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MICHELAU: Störche suchen einen Nistplatz

MICHELAU

Störche suchen einen Nistplatz

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    So fing alles an: Auf dem Kamin eines Hauses neben der Kirche hatte das Weißstorchpaar Lissi und Ernst 2019 mit dem Horstbau begonnen, war aber vertrieben worden. Nach einer Zwischenstation auf dem Dach von Elifs Imbiss suchen Vogelfreunde erneut einen Nistplatz für das Storchenpaar.
    So fing alles an: Auf dem Kamin eines Hauses neben der Kirche hatte das Weißstorchpaar Lissi und Ernst 2019 mit dem Horstbau begonnen, war aber vertrieben worden. Nach einer Zwischenstation auf dem Dach von Elifs Imbiss suchen Vogelfreunde erneut einen Nistplatz für das Storchenpaar. Foto: Archiv-Klaus Gagel

    Drei Jahre lang hat das Storchenpaar Lissi und Ernst auf dem Dach von Elifs Imbiss genistet. Inhaberin Juli Schultheiß hatte die Installation eines Nests auf ihrem Dach erlaubt, weil die Vögel von einem Schornstein in der Nachbarschaft vertrieben worden waren. Wegen der Neuverpachtung des Lokals könne der Horst allerdings nicht mehr auf dem Dach bleiben. Jetzt sucht der Verein „Michlaa'rer Störch“ dringend Hausbesitzer im Ortskern, die ein Dach zur Verfügung stellen.

    „Das Storchendrama von 2019 droht sich zu wiederholen.“

    Kati Böhmer, Verein „Michlaa'rer Störch“

    „Das Storchendrama von 2019 droht sich zu wiederholen“, befürchtet Kati Böhmer vom Verein „Michlaa'rer Störch.“ Damals hatte das Storchenpaare mehrmals vergeblich versucht, auf dem geräumten Kamin des Hauses neben der Kirche zu nisten. Als dies scheiterte war es zu Revierkämpfen mit dem zweiten Storchenpaar gekommen, bis das Dach auf dem Imbiss zur Verfügung gestellt worden war.

    Mitte März erwartet Kati Böhmer die Rückkehr des Storchenpaars aus dem Süden und ein Ersatz für den Nistplatz ist nicht in Sicht. Da der Horst auf dem Schornstein in der Lahmstraße bereits besetzt ist, könnte es zu Revierkämpfen der Vögel kommen. Denkbar wäre auch, dass die Störche versuchen, auf dem Kamin des Imbisses ein Nest zu bauen, obwohl die Unterlage entfernt wurde. Beide Szenarien würden eine erfolgreiche Brut der unter Naturschutz stehenden Vögel erschweren, wenn nicht gar verhindern, befürchtet Kati Böhmer.

    Das Storchennest ist weg. Fast drei Jahre lang bot das Anwesen von Elifs Imbiss in Michelau einem Storchenpaar die Möglichkeiten zum Nisten, doch wegen einem neuen Pächter ist das nicht mehr möglich.
    Das Storchennest ist weg. Fast drei Jahre lang bot das Anwesen von Elifs Imbiss in Michelau einem Storchenpaar die Möglichkeiten zum Nisten, doch wegen einem neuen Pächter ist das nicht mehr möglich. Foto: Gerhard Herrmann

    Schon seit vergangenen Jahr suchen die Storchenfreunde nach einem neuen Dach, doch bisher habe sich niemand dazu bereit gefunden, berichtet sie. Die Obere Naturschutzbehörde haben die ersatzlose Beseitigung des Nestes genehmigt, falls dies vor der Brutzeit erfolge, mit Frist zum 28. Februar. Daraufhin wurde das Nest in der vergangenen Woche abgenommen. „Schade, dass die Gemeinde Michelau kein Dach zur Verfügung stellt, Gebäude hätte sie ja genug“, meint Kati Böhmer. So könnte sogar eine zusätzliche Attraktion für Besucher des Korbmuseums gesorgt werden.

    Verpachtung des Imbiss mit dem Nest auf dem Dach nicht möglich

    „Wir haben gerne erlaubt, das Nest auf unser Dach zu setzen, aber von Anfang an gesagt, dass es nur für einige Jahre möglich ist“, erklärt Julia Schultheiß. Um ihren Imbiss neu zu verpachten, sei es aus Gründen der Hygiene erforderlich gewesen, das Nest zu entfernen. Sie selbst habe es akzeptiert, wenn die Störche mal etwas in den Biergarten fallen ließen, doch einem Pächter sei dies nicht zuzumuten. Eine Versetzung des schweren Nests auf den Schuppen sei nicht möglich, weil dessen Dach nicht stabil genug sei.

    Storchennest sucht Dach: Mit Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde wurde das Storchennrest auf dem Imbiss in Michelau entfernt.
    Storchennest sucht Dach: Mit Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde wurde das Storchennrest auf dem Imbiss in Michelau entfernt. Foto: Gerhard Herrmann

    „Mich reut es auch, aber ich wüsste niemanden, der das Nest auf seinem Dach haben will“, sagt Bürgermeister Jochen Weber dazu. Auch für die Gemeinde müsse er passen: Das Korbmuseum steht unter Denkmalschutz und bei Beschädigungen müssten die Ziegel originalgetreu nachgefertigt werden. Und das Rathausdach komme nicht in Frage, weil die Vögel im Anflug Besucher der Verwaltung mit Kost beschmutzen könnten.

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