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MICHELAU: Einzigartiges zeithistorisches Dokument

MICHELAU

Einzigartiges zeithistorisches Dokument

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    Vor 22 Jahren im Jahr 1995 feierte Michelau sein 800-jähriges Bestehen. Von dieser großen Feier drehten Ursula und ihr mittlerweile verstorbener Ehemann Erwin Rühr einen beeindruckenden Film, der bei der jüngsten Monatsversammlung des Vereins für Gartenbau und Landespflege gezeigt wurde – und bei vielen Anwesenden schöne Erinnerungen weckte.

    Das Ehepaar Rühr hatte die Jubiläumsfeierlichkeiten akribisch im Film festgehalten und damit ein einzigartiges zeithistorisches Dokument geschaffen. Eingangs wurde der Michelauer Feinkorbmachermeister Waldemar Backert bei seiner Arbeit beobachtet, der eine „Lilliput“-Ausgabe des Festzuges mit filigranem Geschick erstellte. Als nächster Fachmann war Herrmann Schardt im Bild, dessen Bauchläden im Festzug vorgeführt wurden.

    Pfeifenclub fertigt Zunftbaum an

    Noch geraume Zeit vor den eigentlichen Festtagen stellten die Männer des Pfeifenclubs auf dem Zolltorplatz den etwa 20 Meter hohen, eigenhändig angefertigten Zunftbaum auf, der die im Ort vertretenen Handwerksberufe auf den entsprechenden Metallschildern vorstellte.

    Dokumentiert hatte das Ehepaar Rühr auch die Vorarbeiten verschiedener Vereine an ihren Festwägen, die im Mittelpunkt des Festzuges stehen sollten. Natürlich durfte dabei das Füllhorn „ihres“ Gartenbauvereins nicht fehlen, das – von Korbmachermeister Georg Reuther eigens zu diesem Anlass angefertigt – die Gärtnerei Nemmert mit Blumen prächtig schmückte.

    Die Festtage begannen mit einem Standkonzert des Musikzugs des Bundesgrenzschutzes aus München auf dem Zolltorplatz. Der Höhepunkt folgte am Nachmittag mit dem Festzug mit mehr als 60 Gruppen und Musikkapellen. Petrus hatte herrlichen Sonnenschein mit hohen Temperaturen beigesteuert, und die vielen Mitwirkenden in historischen Gewändern hatten beim Umzug jede Menge Schweiß zu vergießen.

    Zolltor zu sehen

    Zu sehen waren im Bild die vom Liederkranz dargestellte Vogelhändler-Gruppe sowie das längst abgerissene Zolltor, durch das früher der Weg von und nach Neuensee führte und das der Tennisclub hatte wiederauferstehen lassen. Als Jäger und Sammler präsentierte sich der Wander- und Heimatverein und erinnerte damit an die Ursprünge der Menschheit, während der Pfeifenclub eine Gemütlichkeitsstube der Korbmacher nachgebaut hatte.

    Die Souffleure bewirtschafteten das alte Brauhaus, während der Wagen des Korbmuseums übervoll beladen war mit Flechterzeugnissen aller Art. Bauern aus dem 15. Jahrhundert, der Gemeinderat in dickem Wams, die Soldatenkameraden als Land- und Bürgerwehr von 1512, Forstarbeiter, Pfahlmacher und die Wäscherinnen des Turnvereins sowie der Einfall der Schweden in Michelau zwischen 1632 und 1635, an den die Fußballer erinnerten, gehörten zum geschichtlichen Teil des Zuges. Passend dazu hatten sich die Angelfreunde der Reusenfischerei angenommen, und der Männergesangverein zeigte, dass die Michelauer Körbe in die ganze Welt hinaus gingen.

    Abordnungen zu Gast

    Die war Thema bei den Briefmarkensammlern, und die „Lähmer Kerwa“ mit Storchennest hatte sich die Wasserwacht einfallen lassen. Erinnert wurde an die alteingesessenen Korbmacher- und –handelsfirmen und die Ortsteile leisteten ihren Beitrag als Flößer (Schwürbitz) und Klopfermacher (Neuensee). Abordnungen hatten die befreundeten Städte und Gemeinden aus Michelau im Steigerwald, Oberweißbach und Crimmitschau entsandt.

    Abschließend bedankte sich 1.Vorsitzender Andreas Robisch bei Ursula Rühr für den bunten und abwechslungsreichen Filmabend.

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