Eine Million Kubimeter Erdreich – dies ist die ungefähre Menge, die als Aushub beim Bau der acht Kilometer langen, vierstreifigen Bundesstraße 173 um Hochstadt und Trieb anfallen wird. Das entspricht einem Gewicht von etwa zwei Millionen Tonnen. Um diese gewaltige Menge wegzubringen, sind zirka 80 000 Kipplaster mit einer Nutzlast von jeweils 25 Tonnen notwendig. Hintereinander aufgestellt, würden diese 40-Tonner eine Schlange von etwa 960 Kilometern Länge bilden, was ziemlich genau der Fahrtstrecke von München nach Flensburg entspricht.

Auch über den Baustellenverkehr viele Gedanken gemacht
Um die Anwohner von Hochstadt und seinen Dörfern nicht mit diesem Verkehr zu belasten, mussten sich die Planer des Staatlichen Bauamts Bamberg nicht nur über die Trassenführung und die Konstruktion der 22 Brücken- und Stützbauwerke der neuen Bundesstraße zwischen Michelau und Zettlitz Gedanken machen. Auch über den Abtransport von Aushub und die Anlieferung von Baumaterial habe man sich den Kopf zerbrochen, erläutert einer der Mitarbeiter. Die Lösung: Weil die künftige B 173-Trasse über die „grüne Wiese“ führt, erfolgt der sogenannte Massentransport über die zu bauende Straße. Damit bleibt den Hochstadtern zumindest der Großteil der 80 000 Kipplaster-Fahrten erspart.
Doch bis die Straße – die gesamten Kosten für das Projekt liegen bei 143 Millionen Euro – selbst gebaut wird, dauert es noch. Zuerst werden die Brücken- und Stützbauwerke errichtet. Bereits fertiggestellt wurde übrigens die Brücke über den Scheidsbach zwischen Trieb und Michelau (Bauwerk 6-6). „Wir haben uns dafür entschieden, nicht alle Querungen über die neue Umgehung gleichzeitig zu bauen. Dies hätte zu vielen Sperrungen, Umleitungen und einer großen Belastung für die Anwohner durch den Baustellenverkehr geführt“, erzählt ein Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts.

18 bis 24 Arbeiter an drei Baustellen im Einsatz
Momentan sind zwischen 18 und 24 Arbeiter an drei Baustellen am Schaffen: Zwischen Horb und der Bahnstrecke Hochstadt-Probstzella errichten sie die Brücke der künftigen Überführung über die Bundesstraße 289 (siehe Bericht „Betonkolosse künden von Megaprojekt“, OT von Samstag, 17. Oktober, Seite 3). Südlich von Hochstadt wird sowohl an der Gemeindeverbindungsstraße nach Burgstall und an der Kreisstraße Lif 4 nach Reuth gearbeitet, wo die Brückenbauwerke 11-1 und 9-1 entstehen. Bei Reuth in der Nähe der Gärtnerei hat die für beide Baustellen zuständige Firma mit vielen Containern und Baumaterial ihren Stützpunkt eingerichtet.
Beide Brücken sind rund 32 Meter lang, 6,5 Meter breit und queren die künftige B 173 in etwa fünf Metern Höhe. Gerade werden ihre Widerlager betoniert, also die Endpunkte der Brücken und Übergänge zwischen Erddamm und Brückenüberbau. Deswegen sind die Betonlaster oder Fahrmischer im Dauereinsatz. „Wenn einmal der Beton zwischen die Schalung eingefüllt wird, muss zu Ende betoniert werden, einfach um die Homogenität des Baustoffes zu gewährleisten“, sagt ein Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts. Man sei im Übrigen im Zeitplan, beide Bauwerke sollen wie geplant im Frühsommer fertiggestellt sein.

Im nächsten Jahr werden Feldwegüberführungen gebaut
Im nächsten Jahr wird man vier Feldwegüberführungen über die neue Bundesstraße in Angriff nehmen: zum einen 500 Meter westlich und östlich von Reuth, zum anderen zwei bei bei Trieb. Die Fertigstellung der B 173 zwischen Michelau und Zettlitz ist für 2026 beziehungsweise 2027 geplant.