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BAD STAFFELSTEIN: Was wird aus dem Kreishallenbad in Bad Staffelstein?

BAD STAFFELSTEIN

Was wird aus dem Kreishallenbad in Bad Staffelstein?

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    Das alte Kreishallenbad steht seit über zwei Jahrzehnten leer.
    Das alte Kreishallenbad steht seit über zwei Jahrzehnten leer. Foto: Markus Drossel

    Seit Ende des Jahres 2000 liegt es im Dornröschenschlaf: das alte Kreishallenbad im Kurbereich zwischen Obermain-Therme, Bahnhof und Lauter. Längst werden die Parkplätze im Außenbereich von den rund jährlichen 750.000 Gästen des Heilbads mitgenutzt. Im Innern aber scheint die Zeit stillzustehen. Wie sehen die aktuellen Pläne für das frühere Schwimmbad aus?

    Die Holzterrasse hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Fotos: Markus Drossel
    Die Holzterrasse hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Fotos: Markus Drossel Foto: Markus Drossel

    „Es gab in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verschiedenste Ideen und Ansätze“, holt Hans Josef Stich, der Werkleiter der Obermain-Therme aus. Seit dem 1. Januar 1999 ist der Zweckverband Thermalsolbad, dem zu gleichen Teilen die Stadt Bad Staffelstein und der Landkreis Lichtenfels angehören, Eigentümer der Immobilie. Der Kaufpreis lag damals bei fünf Millionen DM.

    Ein Hotel mit Bademantelgang?

    So war und ist immer wieder ein Hotel an diesem Platz im Gespräch. Für Hans-Josef Stich wäre perfekt: „Es ist der einzige mögliche Hotelstandort, an dem ein Bademantelgang möglich wäre.“ Also ein direkter, unkomplizierter Zugang der Hotelgäste direkt in die Therme – egal, ob früh vor dem Frühstück, abends nach dem Essen oder zwischendurch, ganz ohne Anstellen an der Kasse.

    Die Flanke des alten Hallenbads.
    Die Flanke des alten Hallenbads. Foto: M. Drossel

    „Es ist schon wirklich praktisch, wenn man in die Therme kann, wann immer man möchte sich aber auch immer wieder ins Hotel und aufs Zimmer zurückziehen kann.“ Stich weiß, wovon er spricht, hat er die Vorzüge bei einem privaten Urlaub in Österreich selbst mal genießen dürfen.

    Standard in der Alpenrepublik

    Überhaupt, Österreich: „Dort ist so ein Bademantelgang mehr oder weniger Standard. Für uns wäre es ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal.“ Einen Bebauungsplan für ein Hotel am Standort Kreishallenbad gibt es schon längst. „Es gab schon immer mal wieder Ideen und Anfragen, so richtig zu Potte gekommen ist bislang aber niemand.“

    Relikt aus den 1970er-Jahren: Ein Teil der alten Technik ist noch immer vorhanden.
    Relikt aus den 1970er-Jahren: Ein Teil der alten Technik ist noch immer vorhanden. Foto: Markus Drossel

    Einen Bademantelgang haben Bad Staffelstein und die Obermain Therme bereits: den über die Lauter, vom benachbarten Kurhotel direkt ins Heilbad. Das Kurhotel trägt sich auch aufgrund seiner hohen Auslastung seit geschätzten zwei Jahrzehnten mit dem Gedanken, mit einem Erweiterungsbau weitere Gästezimmer zu schaffen. Im Stadtrat wurden schon so einige Planentwürfe vorgestellt. Bislang allerdings blieb es bei den Vorentwürfen.

    Weil es einfach erwartet wird

    „Das Kurhotel bedient ein gewisses Klientel, von dem ein Bademantelgang einfach erwartet wird“, betont Hans-Josef Stich. Es sind eher solvente Gäste, die den Aufenthalt im Kurhotel wählen. „Die Erweiterung des Kurhotels würde den ganzen Standort befruchten“, findet Werkleiter Hans-Josef Stich. „Würden diese Pläne konkreter werden, würden wir von Zweckverband und Obermain Therme sie sicher nicht torpedieren.“

    Der Eingang zum alten Hallenbad.
    Der Eingang zum alten Hallenbad. Foto: Markus Drossel

    Sowieso: Der Zweckverband würde das Hotel wohl eher nicht selbst bauen, sondern dafür einen Investor suchen. Und würde an der Stelle des alten Hallenbads ein Hotel entstehen, so wäre es wohl einer kein Vier-Sterne-Nobelressort: „Dazu ist der Umgriff zu gering“, meint Stich.

