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LICHTENFELS: Eine Skaterbahn nach Wunsch

LICHTENFELS

Eine Skaterbahn nach Wunsch

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    Auf die Feinheiten kommt es an: Bernd Fröhner (re.) von der zuständigen Baufirma arbeitet gemeinsam mit den Jugendlichen die Details für die neue Skaterbahn aus.
    Auf die Feinheiten kommt es an: Bernd Fröhner (re.) von der zuständigen Baufirma arbeitet gemeinsam mit den Jugendlichen die Details für die neue Skaterbahn aus. Foto: Tobias Hohner

    Es ist schwül in dem voll besetzten Raum des Jugendzentrums. Kaltgetränke stehen auf den Tischen, die meisten sind schon ausgetrunken. Nicht nur die Temperaturen sind hoch an diesem Nachmittag, es wird auch heiß diskutiert: Immer neue Vorschläge werden vom einen Ende des Raumes in das andere geworfen. Oft sofort wieder abgelehnt. Meinungen prallen aufeinander, nicht immer findet sich eine Einigung.

    Das ist keine politische Debatte, keine ernste Tagung. Die Beteiligten sind keine Politiker, sondern Jugendliche. Manche von ihnen haben schon ihre Gefährte mitgebracht für eine anschließende Fahrt draußen auf der Anlage, sobald das Treffen beendet ist. Um diese geht es bei dem Gespräch, welches das Jugendzentrum für die Skater- und Scooterfahrer organisiert hat.

    Morsche Stützbalken

    Der Skaterbahn, die schon seit vielen Jahren hinter dem Jugendzentrum steht, sieht man ihr Alter an: Die Elemente darauf sind über die Zeit ziemlich in die Jahre gekommen. Die Quarter-Pipe zum Beispiel, das Herzstück der Bahn, ist morsch an einem der Stützbalken. Nicht gerade ungefährlich, wenn täglich zahlreiche Jugendliche mit ihren Skateboards über die Rampe brettern. Zudem wird die Bahn den Ansprüchen der Jugendlichen nicht mehr gerecht. Neue Elemente müssen her, wenn es nach ihnen geht.

    Dem Ruf ist das Jugendzentrum gefolgt. Hatte deswegen die Idee, die Planung einer neuen Skaterbahn gemeinsam mit den Jugendlichen zu gestalten. Denn wer weiß besser, was auf einer neuen Anlage nicht fehlen darf, als diejenigen, die sie täglich befahren?

    „Was ist der Wunsch, den ihr ganz oben auf eure Liste setzt?“, fragt Bernd Fröhner in die Runde. Er ist Geschäftsführer der Baufirma „Populär“, die sich vor allem auf die Errichtung von Skateparks konzentriert. Er steht vor den Jugendlichen, die sich um ihn versammelt haben. Neben ihm ist ein Flipboard, noch mit leeren Seiten.

    Wünsch dir was

    „Eine Mini!“, ruft ein Jugendlicher aus der hinteren Reihe. Die kommt auch prompt aufs Papier. Denn eine Rampe, um schwungvoll Anlauf zu nehmen und am obersten Ende einen waghalsigen Trick zu zaubern, gehört zu jeder guten Anlage. Details über Höhe, Länge und Breite der Mini diskutieren die Jugendlichen ebenfalls sorgfältig aus. Ein paar Zentimeter mehr oder weniger können schon einen großen Einfluss auf das Fahrerlebnis haben.

    „Größtenteils stimmen Skater und Scooterfahrer in ihren Ansprüchen überein, aber es gibt auch dezente Unterschiede.“

    Jugendlicher Skater bei der Diskussion

    Dabei scheint es auch unterschiedliche Ansichten und „Schulen“ zu geben – je nach dem, auf welchem Gefährt die Jugendlichen unterwegs sind: „Größtenteils stimmen Skater und Scooterfahrer in ihren Ansprüchen überein, aber es gibt auch dezente Unterschiede“, verrät ein Jugendlicher, der seit Jahren auf dem Skateboard fährt. Details wie die Beschaffenheit der Curb zum Beispiel: Für das Grinden, dem Entlangrutschen am Rand der kleinen Box, kommt es auf die Feinheiten an. Oder der Boden. Der muss möglichst glatt und frei von Unebenheiten sein. Nur so kann man nach den Hindernissen wieder ordentlich Tempo aufnehmen.

    Beton soll es sein

    Aus Beton soll deswegen der neue Untergrund bestehen, darin sind sich die Jugendlichen einig. Der ist glatter und unfallsicherer, ein Vorteil zum alten Asphaltboden auf der Bahn. Aber teurer. Was aber nicht gegen den Betonboden spricht, denn „wer billig baut, baut zweimal“, erklärt Gregor Josephus von der Baufirma. Dieses Mal soll die Anlage stimmen, damit sie auch Jahre später hält und die Jugendlichen mit ihr zufrieden sind.

    Miteinander diskutieren, Ideen ausarbeiten und anschließend zu einem Kompromiss finden. Als sich Gregor Josephus und Bernd Fröhner gegen späten Nachmittag von den Jugendlichen verabschieden, ist ihr Flipboard voll. Voll mit Konzepten und Wünschen, die die jungen Skater gesammelt haben.

    Ideen werden zusammengefasst

    Doch jetzt beginnt für sie erst die Arbeit. Die Ideen müssen nun von den beiden zusammengefasst und in einer Zeichnung vollendet werden. Wenn das erledigt ist, kommen sie wieder, um mit den Jugendlichen weiter am Konzept zu feilen. Der erste Schritt ist jedenfalls gemacht. Der „Skatepark nach Wunsch“ nimmt Form an.

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