Nach wie vor ungeklärt ist die Zukunft des Klinikverbundes regiomed, zum dem auch das Helmut-G.-Walther-Klinikum in Lichtenfels gehört. Für Wirbel hat jetzt ein Schreiben an alle Mitarbeiter der regioMed-Einrichtungen gesorgt, in dem der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Müller (Hildburghausen) und Coburgs Landrat Michael Busch als Sprecher der Gesellschafter nach Medienberichten die Planung neuer Strukturen durch ein externes Unternehmen ankündigen und deutliche Kritik am Betriebsrat üben. Die Arbeitnehmerseite sei uneins und nicht kompromissbereit, so der Brief weiter. Diese Aussagen weist nun der Konzernbetriebsratsvorsitzende Martin Lücke (Coburg) auf Nachfrage des OT zurück. Er wirft seinerseits der Arbeitgeberseite vor, kein Interesse an Gesprächen mit dem Betriebsrat zu haben. „Die Darstellung in dem Mitarbeiterflugblatt sind unwahr und unbegründet“, so Lücke. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Urteil des Landgerichts Meiningen, das die momentane Zusammenstellung des regiomed-Aufsichtsrates als rechtswidrig bezeichnet und eine paritätische Besetzung aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern nach GmbH-Gesetz für regioMed verlangt (wir berichteten). Dagegen hatte die damals noch amtierende Geschäftsführerin Bittner Beschwerde eingelegt. Nach den Worten Lückes gibt es seitens der Arbeitgeber seit Monaten kein Verhandlungsangebot an die Arbeitnehmer-Vertretung. „So kann man ein Unternehmen nicht führen“, meinte Lücke im Gespräch mit dem OT. Ein kürzlich eingebrachtes Angebot des Verbundmitglieds Sonneberg für einen Aufsichtsrat mit sechs Betriebsräten und acht Gesellschaftern, das die Gesellschafter wohlwollend aufgenommen hatten, habe im Konzernbetriebsrat keine Mehrheit, so Lücke. Man poche auf das gesetzlich verbriefte Recht der Mitarbeitervertretung im Aufsichtsrat, sei aber weiterhin gesprächsbereit. Busch und Müller lehnen hingegen laut Medienberichten weitere Vergleichsgespräche ab und setzen auf eine Gerichtsentscheidung, die das Oberlandesgericht Jena fällen müsste.
LICHTENFELS/SONNEFELD