    Dieser Hinweis dürfte sich mittlerweile erledigt haben.
    Dieser Hinweis dürfte sich mittlerweile erledigt haben. Foto: Markus Drossel

    Apropos Investor: Zwischen Oberauer Straße und Kurpark ist ein Chalet Hotel im Gespräch, also mit etlichen kleineren Häuschen. Damit beschäftigte sich der Stadtrat im März vergangenen Jahres, stimmte grundsätzlich dafür. Das Ressort könnte rund 360 Betten umfassen, angelehnt an den Fünf-Sterne-Standard, also mit gehobener Ausstattung.

    Zu 80 Prozent ausgelastet

    „Auch dieses Ressort wäre sehr begrüßenswert“, findet Thermen-Chef Hans Josef Stich. Einen Wermutstropfen würde das für die Obermain Therme mit sich bringen: „Hier ist auch die etwaige Erweiterungsfläche für Wohnmobilstellplätze.“ Derzeit hat die Obermain-Therme 27 Parkmöglichkeiten für Wohnmobile, die im Jahresdurchschnitt zu 80 Prozent ausgelastet sind. „Und das, obwohl wir keine Wintertourismusregion sind“, führt Stich ein wenig stolz aus.

    Die Parkplätze am alten Kreishallenbad stehen nur selten leer.
    Die Parkplätze am alten Kreishallenbad stehen nur selten leer. Foto: Markus Drossel

    Dass eine Erweiterung angedacht ist, versteht sich fast von selbst. Doch: „Das Chalet Hotel würde vorgehen“, meint auch Stich. Da die Therme nur begrenzte Erweiterungsmöglichkeiten hat, könnte der Fokus für Parkplätze dann in Richtung Kreishallenbad gehen. „Ein Abriss ist immer möglich“, sagt Stich, ohne konkreter zu werden. Beispielsweise für diverse Parkplätze. „Dafür wäre das Areal aber eigentlich zu schade“, findet der Werkleiter. Vor allem mit Blick auf die vor allem stadtseitig begrenzten Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Therme.

    Quasi für die Ewigkeit

    Der Staub der Zeit hat scih an den Fenstern festgesetzt.
    Der Staub der Zeit hat scih an den Fenstern festgesetzt. Foto: Markus Drossel

    Zurück zum möglichen Abriss. „Besondere Eile aber haben wir nach wie vor nicht. Das Kreishallenbad ist ein solider Stahlbetonbau.“ Der wurde quasi für die Ewigkeit konstruiert. Vielleicht also ließe sich die vorhandene Gebäudestruktur nutzen? Stich winkt ab: Das werde wohl eher nicht klappen. Vorstöße in diese Richtung habe es durchaus gegeben, allerdings ohne Erfolg.

    „Es gab schon immer mal wieder Ideen und Anfragen, so richtig zu Potte gekommen ist bislang aber niemand.“

    In Pandemiezeiten wurde das Schwimmbad als Corona-Testzentrum genutzt.
    In Pandemiezeiten wurde das Schwimmbad als Corona-Testzentrum genutzt. Foto: Markus Drossel

    Ganz leer steht das alte Kreishallenbad übrigens nicht: Es wird derzeit als Lagerraum für die Obermain Therme genutzt, war zeitweise Corona-Testzentrum, Unterstellplatz für ein Boot der Wasserrettung und Materiallager für den Obermain-Marathon. Wer durch die mittlerweile arg verstaubten Scheiben blickt, erkennt noch viel vom Interieur. „Freilich haben wir damals nach der Schließung versucht, einiges zu verkaufen“, so Stich. „Zum Teil ist es gelungen. Man darf aber nicht vergessen, dass das Kreishallenbad schon damals 25 Jahre in Betrieb war.“ Und die Technik schon damals alles andere als die neueste war.

    Welche Ausfahrt nimmt das Projekt Nachnutzung?
    Welche Ausfahrt nimmt das Projekt Nachnutzung? Foto: Markus Drossel

    Und so wird vermutlich noch einiges Wasser die Lauter hinunterfließen, bis es konkrete Pläne für die Nutzung des Areals des alten Kreishallenbads geben dürfte. Für Hans Josef Stich, den Werkleiter der Therme, nicht weiter schlimm: Kosten verursache das Gebäude ja derzeit nahezu keine.

    Das alte Kreishallenbad Beschluss zum Bau: am 22.3.1971 im Kreistag des ehemaligen Landkreises Staffelstein Eröffnung: im Jahr 1973, bis 1998 Landkreis Lichtenfels als Betriebsträger Verkauf an den Zweckverband Thermalsolbad: zum 1.1.1999 Kaufpreis: 5 Millionen DM Im Mai 1999: Die Stadt Bad Staffelstein erhält die schulaufsichtliche Genehmigung zur Errichtung eines neuen Hallenbads; vier der fünf Millionen aus dem Verkauf des Kreishallenbads werden vom Landkreis zur Sicherung des Schulschwimmens weitergereicht.

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