Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
In der zweiten Februar-Woche 1994 steht (fast) alles im Zeichen des Faschingsfinales. In diesem Jahr nämlich ist bereits am 8. Februar Rosenmontag, ein sehr früher Termin also. Die Tanzveranstaltungen, Faschingssitzungen und -umzüge (in Weismain, Altenkunstadt, Mistelfeld, Michelau, Schwürnitz, Staffelstein, Uetzing, Ebensfeld und Kleukheim) füllen mit amüsanten Fotos die Zeitungsseiten. Trotz schwarz-weißem Druck mag man etlichen Kostümen die Farbigkeit doch ansehen. Ebenso wie etlichen Tänzerinnen der Spaßfaktor ins Gesicht gezeichnet ist.
Konzentriertes Lächeln haben die 580 Gardemädchen aufgelegt, die am 6. Februar beim 17. Oberfränkischen Gardetanzturnier des Fastnachts-Verbands Franken (FVF) über die Bühne der Staffelsteiner Adam-Riese-Halle wirbeln. Jugend, Junioren und Senioren wetteifern in Rhythmik, Körperbeherrschung und ausgeklügelter Tanzchoreografie um die Plätze.
17 Faschingsgesellschaften
Unter den 17 angetretenen Faschingsgesellschaften kristallisieren sich die Starter aus Hof, Helmbrechts, Coburg, Marktredwitz, Mehlmeisel, Rehau und Pegnitz in sämtlichen Sparten – von Tanzmariechen über Paartanz bis zum Gruppen-Schautanz – als die stärksten heraus.
Was an ernsthaften Realitäten der Faschingstollität entgegensteht, ist seit Wochen und Monaten der Protest gegen die A73 und die ICE-Trasse durch den „Gottesgarten am Obermain“. Mit ihrem Anliegen bitten die Gegner der beiden Projekte nun auch demonstrativ um göttlichen Beistand und verbildlichen dies in der Weihnachtskrippe der Basilika Vierzehnheiligen. Als maßstabsgetreue Krippenfiguren stehen darin Pater Dominik Lutz, Kirchenschweizer Richard Lurz und Ministranten vor dem markanten Kirchentor: „Unterhalb des Gotteshauses stehen Frauen und Männer mit Protesttafeln, auf denen zu lesen ist: ,Hände weg vom Gottesgarten‘. Am Grundfelder Kreuz beten Frauen Rosenkranz. Ein Demonstrant daneben hält ein Schild, auf dem steht: ,Stop für die A73‘.“
Überzeugende Vorleserinnen
Silke Leikheim (Volksschule Marktzeuln) und Carolin Bock (Gymnasium Burgkunstadt) gewinnen – jeweils für ihre Schulart – den Kreisentscheid beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels und treten demnächst beim Bezirksentscheid an.
In den letzten Bodensenken entlang des Mains ist das Hochwasser der Jahreswende nun langsam zurückgegangen. Und es offenbaren sich neben angeschwemmtem Unrat und Müll auch Kuriositäten: Am Flugplatz des Lichtenfelser Aero-Clubs ist ein großes Floß aus massiven Holzstämmen „angelandet“, das vermutlich aus dem Frankenwald seinen Weg hierher genommen hat. Die durchweichten Bodenverhältnisse lassen noch für einige Zeit wohl keine Bergung des Havaristen zu. Solange dürfe der Flugplatz zurecht Flug-Hafen genannt werden. Meint das OT.
Als Nachfolger von Dr. Gerhard Roggenkamp wird Oliver Gußmann (30) als neuer Pfarrer der evangelisch-lutherischen Pfarrei Lichtenfels ins Amt eingeführt. In Schwürbitz feiert die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft – 14 Wochen nach der Grundsteinlegung – Richtfest an ihrer neuen Schießanlage.
Erfolgreiche Funker
Der Altenkunstadter Hobbyfunker Alexander Dietz gewinnt als Starter der Club-Station „DLOCY Lichtenfels“ den internationalen Funkwettbewerb auf Ultrakurzwelle (UKW), an dem sich 56 Funker aus sechs Nationen beteiligen. Die Club-Station, deren Sendeanlagen sich im Gebäude der Güterabfertigung in Lichtenfels befinden, besteht aus 25 Mitgliedern und hat nun bereits den zweiten Goldmedaillengewinner in ihren Reihen.
Seinen 15. Bayerischen Meistertitel holt sich der 19-jährige Lichtenfelser Andreas Thierauf im Freistil-Ringen der 52-Kilo-Klasse bei den Junioren. In der B-Jugend wird ACL-Teamkollege Christian Fuchs Vizemeister in der 40-Kilo-Klasse. Und Björn Goller holt sich den dritten Platz in der 29-Kilo-Klasse der D-Jugend.