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BAD STAFFELSTEIN: Zwei weitere Kammerkonzerte auf Kloster Banz gesichert

BAD STAFFELSTEIN

Zwei weitere Kammerkonzerte auf Kloster Banz gesichert

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    Kammermusikalische Abstinenz – das war es, was lange Zeit durch das Ausfallen der „Kammerkonzerte auf Kloster Banz“ vorlag. Corona schlug zeitliche Schneisen in den Veranstaltungskalender des Jahres 2020 und ließ Kulturveranstaltungen ausfallen. Und nun? Nun fand in der neuen Saison das erste Konzert der geschätzten Reihe statt. Einblicke und Ausblicke zu einem Musik-Highlight vom Obermain, zu Corona und dazu, was Verbundenheit ist.

    Der Ort für eine Begegnung zum Gespräch war gut gewählt, denn auch er hatte durch Corona eine Abstinenz erlebt. Die Alte Darre, die jetzt eine umgebaute und neue Alte Darre ist, erlebt laut Kulturkalender bis zum 2. April 2022 stolze 15 Veranstaltungen von Vorträgen über Kabarett bis zu Konzerten.

    Davon ist man bei den „Kammerkonzerten auf Kloster Banz“ weit entfernt. Auf der Webseite des hierfür zuständigen Vereins liest sich die Begründung für den bescheidener ausfallenden Optimismus so: „Bewusst belassen wir es zu Beginn bei diesen drei Konzerten, um zu schauen, ob die nach wie vor eingeengte wirtschaftliche Lage (der Kaisersaal darf nur mit 120 Stühlen besetzt werden) eine weitere Organisation in der zweiten Saisonhälfte möglich macht.“

    Im Jahr 2020 war nach einem Konzert Schluss

    Der für diesen Satz einsteht, ist Achim Melzer, Bamberger Symphoniker (Cello) und Vorsitzender des Vereins Kammerkonzerte auf Kloster Banz e.V. Gemeinsam mit Kassierer Jürgen Schedel hat er sich in der Alten Darre eingefunden, um Rückschau und Vorschau zu halten. „Das letzte Kammerkonzert im Kaisersaal fand am 20. September 2020 statt, und davor war auch schon ein halbes Jahr Pause“, so Melzer. Ironischerweise wurde das Eröffnungskonzert der Saison 2020/21 gleichzeitig zum Schlusskonzert.

    Wenn Melzer an die Reaktion der Fans der Kammerkonzerte auf Banz denkt, dann kommt ihm nur ein Wort über die Lippen: „Sensationell.“ Weder habe es Mitgliedschaftskündigungen wegen abgeblasener Konzerte gegeben, noch hätten sich Fördermitglieder zurückgezogen. Besser noch: „Der weitaus größte Teil der Kartenbesitzer hat das Ticket-Geld gespendet“, so Melzer.

    Achim Melzer lächelt etwas versonnen, als er auf einen aktuellen Pressetext der Stadt Bad Staffelstein blickt. Von „Restart“ ist da die Rede und davon, dass die Veranstaltungsreihe ein „musikalisches Aushängeschild der Adam-Riese-Stadt“ ist. Den Restart, den Neustart also, hat es am 17. Oktober schon gegeben. Gemeinsam mit Kim Barth (Saxophon/Flöte), Christian Hellwig (Kontrabass), Michael Hamann (Violine), Quinten de Roos (Violine) und Christoph Kuen (Viola) kam es zu einer gefeierten Jazz-Matinée vor 60 Prozent Bestuhlung, aber ausverkauftem Saal.

    Der Unterschied zwischen Jazzern und klassischen Musikern

    Wie Melzer sich erinnert, fällt ihm etwas Anekdotisches ein. Es hat mit dem Umstand zu tun, dass klassische Musiker dem Jazz so oft so nahe stehen. „Wir fragen uns immer, wie können die nur ohne Noten spielen. Und die Jazzer fragen sich immer, wie wir nur mit Noten spielen können“, beschreibt der Vereinsvorsitzende die unterschiedlichen Zugänge zur Musik.

    Am Sonntag, 7. November, wird es ab 11 Uhr aber streng nach Noten zugehen. Elisabeth Brauß (Klavier), Dagmar Puttkammer (Violine) und Nikola Jovanovic (Violoncello) werden unter anderem Felix Mendelssohn-Bartholdys Klaviertrio Nr. 2 c-moll op. 66 aufführen, und knapp einen Monat später gibt es dann mit dem Programm „Bamberg Baroque“ eine Hommage an Johann Sebastian Bach. Doch weiter in die Zukunft planen wolle man nicht und ließe sich schwer, auch wenn es aufgrund guter Beziehungen zur Hanns-Seidel-Stiftung auf Kloster Banz traditionell gute Aussichten auf die Belegung des Kaisersaals gibt.

    In diesem Moment sagt auch Jürgen Schedel etwas. Er verweist auf so etwas wie einen im Dezember vorzunehmenden Kassensturz und die Bilanz zu der Frage, wie die ersten drei Konzerte angenommen wurden. Sollte es dann grünes Licht für die Konzerte vier, fünf und sechs im Jahr 2022 geben, würden diese in Angriff genommen. Schließlich stehe man „schon längst mit den entsprechenden Künstlern im Benehmen“.

    Einen Wermutstropfen lassen die beiden Männer nicht unerwähnt: Dass ein übliches siebentes Konzert in der Saison 2021/22 aus Kostengründen wohl nicht zustande kommt. Gehe doch das Abstandhalten zwischen Publikum auf Kosten der Anzahl der Sitze und somit der verkauften Konzertkarten. Die Frage, wie die Künstler bezahlt werden, stelle sich im Grunde schon jetzt. „Also deckend ist das nicht. Da haben uns die Spenden schon sehr geholfen“, gesteht Achim Melzer ein.

    Immerhin: Dass die auftretenden Künstler der Kammerkonzerte auf Kloster Banz, die sich hauptsächlich aus den Bamberger Symphonikern und befreundeten Musikern rekrutieren, vor lauter Pausen und Leerlauf Rost angesetzt haben könnten, steht nicht zu befürchten. „Wir haben CD-Aufnahmen gemacht, und es wurde geprobt. 80 Prozent des normal angesetzten Dienstes fand schließlich statt.“

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