Die Kassen, an der Kunden ihre Waren selbst einscannen können, haben die fünfjährige Matilda begeistert. Nur das Überraschungsei war zu leicht, um registriert zu werden. Doch da half eine freundliche Verkäuferin ruckzuck aus, wie ihre Mutter Helga Schober berichtet. Zu einer kleinen Shopping-Tour nutzten Mutter und Tochter aus Ebensfeld die Eröffnung der neu gebauten Kaufland-Filiale in Lichtenfels. So groß war der Andrang am Donnerstag in der Robert-Koch-Straße, dass es trotz der 200 Parkplätze zu kleineren Staus kam. Dafür wurden die Kunden mit Rosen und Eröffnungsangeboten entschädigt.
Als Kaufland-Fan outete sich auch Bürgermeister Andreas Hügerich, der mit seinen Stellvertretern Sabine Rießner und Winfried Weinbeer sowie zahlreichen Stadträten und Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Gelegenheit zu einer Vorabbesichtigung bei der Einweihungsfeier nutzte. Als Mistelfelder kaufe er hier gerne auf dem Weg nach Hause ein.
Zehn neue Arbeitsplätze
„Wir sind stolz auf unsere neue, schicke Filiale – jetzt können wir noch besser zeigen, was unsere Stärken sind“, sagte Hausleiterin Steffi Schuldner, die die Ehrengäste durch die Filiale führte. Auf über 2800 Quadratmetern Verkaufsfläche biete Kaufland nun ein erweitertes Sortiment von über 20 000 Artikeln. Drei Viertel davon Lebensmittel. Neu sind die Frische-Abteilungen mit großen Fleisch-, Wurst-, Käse- und Antipasti-Bedienungstheken mit deutschen und internationalen Spezialitäten. Der Duft nach frisch gebackenen Brötchen steigt den Kunden gleich hinter dem Eingang an der vergrößerten Backabteilung in die Nase und in der Obst- und Gemüseabteilung gibt es viele Snacks für unterwegs. Neben Markenprodukten werden auch zahlreiche regionale Produkte, wie Eier, Käse und Bier, sowie 900 Bioartikel angeboten.
„Handel bedeutet Wandel“, sagte Matthias Reihl, Kaufland-Immobilien-Manager. So setze das neue Ladenkonzept auf Barrierefreiheit und Übersichtlichkeit. Auf einer Ebene werden sämtliche Waren präsentiert, statt wie im früheren Gebäude auf zwei Etagen. Die Wege seien kürzer, im Mittelgang werde keine Ware mehr platziert, die Regale seien mit 1,80 Meter niedriger und damit komfortabler. Ein Kundenleitsystem mit Piktogrammen und einem Farbkonzept für jede Warengruppe (Ocker für Backwaren, Grün für Obst und Gemüse, Blau für Körperpflegeprodukte) solle die Orientierung erleichtern.
„Wir wollen der Einkaufstreff für Lichtenfels werden“, betonte Matthias Reihl. Die ersten Überlegungen für den Neubau begannen 2013 und in den vergangen eineinhalb Jahren der Planungs- und Bauphase seien zahlreiche Schmankerl hinzugekommen. Das Team von 50 Mitarbeitern sei komplett übernommen und zehn weitere Stellen geschaffen worden. Das barrierefreie Gebäude punkte nicht nur durch Komfort für die Kunden mit rund 200 Parkplätzen, die mit 2,70 Meter deutlich breiter als bisher seien, speziellen Einkaufskörben für Rollstuhlfahrer und Behindertentoilette. Außerdem haben die Kunden die Möglichkeit, während des Einkaufs kostenlos ihre E-Bikes an Schnell-Ladestationen aufzuladen.
„Wir wollen der Einkaufstreff für Lichtenfels werden.“
Matthias Reihl, Kaufland-Immobilien-Manager
Moderne Technik kommt nicht nur bei den Selbstscanning-Kassen zum Einsatz, die neben dem regulären Kassensystem den Kunden bei kleineren Einkäufen die Möglichkeit bieten, ihre Waren selbst einzuscannen und zu bezahlen. Maßstäbe beim Klimaschutz setzt ein integrierter Kälte-Klima-Verbund mit energiesparenden Kühlmöbeln, LED-Beleuchtung und Fußbodenheizung.
Klimaschonende Technik
Zehn Millionen Euro hat die Firma Konzeptbau aus Kaufbeuren in den Bau investiert, die das Gebäude an Kaufland vermietet. „Ich habe in ganz Bayern noch keine Stadt erlebt, die ein Projekt so unkompliziert ermöglicht hat“, erklärte Konzeptbau-Geschäftsführer Hans Schneider unter Beifall. Lob gab es auch für die Arbeit der Baufirmen aus der Region.
„Damit die Kasse stimmt und das menschliche Miteinander“ spendeten die Pfarrer Anne Salzbrenner und Roland Neher den kirchlichen Segen. Wichtig sei es neben der Arbeit und dem Konsum auch die Nächstenliebe nicht zu vergessen, wie es im Psalm „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ zum Ausdruck komme.
Eckdaten Baukosten: Rund zehn Millionen Euro Verkaufsfläche: mehr als 2800 Quadratmeter Produkte: Mehr als 20 000 Artikel Shops: Eine Bäckerei mit Cafeteria, eine Metzgerei, ein Zeitschriftenshop mit Tabakwaren, Toto-Lotto-Annahme und Postdienstleistungen sowie ein Geldautomat runden das Kaufland-Angebot ab. Mitarbeiter: 60 Parkplätze: 200 Die Handelskette: Kaufland betreibt mehr als 650 Filialen bundesweit, der Firmensitz ist in Neckarsulm