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BURGKUNSTADT: Adventszauber dank Privatinitiative

BURGKUNSTADT

Adventszauber dank Privatinitiative

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    Die Initiative zur Ausrichtung eines kleinen Weihnachtsmarkts hat Heinz Petterich ergriffen. Für Adventsstimmung am Plan wollen der Vorsitzende des FC Burgkunstadt und Günther Willaschek von der dortigen Bäckerei sorgen. FOTO: Gerhard Herrmann
    Die Initiative zur Ausrichtung eines kleinen Weihnachtsmarkts hat Heinz Petterich ergriffen. Für Adventsstimmung am Plan wollen der Vorsitzende des FC Burgkunstadt und Günther Willaschek von der dortigen Bäckerei sorgen. FOTO: Gerhard Herrmann Foto: Gerhard Herrmann

    Groß war die Enttäuschung, als die Stadtverwaltung verkündete, dass der traditionelle Burgkun-stadter Weihnachtsmarkt in diesem Jahr ausfallen müsse. In einer im Landkreis wohl einmaligen Initiative haben einige Privatleute und Vereine unter Regie des FC-Vorsitzenden Heinz Petterich und Bäckermeister Günther Willaschek die Initiative ergriffen, um den vorweihnachtlichen Budenzauber zum Adventsbeginn zu retten. Einen kleinen, aber stimmungsvollen Weihnachtsmarkt richten sie am Samstag, 2. Dezember, von 11 bis 19 Uhr im Bereich von Plan und Weihersbach aus. Rund zehn Teilnehmer wollen sich mit einem Stand beteiligen, weitere Interessierte sind willkommen.

    Wegen der Baustelle auf dem Marktplatz könnten die Rettungswege nicht gewährleistet werden und die Standbetreiber hätten sich nicht mit dem Festplatz als Ausweich-Platz anfreunden können, hatte die Stadtverwaltung die Absage begründet. Das wollte Heinz Petterich, Vorsitzender des FC Burgkunstadt, dessen Verein beim Weihnachtsmarkt immer Steaks und Bratwürste anbietet, so nicht hinnehmen. „Wir haben überlegt, ob wir im Vereinsheim abends einen zünftigen Hüttenzauber organisieren und vorher noch Kaffee und Kuchen anbieten“, berichtet er.

    Schließlich wolle der Verein den Bürgern etwas bieten und sei auf solche Einnahmen zur Finanzierung der Jugendarbeit angewiesen. Da auch Bäckermeister Günther Willaschek eine kleine Aktion am ersten Adventssamstag plante, waren sie sich schnell einig, eine gemeinsame Veranstaltung am Plan zu organisieren.

    „Man muss nur auf die Leute zugehen und mit ihnen über ihre Vorstellungen diskutieren, dann findet man auch eine Lösung.“

    Heinz Petterich, Vorsitzender des FC Burgkunstadt

    Kurzentschlossen befragte Petterich mögliche Interessenten und rannte fast überall offene Türen ein. Für Organisationstalent und Überzeugungskraft ist der ehemalige Bürgermeister bekannt. Neben den Fußballern und der Bäckerei Willaschek sagten die Radballer vom RVC (Getränke) ebenso zu wie die Metzgerei Ziegler aus Theisau, für das Wohl der Besucher zu sorgen. Plätzchen und Kreatives bieten an sechs weiteren Ständen der Jugendförderverein der evangelischen Kirchengemeinde, die Burgkunstadter Tafel, ein Modeladen, Anbieter von Holzartikeln und Korbwaren.

    Stolz ist Petterich auf das Kulturprogramm, das für Adventsstimmung sorgen soll. Neben dem Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde haben die beiden Kindergärten und der Musikverein bereits Auftritte zugesagt. Mit dem Gesangverein Liederkranz ist Petterich noch im Gespräch. Und als Highlight nicht nur für jüngere Besucher ist ab 20 Uhr ein stimmungsvoller „Hüttenzauber“ mit einer Bar und Musik von einem DJ geplant. Die Schankgenehmigung hat Petterich bis Mitternacht beantragt.

