Doppelten Grund zum Feiern gab es am vergangenen Wochenende bei der evangelischen Kirchengemeinde Mitwitz. Zum einen war es das 500. Jahr der Reformation durch Martin Luther und der zweite Hauptgrund war, dass Mitwitz vor 450 Jahre evangelisch wurde.
Dies wurde an zwei Tagen gebührend und im würdigen Rahmen mit einem Jubiläumsgemeindefest gefeiert, zu dessen Höhepunkt der Festgottesdienst in der Jakobskirche gehörte, in der vor 450 Jahre zum ersten Mal mit Michael Vischer ein evangelischer Pfarrer predigte. Die Predigt im Jubiläumsjahr wurde von der Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner gehalten, in der sie daran erinnerte, dass die damaligen Predigten zumindest vier inhaltliche gleiche Merkmale wie heute haben. 1. Jesus Christus als Herrn und Heiland, Retter und Erlöser. 2. Dass wir allein im Glauben an ihn Heil und Heilung erfahren. 3. Allein aus Gnade liebt Gott und steht uns der Himmel offen und 4. Darin sind wir gewiss. Denn das steht in der Bibel und allein die Heilige Schrift ist uns Maßstab unseres Glaubens.
Durch Herz und Hand
Die Regionalbischöfin brachte in ihrer Predigt auch mit Freude zum Ausdruck, dass heute diese vier sogenannten Soll kein Unterscheidungsmerkmal mehr zwischen evangelischen und katholischen Predigten sind. An diesen vier Merkmalen evangelischer und inzwischen ökumenischer Lehre zeigte sie in ihrer Predigt beispielhaft auf, wie die Kirchengemeinde Mitwitz durch diese vier Merkmale geprägt sind. Sie freute sich auch, dass man in Mitwitz im Jubiläumsjahr auch eine handschriftliche Bibel erstellen wird, was so sehr zur Reformation passe, weil es biblische Worte durch Herz und Hand fließen lässt. Die Regionalbischöfin bezeichnete es auch als gut, dass die Kirchengemeinde Mitwitz Gemeindegruppen hat, von der Jungschar bis zum Seniorenkreis, in der die Teilnehmenden immer mehr hineinwachsen in die Freude über unseren Glauben. Auch im evangelischen Kindergarten lernen Kinder zu beten und tragen den Wunsch zu beten auch in die Elternhäuser.
Anerkennend nannte sie auch die Chöre der Kirchengemeinde, denn das gesungene Liedgut enthalte so viel Glaubensinhalt, der beim Singen tief in die Seele sinkt. So wurde auch dieser Festgottesdienst musikalisch umrahmt durch den Kirchenchor unter der Leitung von Andrea Gregor-Nowak und dem Gospelchor unter der Leitung von Christine Feyler. Die Orgel spielte Dekanatskantor Klaus Bormann. An der Ausgestaltung des Festgottesdienstes, bei dem auch das Heilige Abendmahlt gefeiert wurde, wirkte neben Pfarrer Burkhard Sachs und die Dekanin des Dekanats Michelau, zu dem die Kirchengemeinde Mitwitz gehört, Stefanie Ott-Frühwald und Prädikant Bernd Hochberger mit. Den Reigen der Grußworte eröffnete für die katholische Schlosskuratie Mitwitz, Diakon Diethard Nemmert, der nicht nur wörtlich, sondern bildlich durch die Blume das gute ökumenische Zusammenleben in Mitwitz zum Ausdruck brachte.
Dass Mitwitz eine lebendige Kirchengemeinde ist, würdigte im Namen des Landkreises Kronach und von Landrat Klaus Löffler, der stellvertretende Landrat Bernd Steger und gratulierte ihr zu ihrem Jubiläum, das alle berühre. Die gute Zusammenarbeit zwischen der politischen Marktgemeinde und der Kirchengemeinde unterstrich für den verhinderten Bürgermeister Hans-Peter Laschka, Zweiter Bürgermeister Jürgen Kern und an seine Zeit von 1992 bis 2006 als Pfarrer in Mitwitz erinnerte sich gerne Pfarrer Gottfried Krauß. Den Schlusspunkt setzte Pfarrer Burkhard Sachs noch mit der Vorstellung der Festschrift, die man anlässlich des Jubiläums herausgebracht hat, in der auf über 30 Seiten die Geschichte der Kirchengemeinde in Wort und Bild beschrieben ist. Pfarrer Sachs versäumte es aber auch nicht, auf das nächste Jubiläum in der Jakobskirche hinzuweisen.
Jubiläumsgottesdienst
So findet am Samstag, 29. Juli um 16.30 Uhr ein Jubiläumsgottesdienst anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Kirchenchores statt. Ein weiterer Höhepunkt des Festsonntags war am Nachmittag die Aufführung von Kindern des Kindergartens Mitwitz „Auf Luthers Spuren“. Sie erzählten und sangen hierbei mit dem Kindergartenpersonal und teilweise auch mit den Besuchern, aus dem Leben von Martin Luther unter dem Motto „500 Jahre und kein bisschen leise, hört Martins Botschaft und geht auf Luther Reise“. Auf Luthers Spuren begaben sich auch am Vormittag die Kinder des Kindergottesdienstes als sie sich mit Martin über Wald und Flur vom Gemeindehaus auf den Weg machten.