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HOCHSTADT: Hochstadt: Firma aro meldet Insolvenz an

HOCHSTADT

Hochstadt: Firma aro meldet Insolvenz an

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    Die Firma aro-leichtmetallbau GmbH & Co KG hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Coburg gestellt.
    Die Firma aro-leichtmetallbau GmbH & Co KG hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Coburg gestellt. Foto: Gerhard Herrmann

    Die Firma aro Leichtmetallbau GmbH & Co KG in Hochstadt ist zahlungsunfähig. Das Amtsgericht Coburg hat die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Klaus-Christof Ehrlicher aus Coburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Produktion läuft dennoch weiter. Ziel ist es, einen Investor zu finden, wie Ehrlicher erklärte. Die Aussichten dafür stünden gut. Es gebe bereits Interessenten.

    Der Betrieb läuft weiter

    „Wir haben Insolvenz angemeldet, weil die Kosten nicht mehr zu stemmen waren“, sagte Ulli Reisenweber, Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma aro Leichtmetallbau. In Folge der Corona-Pandemie und des Kriegs gegen die Ukraine seien die Material- und Energiekosten so stark gestiegen, dass trotz guter Auftragslage die Gefahr bestand, die Rechnungen nicht mehr begleichen zu können.

    „Vorerst machen wir weiter“, betont er gleichzeitig. Möglich mache das die Unterstützung eines Unternehmens, das die Aufträge für aro in seinem Namen vergebe und die Finanzierung der Lieferanten sicherstelle. Gleichzeitig werde unter Hochdruck an einem Plan gearbeitet wie es weitergehen könne.

    „Wir setzen alles daran, damit es weitergeht.“

    Denn die Auftragsbücher seien voll, täglich kämen neue Bestellungen hinzu. Ziel sei es, bis zur voraussichtlichen Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens einen Pool an Einnahmen zu erwirtschaften, der ausreiche, um die Forderungen der Gläubiger zu erfüllen. Daher appelliert er an die Lieferanten, seinem Unternehmen die Treue zu halten und Geduld zu haben. „Wir setzen alles daran, damit es weitergeht“, betont Reisenweber.

    Ein Grund für die Insolvenz sind neben der Kosternsteigerung auch Zahlungsrückstände von Kunden, die teilweise bis Juli vergangenen Jahres zurückreichen. Die Einschaltung von Inkasso-Unternehmen habe nicht geholfen, erklärt Reisenweber. Getroffen habe aro auch die Insolvenz von Regiomed, denn kurz vor deren Beantragung habe das Unternehmen am Lichtenfelser Klinikum einen größeren Auftrag für Jalousien ausgeführt und wisse nun nicht ob und wann die Rechnung bezahlt werde. Hinzu gekommen sei die „Saure-Gurken-Zeit“ von Oktober bis März, in der die Zahl der Aufträge alljährlich stark sinke. Auch ein Winterrabatt auf Jalousien und Markisen helfe da nur bedingt. „Diese Chance hat noch nicht jeder begriffen – stattdessen bestellen die Leute, sobald im Frühling die Sonne scheint“, bedauert Reisenweber.

    Stolz ist er auf sein Team von sieben Mitarbeitern, zwei Teilzeitkräften und zwei Minijobbern, die sehr motiviert seien und weitermachen wollten. So sei es ihm wichtig, die Löhne zu bezahlen, auch wenn das nicht immer zum Monatsersten geklappt habe.

    Laut Veröffentlichung im Bundesanzeiger hat aro das Geschäftsjahr 2021 mit einer Bilanz von rund 204.000 Euro abgeschlossen. Nach einem guten Geschäftsjahr 2022 seien der Umsatz im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen, sagte Reisenweber.

    50 Jahre Tradition

    Im vergangenen Jahr hatte die Firma aro Leichtmetallbau ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Gegründet 1973 von Hubert Ahrens in Burgkunstadt wurde der Firmensitz 1989 nach Hochstadt verlegt. 1992 übernahmen die Mitarbeiter Christine Herold und Heinrich Will die Leitung, erwarben das Firmengrundstück, modernisierten und bauten einen Ausstellungsraum für Kunden. Seit Juli 2018 ist Ulli Reisenweber Geschäftsführer. Neben Produkten aus eigener Fertigung bietet aro auch Markisen, Rollläden oder Jalousien namhafter Hersteller an.

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