    Christkind und Nikolaus gesucht

    Nur ein Christkind und einen Nikolaus zur Bescherung Kinder suchen die Veranstalter noch. „Weitere Attraktionen sind denkbar, wir freuen uns auf Vorschläge“, wirbt Heinz Petterich um Beteiligung. Willkommen sind auch zusätzliche Stände mit Adventsartikeln. Um die Kosten möglichst klein zu halten, sollen sich die Anbieter mit den Anwohnern wegen der Stromversorgung mit den Anliegern in Verbindung setzen. Einen Toilettenwagen stellt der FC Burgkunstadt zur Verfügung. „Arbeit, Kreativität und Flexibilität“ nennt Heinz Petterich als wichtigste Voraussetzungen, um eine solche Veranstaltung zu stemmen. Von der Genehmigung bis zur Verkehrssicherung gilt es viele Details zu regeln.

    Drei Wochen haben die Organisatoren noch – Zeit, die sie brauchen werden. „Ich mache das gerne, aber es soll eine einmalige Sache bleiben“, betont Heinz Petterich mit Blick auf den Aufwand. Derartige Veranstaltungen seien wichtig für das gesellschaftliche Leben der Stadt, darum investiere er seine Zeit gerne dafür. Auch wenn der frühere Bürgermeister im Ruhestand mehr Zeit als früher hat, so ist er mit seinem Engagement als Kreisrat, als Vorsitzender des FC Burgkunstadt, der Freien Wähler und des Obst- und Gartenbauvereins sowie als Schulweghelfer durchaus ausgelastet.

    Er hätte sich den Weihnachtsmarkt auch trotz der Bauarbeiten auf dem Marktplatz vorstellen können, man hätte nur mit den Baufirmen reden müssen, meint er. Auch auf dem Festplatz wäre eine solche Veranstaltung möglich, wenn man die Buden etwa stimmungsvoll auf einem kleinen Bereich arrangiere.

    „Man muss nur auf die Leute zugehen und mit ihnen über ihre Vorstellungen diskutieren, dann findet man auch eine Lösung“, betont Petterich. Eine derartige Lösung, die die Interessen der Vereine stärker berücksichtige, würde er sich auch für das Altstadtfest wünschen, dessen Organisation er viele Jahre maßgeblich mitgetragen hat. Schließlich trügen diese die Hauptlast der Veranstaltung. „Wenn die Stadt keine fünfstellige Summe für das mittelalterliche Spektakel ausgeben möchte, wäre auch ein Bürgerfest denkbar“, meint er.

    Auch wenn der Weihnachtsmarkt seit fast 20 Jahren vor der Fachwerkkulisse des Marktplatzes veranstaltet wird, so kann sich Petterich noch gut an die Zeiten erinnern, als die Werbegemeinschaft ihn in der Kulmbacher Straße ausrichtete. Damals bot das Geschäftszentrum der Stadt mit drei Metzgern, Obst- , Milch- und Fischladen eine gute Kulisse für das adventliche Treiben. Die Untere Stadt wird wohl angesichts der veränderten Einkaufsgewohnheiten nicht wieder zur Einkaufsmeile werden, doch eine Belebung durch Feste und Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt könnte sie dennoch neu beleben.

    Interessierte am Weihnachtsmarkt können sich bei Heinz Petterich unter Tel. (09572) 2732 oder per Mail (h.petterich@gmx.de) melden.

    Frieß: Absage schweren Herzens „Schweren Herzens mussten wir uns dazu durchringen, dieses Lieblingsevent von mir abzusagen“, bedauert Bürgermeisterin Christine Frieß den Entschluss, heuer keinen Weihnachtsmarkt auszurichten. In der Unteren Stadt hätten die Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten werden können und für den Festplatz hätten sich zu wenige Interessenten gefunden. Schließlich müsse die Stadt neben hygienischen und logistischen Voraussetzungen auch auf die mögliche Gefahr eines Terroranschlags vorbereitet sein. Die Verwaltung habe sich viele Gedanken gemacht, wie der Markt trotz der Baustelle auf dem Marktplatz ausgerichtet werden könnte, doch letztlich hätten sogar einige Fieranten dazu geraten, ein Jahr auszusetzen, da er nur mit Getränke- und Bratwurstständen wenig attraktiv sei. Während die Stadt mit 20 bis 25 Marktständen plane, hätten es die privaten Organisationen mit nur wenigen Teilnehmern leichter, die Vorschriften einzuhalten, sagte sie auch im Stadtrat auf Anfragen. Verwundert zeigte sie sich darüber, dass sich die jetzigen Organisatoren nicht frühzeitig mit ihren Angeboten in die Diskussion eingebracht hätten, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

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