„Lasst uns nicht lange reden, die Leut' haben Durst“, meinte Bürgermeister Andreas Hügerich und griff zum Holzschlegel, um das erste Fass Bier zum Auftakt des 37. Lichtenfelser Korbmarkts anzustechen. Doch beim Korbmarkt reicht ein Fass nicht, deshalb werden am Freitagabend auf der Festtribüne am Marktplatz gleich drei Fässer angestochen – von den Brauereien Leikeim (Altenkunstadt), Püls (Weismain) und Gick (Burgkunstadt).
Beifall brandete auf, als Hügerich, die stellvertretende Landesinnungsmeisterin der Flechter Nina-Regina Nötzelmann und Hauptamtsleiter Manfred Diller mit nur fünf Schlägen die drei Fässer zum Sprudeln brachten. Diller durfte heuer quasi als Abschiedsgeschenk für Landrat Christian Meißner einspringen, da er den Korbmarkt in seiner jetzt endenden Amtszeit 36 Mal mit organisiert hat. Der ließ ihm gerne den Vortritt: „Dann wird wenigstens niemand nass“.
Zuvor waren die Korbstadtkönigin Carolin I. begleitet von ihren Vorgängerinnen, die Ehrengäste, die Korbmacher, zahlreiche Vereine, die Bäcker und Brauer in einem farbenfroher Festzug von der Dr.-Roßbach-Grundschule zum Marktplatz gezogen. Blickfang waren die Zapfendorfer Mädchengarde ebenso wie junge Sportler des FC Trieb und des TV Unterwallenstadt. Den Ton gaben der Fanfarenzug Lichtenfels und der Spielmannszug der Turnschaft Schney an.
Trotz der Vorfreude auf das Flechtkulturfestival, die sich in den fröhlichen Gesichtern vieler Besucher spiegelte, blickte mancher angesichts des Wetterberichts sorgenvoll zum Himmel. Auf die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre den Korbmarkt eine Woche früher zu feiern, um noch etwas Sommerwetter zu erhalten, meinte Bürgermeister Andreas Hügerich, das sei im Vorbereitungsteam kein Thema gewesen, bisher habe man oft Glück gehabt. Eine Verlegung sei wegen der internationalen Aussteller schwierig, die sich den Termin lange vormerkten. Er genieße die Vielfalt des Angebots an Flechtwaren, Musik und Kulinarischem, erklärte Hügerich. Besonders freue er sich auf die Flechtmodenschau und die Inthronisierung der neuen Korbstadtkönigin Maria Tribale, die in Klosterlangheim wohnt und in Isling aufgewachsen ist, an diesem Samstag.
Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner hat seit ihrer Amtszeit als Korbstadtkönigin keinen Korbmarkt versäumt. Alljährliche genieße sie die Begegnungen mit fröhlichen Menschen an den drei Festtagen. Eine liebe Gewohnheit ist für sie der Besuch beim Pfälzer Weinstand, denn mit den Winzern verbindet sie eine Freundschaft.
Landrat Christian Meißner freut sich alljährlich auf den Frühschoppen auf dem Säumarkt. Schöne Kindheitserinnerungen verbinde er mit dem Flohmarkt, den er heuer mit seinen Söhnen besuchen werde, bevor sie sich nächstes Jahr selbst für einen Stand anmelden.