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REDWITZ: Scooter-Contest: 45 Sekunden zum perfekten Lauf

REDWITZ

Scooter-Contest: 45 Sekunden zum perfekten Lauf

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    Kopfüber durch die Luft. Willy Baumer fliegt mit seinem Scooter.
    Kopfüber durch die Luft. Willy Baumer fliegt mit seinem Scooter. Foto: Fotos: Tobias Hohner

    Das Adrenalin steigt in den Kopf. Ein kurzes Ziehen in der Magengegend. Das Herz bleibt für einen Augenblick stehen. Selten ist das Gefühl, frei fliegen zu können. Beim Bungee-Jumping empfindet man es, oder beim Fallschirmspringen. Willy Baumer hat dieses Gefühl fast jeden Tag. Wenn er auf seinen Scooter steigt, Anlauf nimmt und in der Luft einen Rückwärtssalto macht, fühlt sich der Jugendliche frei. So, als wäre für einen Moment für ihn die Schwerkraft abgestellt und die Zeit angehalten: „Am höchsten Punkt, beim Backflip, fühlt es sich richtig schön an“, beschreibt der 17-Jährige.

    Umso schöner muss es sich für ihn anfühlen, wenn er nach der Landung ein Raunen und danach Applaus hört. Das Publikum staunt. Viele kennen die Tricks, die die Jugendlichen beim diesjährigen Scooter-Contest abfeuern. Und wissen, wie viel Übung man braucht, um sie zu beherrschen.

    Fliegen will gelernt sein

    Willy übt viel in seiner Freizeit. Fast jeden Tag ist er zusammen mit seinen Freunden auf den Scootern unterwegs, probiert immer neuere, waghalsigere Tricks.

    Viel Übung hat auch Logan Schnider hinter sich. Der 14-Jährige ist zwar in Deutschland geboren, lebt aber mit seiner Familie in Kalifornien, USA. Der Wettbewerb in Redwitz ist für den jungen Fahrer ein Höhepunkt seines Besuches: „Immer wenn ich in Deutschland bin, nehme ich an verschiedenen Contests teil“, verrät der Amerikaner. Mit einem breiten Grinsen redet er über das Scooter-Fahren. Es ist mehr als nur ein Hobby, es befreit ihn, erklärt der Jugendliche. Besonders freue er sich, dem Publikum seinen Lieblingstrick präsentieren zu können, den Front-Brigh-Flip. Dabei wird das Deck des Rollers in der Luft einmal schnell um den Körper gewirbelt, eine der Königsdisziplinen.

    Logan rast über die Ramp

    Logan hat den Flip aber schon locker drauf und zeigt ihn während seiner 45 Sekunden ein paar Mal. So lange haben die Jugendlichen Zeit, um ihre Tricks zu zeigen. Eine Jury bewertet im Anschluss an den „Run“, wie gut sie gefahren sind. Schwierigkeitsgrad der Manöver, Skill und eventuelle Fehler bei der Ausführung spielen in die Bewertung rein. Also jagen die Scooter-Fahrer im Affenzahn über die Rampe, dem Herzstück der Anlage, katapultieren sich in die Luft, wirbeln ihre Scooter herum und düsen dann weiter über die Quarter-Pipe.

    „Am höchsten Punkt, beim Backflip, fühlt es sich richtig schön an.“

    Willy Baumer (17), Sieger der A-Klasse

    „Du hast noch fünf Sekunden, hau' noch einen Trick raus“, kommentiert Markus Grempel von außerhalb der Anlage, heizt die Fahrer noch mal richtig ein. Grempel weiß, wie sich die Jugendlichen bei dem Contest fühlen, kennt die Anspannung, die dazu gehört. Er selbst ist ehemaliger BMX-Weltmeister und Mitorganisator des Wettbewerbes. Wenn es die Zuschauer nicht mit eigenen Augen sehen, wie schwer manche Tricks sind, hilft ihnen Grempel auf die Sprünge: „Wow, Backflip, das ist verdammt schwierig“, zum Beispiel.

    Die Erstplatzierten

    „Backflipen“ kann Willy. Mit Schwung dreht er sich einmal nach hinten um 180 Grad, als wäre er dazu geboren. Beim Contest belegt er den ersten Platz in der A-Klasse. Zweiter wird Kilian Diederich, gefolgt von Logan Schnider. Die jüngeren Fahrer der B-Klasse teilen sich folgendermaßen die Plätze: Erster ist Kaan Sango, Zweiter Robert Miut und Dritter Fabian Jambrekowic.

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