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LICHTENFELS/COBURG: Engen Hautkontakt vermeiden

LICHTENFELS/COBURG

Engen Hautkontakt vermeiden

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    Die Haut juckt und man fühlt ein leichtes Brennen. Stecknadelgroße Vesikel und Pusteln entwickeln sich. Gelegentlich gesellt sich auch noch ein Hautausschlag hinzu. „Krätze ist eine sehr unangenehme, aber dafür umso leichter behandelbare Infektionskrankheit“, erklärt Prof. Dr. Walter Stohmaier, ärztlicher Direktor des Klinikums Coburg. Die Krätzmilbe gehört zu den Spinnentieren. Gelangt eine befruchtet weibliche Krätzmilbe auf die Hat eines Menschen, gräbt sich die Milbe einen bis zu 2,5 Zentimeter langen Gang in die Haut, in der sie Eier und Kot ablegt.

    Im Klinikum Coburg hatten sich kürzlich fünf Mitarbeiter durch einen Patienten mit dem Befall durch Krätzmilben angesteckt. „Mittlerweile haben wir weder Patienten noch Mitarbeiter mit irgendwelchen Krankheitserscheinungen“, sagte Stohmeier am Freitag unserer Zeitung auf Nachfrage. Eine vollkommene Entwarnung könne er aber noch nicht geben. „Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt zwischen drei und vier Wochen. Bevor die nach außen hin deutlichen Anzeichen hervortreten, fällt es aber selbst einem erfahrenen Hautarzt schwer, Befall durch Krätzmilben zu diagnostizieren.“ Während dieser Zeit sei eine weitere Ansteckung aber dennoch möglich.

    Hoch ansteckend ist Krätze nicht. Sie überträgt sich nicht einmal über die Kleidung, sondern lediglich durch engen Hautkontakt. Panik sei völlig fehl am Platz. Durch eine Creme lasse sich die Infektionskrankheit leicht und relativ schnell behandeln. Zur Sicherheit gelte es, die Creme acht Tage nach der Erstanwendung noch einmal am ganzen Körper aufzutragen, dann reiche wenige Tage später eine Nachuntersuchung beim Arzt, der die Rehabilitation von der Krankheit bescheinigt. Ohne diese Bescheinigung sei eine Rückkehr an den Arbeitsplatz oder die Schule allerdings nicht möglich. „Vorsicht muss natürlich sein“, sagt Stohmeier. Im Raum Coburg sei der Krätzefall zwar inzwischen schon „schlichtweg Schnee von gestern“. Deutschlandweit sei allerdings ein andauernder und deutlicher Anstieg der Infektionskrankheit zu beobachten. Im Fall einer Erkrankung an Krätze empfiehlt das Robert Koch Institut „so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.“

    In Lichtenfels sei man auf derartige Fälle, wie sie kürzlich in Coburg vorgekommen sind, vorbereitet. Dies versichert zumindest der Pressesprecher des Landratsamtes, Andreas Grosch. „Routinemaßnahmen wie gewissenhafte Desinfektion sind besonders wichtig“, sagt Klaus Rübensaal vom Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Lichtenfels. Es gelte, engen Hautkontakt möglichst zu vermeiden, wenn man sich an einem Ort aufhalte, in der Fälle von Krätzmilbenbefall bekannt sind. Die gemeinsame Einschätzung von Gesundheitsamt und Klinikum Coburg lautet, dass eine weitere Verbreitung des Krätzebefalls über die Landkreisgrenzen unwahrscheinlich sei. Wenn dieser „unwahrscheinliche Fall dennoch eintreten sollte“, sei es keinerlei Problem, durch Isolation und frühzeitige Behandlung der erkrankten Patienten, die Krätze wieder schnell und effektiv einzudämmen.

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