Der 1. Mai zu Beginn des Monats und Christi Himmelfahrt am vorletzten Tag laden neben den Sonntagen im Wonnemonat zu Ausflügen in die blühende Natur ein. Die Wandertourenbroschüre „24 der schönsten Wandertouren rund um die Deutsche Korbstadt“ von Günter Reinlein gibt den OT-Lesern einige Anregungen, auch weniger bekannte Schönheiten des Gottesgartens am Obermain kennenzulernen.
Hundertjähriger Kalender im Mai: Ist das Aprilwetter tatsächlich vorbei?
„Kräht der Hahn am 1. Mai, ist allemal April vorbei.“ Ob das „Aprilwetter“ im Mai tatsächlich vorbei ist, wird sich zeigen. Nach einem Blick in den Hundertjährigen Kalender erwartet uns die ersten vier Tage ein weißblauer Himmel bei sommerlichen Temperaturen. Wir können uns auf einen angenehmen 1.Mai – Ausflug freuen. Für die letzte Maiwoche wird ebenfalls eine trockene Zeit vorhergesagt; ein herrlicher Christi Himmelfahrt-Tag ist zu erwarten.
Nicht jeder freut sich über sommerliche Temperaturen: Was Spaziergänger, Radfahrer und andere Ausflügler erfreut, treibt dem Landwirt eher Sorgenfalten auf die Stirn. „Ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer nur kleine Brocken. Ist er aber feucht und kühl, dann gibt es Frucht und Futter viel.“
Vier kalte und frostige Tage sollen ab dem 20. Mai überraschen
Dieses feuchte Wetter wird nach den Prognosen von Abt Knauer im Hundertjährigen Kalender in den restlichen Tagen ausbleiben. Vom 5. bis zum 7. Mai kommt windiges und raues Wetter, aber danach zehn Tage lang ist es trocken und warm. Zum Leidwesen der Bauern soll es sogar stellenweise heiß werden. Wer glaubt, der Winter sei schon endgültig da, wird eines Besseren belehrt. Denn ab dem 20. Mai sollen uns nochmals vier kalte und sogar frostige Tage überraschen.
Eisheilige kommen vom 12. bis 15.
Ob das die späte Nachhut der „Eisheiligen“ ist? Zu den „Eisheiligen“, ebenfalls „Eismänner“ oder „gestrenge Herren“ genannt, zählen die drei Märtyrer Pankratius (12.), Servatius (13.) und Bonifatius (14.) sowie die heilige Sophia (15. Mai).
Kommt ein weiteres trockenes Jahr?
Überraschende Kälteeinbrüche wurden in Europa schon vor den Wetteraufzeichnungen immer wieder registriert. „Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist“ beschreibt eine Bauernregel diese uralten Erfahrungen. Statistische Auswertungen bestätigten, dass die Bodenfrost-Wahrscheinlichkeit Anfang Mai bei 30 Prozent, nach dem 15. Mai nur bei fünf Prozent liegt.
Sollten die Prognosen von Abt Knauer zutreffen, bleibt der Regen aus. Ob das der Auftakt für ein weiteres trockenes Jahr ist? Nie seit Beginn der Wettermessungen war es so heiß und sonnig wie im verganegnen Jahr. Es war extrem trocken. 2018 hatten wir mit einer mittleren Niederschlagsmenge von 586 Litern pro Quadratmeter seit 1881 das vierttrockenste Jahr in Deutschland; von April bis Oktober war es sogar trockener als jemals zuvor.
Eine alte Bauernweisheit sagt: „Wie's im April und Maien war, so wird das Wetter im ganzen Jahr.“ Die anhaltende Trockenheit in der Region hat die Waldbrandgefahr seit Mitte April ansteigen lassen. Lassen wir uns überraschen, ob dieses Jahr die Vorjahre übertreffen wird.
Mit dem Nestbau beginnen die Schwalben zwischen Ende April und Anfang Mai. Lehmhaltige Erde und Stroh dienen den Sperlingsvögeln als Baustoffe für das Schwalbennest. Doch dieses Material finden sie in den vergangenen Jahren immer weniger. Denn offene Lehmpfützen gibt es aufgrund der steigenden Asphaltierung selten.
Schwalben bauen ihre Nester häufig an landwirtschaftlichen Ställen, da dort viele Insekten sind. Durch die Modernisierung vieler Stallungen haben sie diese Nistplätze verloren. Auch finden die Insektenfresser aufgrund vieler Gifte kaum mehr Nahrung.
Schwalben fliegen bei drohendem Regenwetter tief
Immer weniger Leute mögen an ihrem Haus die Schwalbennester; sie haben Angst vor Verschmutzung der Wände. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zeichnet engagierte Menschen in der Region aus. In 2018 Jahr wurde das Haus vom Marktgraitzer Bürgermeister Jochen Partheymüller als „schwalbenfreundliches Haus“ gewürdigt.
Dem Volksglauben nach bringen Schwalben Glück. Man sagt, dass dort, wo Schwalben nisten, Frieden und Glück ins Haus einkehrten.
„Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen. Fliegen die Schwalben in den Höh'n, kommt ein Wetter, das ist schön.“ Was ist an der weitverbreiteten Volksweisheit dran? Schwalben fliegen tief, wenn Regen droht, weil dann ihre Nahrungsgrundlage, die Insekten, tief fliegen. Bei Hochdruckwetter werden Insekten von nach oben steigenden Luftmassen erfasst und höher getragen. Die Folge ist, dass Schwalben bei sonnigem Wetter hoch fliegen, bei drohendem Regenwetter hingegen niedrig.
Mai-Gedicht Mai-Ondochd Käschnbaam und Löwnzoh loun di Käzzn nuch a weng brenna. Ka End nehma will dena Vöichela iä longa Lidenei. Hausdüen schdenn offn und üben Gaddnzaun nübe lachn di Gsichde. Überoll schbüesda a bisela wos ve dä grueßn Murre. Josef Motschmann