahme gefördert werde und daher in kürzester Zeit wie geplant bis Ende 2025 beendet sein müsse. Jedoch beschränken sich die Bauarbeiten immer auf 30-bis-40-Meter-Stücke, so dass man nicht ständig durch die Baumaßnahme beeinträchtig ist.
Auch die Frage, ob eine einheitliche Asphaltierung erfolgen könnte, musste gegenwärtig verneint werden. Doch hier appellierte Stadtrat Herold noch einmal an die Verantwortlichen: „Sinnvoll ist eine komplette Asphaltdecke. Das gehört gemacht.“