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MARKTZEULN: Politik über „Farbgrenzen“ hinweg

MARKTZEULN

Politik über „Farbgrenzen“ hinweg

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    Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech ist Vorsitzender der Unabhängigen Bürger.
    Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech ist Vorsitzender der Unabhängigen Bürger. Foto: Fotos: red

    Die Freien Wähler Marktzeuln haben sich umbenannt, sie heißen jetzt Unabhängige Bürger Marktzeuln. Die kommunalpolitische Gruppe möchte sich durch diesen Schritt noch deutlicher von der Partei der Freien Wähler distanzieren, die in Landes- und Bundestags- sowie Europawahlkämpfen antritt. Bereits im Frühjahr 2012 hatten sich die Marktzeulner offiziell aus dem Kreisverband der Freien Wähler gelöst und damit von der Partei getrennt, die damals gerade damit begann, an überregionalen Wahlen anzutreten.

    „Wir wollten das von Anfang an nicht: Partei sein. Das widerspricht in unseren Augen dem Gedanken der Freien Wähler, wie wir in Marktzeuln ihn verstehen. Bei uns soll die Kommunalpolitik in den Mittelpunkt rücken. Der Wille, das Beste für die Leute vor Ort zu erreichen, verbindet uns, nicht irgendeine Gesinnung“, erklärt der Vorsitzende der Unabhängigen Bürger Markzeuln, Erster Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech.

    „Wir wollten das von Anfang an nicht: Partei sein. Das widerspricht in unseren Augen dem Gedanken der Freien Wähler, wie wir in Marktzeuln ihn verstehen.“

    Gregor Friedlein-Zech, Vorsitzender Unabhängige Bürger

    Im kleinen Rahmen der Politik für die Gemeinde dürfe es keine Konflikte wegen einer Farb-Positionierung von Grün über Rot bis Schwarz geben, stattdessen brauche es Vernunftentscheidungen, in deren Fokus die Menschen vor Ort stehen müssten.

    Gedanke kam 2014 auf

    Dafür seien die Freien Wähler in Marktzeuln einst gegründet worden: um Raum für politisches Engagement zu schaffen, in dem es keine Rolle spielt, wer sich eher schwarz oder eher grün fühle. Und vor allem auch für die Menschen, die sich erst gar keiner politischen Farbe zuordnen können oder wollen.

    Die Marktzeulner lösten sich deshalb schon vor sechs Jahren los von der überregionalen Partei – wieso also jetzt noch eine Namensumbenennung? „Der Gedanke kam schon seit der Bundestagswahl 2014 immer wieder auf“, sagt Friedlein-Zech. Damals wurde Hubert Aiwanger zur starken Figur innerhalb der Freien Wähler, und in der Bevölkerung kam das eine oft nicht mehr ohne das andere aus: Freier Wähler zu sein, das bedeutete, ein Anhänger des Vorsitzenden zu sein und sich eher bürgerlich-liberal zu positionieren.

    „Mit dem Aiwanger will ich fei nix zu tun haben, das lasse ich lieber sein“, oder „Warum macht ihr diesen Blödsinn einer Bundespartei überhaupt mit?“, hieß es oft, sobald die Marktzeulner auf der Suche nach Nachwuchs waren oder für ihre Ortsgruppe warben.

    Die Ortsgruppe hatte sich zu diesem Zeitpunkt zwar schon längst von den Freien Wählern Aiwangers gelöst, der Name aber war geblieben. Blieb Symbol.

    Trotzdem: Damals entschieden sich die Marktzeulner gegen eine Umbenennung. „Es war zu knapp vor der Kommunalwahl“, erklärt Friedlein-Zech, „dazu ist es uns auch emotional schwer gefallen – können wir den Namen aufgeben, den unsere Ortsgruppe seit 1952 trägt?“ Doch derselbe Name fesselte die Marktzeulner zu lange an das Handeln der großen Partei, Eigenständigkeit war zwar da, wurde aber oft nicht wahrgenommen.

    Dennoch: Vom Vorstand wurde nicht darauf hingearbeitet, einen neuen Namen zu finden. Stattdessen war es ein Mitglied, das während einer Versammlung am 1. Februar 2018 unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ vorschlägt, die Umbenennung der Ortsgruppe jetzt doch voranzutreiben. Noch am selben Abend wurden die Umbenennung einstimmig beschlossen und fünf mögliche neue Namen erarbeitet. Durch eine interne Mitglieder-Umfrage stand nur Tage später fest: Die Freien Wähler heißen jetzt Unabhängige Bürger. Das Namenserbe seit 1952 – es scheidet zugunsten eines Neubeginns in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit.

    Freundschaft und Respekt

    Und die Freien Wähler des Kreisverbands? „Sind in genauso großer Freundschaft und mit gleichem Respekt mit uns verbunden wie alle Mandatsträger und Mitglieder aller anderen Parteien auch. Wir kommen mit der CSU gerne genauso zusammen wie mit der SPD oder den Freien Wählern. Solange es das Beste für die Gemeinde Marktzeuln ist“, sagt Friedlein-Zech. Die Unabhängigen Bürger Marktzeuln definieren eine Aufgabe, die sich anhört wie ein Leitspruch: „Farbgrenzen brechen“.

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