In den Monaten, die ein „r“ im Namen führen, muss meistens eingeschürt werden, so eine Beobachtung unserer Altvorderen. Vom September bis zum April trifft dies zu, vom Mai bis zum August nicht. Viele denken noch gar nicht daran, dass bald die Nächte kalt werden können, denn sie stehen noch unter dem Eindruck der monatelangen Hitze mit warmen Abendtemperaturen.
Fleißig wird weiter diskutiert, ob dieser zu Ende gehender heißer und trockener Sommer ein Indiz für die globale Erderwärmung ist. Björn Samset vom norwegischen Klima-Forschungszentrum Cicero sagt: „Wir haben in jedem Fall einen heißen und trockenen Sommer gehabt, aber angesichts dessen, dass der Planet heute ein Grad wärmer ist als vor hundert Jahren, ist es schlimmer, als es sonst gewesen wäre.“
Nun, in 20 Jahren werden wir sicher beurteilen können, wer mit der Klimaveränderung recht hatte. Aber da kann es schon für Gegenmaßnahmen zur globalen Erderwärmung zu spät sein.
Kühle Woche zur Monatsmitte
Wenn wir dem Hundertjährigen Kalender glauben wollen, erwartet uns im September insgesamt ein schönes Spätsommerwetter. Abgesehen von einer kühlen und feuchten Woche in der Mitte des Monats hält dieses auch an. Die ersten beiden Tage sollen sehr schön werden, und so würde auch der folgende Lostagspruch in Erfüllung gehen, wenn es heißt: „Gib auf Ägidi-Tag (1.) wohl acht, der sagt dir, was der Monat macht.“
Am 3. Tag des Monats soll es windig und trüb werden. Dann wird es an den nächsten beiden Tagen am Morgen kühl. Die Winzer hoffen, dass die Nächte noch nicht zu kalt werden, denn ein Spruch sagt: „Warme Septembernächte bringen Herrenwein, bei kalten wird er sauer sein.“
Stürmische Zeiten
Am 8. und 9.September erwarten uns stürmische Zeiten, und zwei Tage später kommt noch ein Regentag hinzu. Ob bei so einem unangenehmen Wetter auch die Schwalben abfliegen? Denn einer der bekanntesten Sprüche wird mit dem Lostag am 8.September in Verbindung gebracht: „Um Maria Geburt ziehen die Schwalben furt“ und andere fügen hinzu: „bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah.“
Dann können wir uns wieder eine Woche lang auf schöne Tage einstellen. Somit wäre der Korbmarkt in Lichtenfels vom 14. bis zum 16.September an allen Tagen wettermäßig bestens gesichert. Wenn sich auch jeder Veranstalter über schöne Tage freut, so braucht die Natur nach wie vor dringend Regen. Deshalb freut sich auch der Landwirt über Regentage, denn nicht umsonst gibt es den Wetterspruch: „Septemberregen kommt der Saat gelegen.“
Vom 19. bis zum 21.September müssen wir nochmals mit trübem Wetter und etwas Regen rechnen. Danach dürften wir laut der Prognose von Abt Knauer bis zum Monatsende mit schönem Herbstwetter verwöhnt werden.
Ob der Oktober dann so bleibt? Wenn es nach dem Wetterspruch zum Michaelstag (29.) geht, könnten wir uns freuen, denn der sagt: „Kommt St. Michael heiter und schön, kann es noch vier Wochen so gehen.“ Früher suchten die Bauersleute an diesem Tag vor Sonnenaufgang neunerlei Laub. Es wurde getrocknet und dann gerieben dem Viehfutter beigemengt. Denn es sollte die Kühe vor Krankheiten bewahren.
Warme Tage, kühle Nächte
Viele Leute nehmen den Hundertjährigen Kalender für die langfristigen Wettervorhersagen her. Allerdings gibt es auch Witterungsprognosen, die sich zu einem hohen Prozentanteil wiederholen. So bilden sich im ersten Drittel des Monats September in 75 Prozent der Jahre eine frühherbstliche Schönwetterlage aus. Im letzten Drittel kommt oft eine allgemeine Schönwetterlage mit Frühnebel, warmen Tagen und kühlen Nächten hinzu. Wir nennen es die typische Altweibersommerzeit, meistens verbunden mit einer sehr zuverlässigen, ruhigen warmen Schönwetterphase in der Zeit vom 23. September bis zur ersten Oktoberdekade. Gab es im September keine besonderen Auffälligkeiten und ist es gegen Ende des Monats zu warm, so wird auch die Folgezeit zu 70 Prozent verhältnismäßig warm sein.