Das lustige Faschingstreiben können wir noch einige Tage genießen. Erst am 5. März endet die närrische Zeit. Unsere Altvordereren glaubten: Je höher die Sprünge beim Faschingstanz, desto höher der Flachs bei der Ernte. Verlor man beim Tanzen das Gleichgewicht und stürzte, hatte man Hagel und heftige Regengüsse auf seinem Acker zu befürchten.
Jedes Jahr endet der Fasching an einem anderen Datum, dennoch gibt es immer gleiche Wetterregeln: „Soviel Sonne am Fastnachtssonntag scheint, wird sie jeden Tag in die Fasten scheinen“ und: „Wie die Sonne sich Aschermittwoch stellt, das ganze Fasten sich verhält.“
Passend zum Faschingsspaß gibt es lustige Bauernregeln und Sprüche: „Verliert der Bauer seine Hose, war bestimmt der Gummi lose!“ oder: „Auch wenn sich das Wetter dazu gar nicht schickt, hat beim Bier so mancher schon Sterne erblickt“. Bei Hochwasser: „Ist viel Wasser im Main, muss zuvor ein Regen gewesen sein.“
Die Fastenzeit beginnt am 6. März mit dem Aschermittwoch; sie dauert 40 Tage. Mehrere Wochen ohne Süßigkeiten, Alkohol, Fleisch oder Fernsehen zu leben finden 43 Prozent sinnvoll, 14 Prozent sogar sehr sinnvoll. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit. Für zeitweise verzichtbar halten die Befragten zum Teil das Rauchen, das Internet und das Auto. Von diesen Formen des Fastens versprechen sich die Befragten weniger Stress und mehr Zeit für sich und Freunde.
Klimafasten für die Umwelt
Neben dem „normalen“ Fasten gibt es neuerdings das „Klimafasten“, zu dem evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer aufrufen. In der traditionellen Passionszeit sollten die Gläubigen nicht allein der Leiden Christi gedenken, sondern auch weniger klimaschädliches Kohlendioxid produzieren. „Der Klimawandel bedroht nicht nur das menschliche Leben auf unserem Planeten, sondern die ganze Schöpfung.“ In Fastenbroschüren ermuntern die Kirchen zum Fahrradfahren, zum Trinken von Leitungswasser oder zum Kochen mit Resten.
Im März beziehen sich viele Bauern- und Wetterregeln auf die beginnende Feldarbeit und auf den Frühling. Nach alter Überlieferung begann am Gregoriustag (12.) die Feldarbeit. „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt“, heißt es im Volkslied. Längst hat der Traktor das Pferd ersetzt und arbeitet schon im Februar.
Düstere Aussichten prognostizierte Harald Weber im Dezember für dieses Jahr für die Landwirtschaft im Landkreis Lichtenfels. Bei der Hauptversammlung des Verbandes Landwirtschaftlicher Fortbildung wünschte er sich: „Schön wäre mal wieder ein gedeihliches Klima hinsichtlich der Temperatur und Niederschläge.“ Die Trockenheit reiche bis tief in die Erde.
Der Hundertjährige Kalender prophezeit den Landwirten ein releativ warmes und angenehmes Wetter. An den ersten zehn Märztagen soll es warm sein; immer wieder komme Regen hinzu. Eine passende alte Bauernregel: „Sankt Kunigund (3.) bringt Wärm von unt.“ Zwei herrliche Tage folgen. Vom 13. bis zum 25. März komme immer wieder Regen, aber zwischendurch hellt es auf. Für den 25. des Monats sagt ein Spruch: „Ist Marie schön und hell, kommt viel Obst auf alle Fäll.“ Den 26. prophezeit der Hundertjährige Kalender als den einzigen kalten Tag im März.
Die letzten fünf Märztage werden angenehm und warm. Eine Bauernregel sagt: „Sankt Berthold (29.) bringts an den Tag, wie der Frühling, Roswitha (30.) wie der Sommer und Amos (31.) wie der Herbst kommen mag.“ Das würde bedeuten, dass wir wieder bis zum Herbst sonniges und warmes Wetter haben werden.
Weiterhin die Uhr umstellen
Die schon für 2019 angekündigte Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit lässt sich in der Europäischen Union nicht so schnell umsetzen. Frühestens 2021 ist es soweit. Hintergrund war eine Onlineumfrage: Mehr als 80 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer plädierten für ein Ende der Zeitumstellung, darunter allein drei Millionen aus Deutschland. Deshalb heißt es am Sonntag, den 31. März, wieder die Uhr um zwei Uhr eine Stunde vorzustellen. Den letzten Märzabend können wir somit eine Stunde länger genießen.
März-Gedicht März weißa Wölgla guggn im Maa nein Schbiigl und o die Balmkäddsla iän Grinsn sigsda wä kummd souch – hosdna scho gfunna in a bo Aang di gelachd hom ode langa dich di Gsichde ven Summe-Kadelouch? Josef Motschmann