Im römischen Kalender war der August der sechste Monat und hieß folgerichtig Sextilis. Umbenannt wurde er im Jahr acht vor Christus nach dem römischen Kaiser Augustus, da er in diesem Monat einst sein erstes Konsulat angetreten hatte. Der männliche Vorname August wird im Gegensatz zum Monatsnamen auf der ersten Silbe betont und steckt auch in der Redewendung vom „dummen August“.
Über 40-Grad, das war in Deutschland bisher eine Seltenheit. Vor 2019 geschah das erst zehn Mal, seitdem die Temperaturen erfasst werden. Am letzten Donnerstag aber haben die Meteorologen diesen Wert gleich an mehr als 20 Stationen registriert. „Wir hatten an einem Tag das, was in Deutschland in 130 Jahren nicht passiert ist“, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Nach dem Hitzerekord im Juni und dem weiteren Rekord von 42,6 Grad im Juli fragen sich viele Bürger, ob ein weiterer Temperaturrekord im August folgt.
Das sagt der Hundertjährige Kalender
Ein Mix aus Regen und Sonnenschein serviert der Hundertjährigen Kalender. Allerdings sagt die Vorhersage nichts über die Temperaturen aus. Vom 1. bis 3. erwarten uns nochmals heiße Tage. Danach folgen vom 4. bis zum 11. August viele Regentage und starke Winde. Darüber freut sich der Bauer nicht: „Regen an Maria Schnee (5.), tut dem Korn ziemlich weh.“ Nur am 12. und 21. August soll uns jeweils ein schöner Tag eine Verschnaufpause gönnen. Dazwischen erwartet uns nochmals „unschönes“ Wetter. Da werden die Hobbygärtner nicht glücklich: „Wenn Sankt Rochus (16.) trübe schaut, kommen die Raupen in das Kraut.“
Die Gedenktage im August
Zu den bekannten Gedenktagen im achten Monat zählt das Fest des heiligen Laurentius (10.). Etliche der Bauern- und Wetterregeln sind mit diesem Tag verknüpft. Auch für die Waldbesitzer ist eine alte Beobachtung auf den 10. August bezogen: „Kommt Laurentius daher, wächst im Wald das Holz nicht mehr.“ Neben der St. Laurentius-Kirche in Altenbanz, die gerade eine neue Orgel bekam, gibt es in unserem Landkreis eine weitere Laurentiuskirche in Lettenreuth.
Mariä Himmelfahrt, ein katholischer Feiertag am 15. August, verweist bereits auf die beginnende Obsternte: „An Mariä Himmelfahrt, das wisse, gibt es schon die ersten Nüsse.“ Ebenso grüßen Brombeeren, Pflaumen, Ringlos und Mirabellen bereits im August als Vorboten eines hoffentlich reichen Ernte-Jahres. Ab dem 22. August soll nach dem Hundertjährigen Kalender der Regen für fünf Tage zurückkehren.
Getreideernte war früher schweißtreibende Arbeit
Viele junge Leute können sich im 21. Jahrhundert nicht mehr vorstellen, mit welch schweißtreibender Arbeit im Hochsommer die Getreideernte bei unseren Urgroßeltern verbunden war. Viele Menschen wurden vor 100 Jahren bei der Getreideernte benötigt, denn fast alles wurde von Hand gemacht. Knechte, Mägde und Kinder mussten helfen. Das anstrengende Mähen mit der Sense war ausschließlich Männerarbeit. Die Frauen und Kinder nahmen das Getreide auf, formten Bündel daraus und banden diese mit einem Strohseil zu Garben. Diese wurden zum Trocknen mit den Ähren nach oben aufgestellt.
Zuerst begann man mit der Gerste, dann wurden Roggen und Weizen abgemäht und zum Schluss erst der Hafer. Nach ungefähr einer Woche wurde das Getreide mit dem Pferde- oder Kuhgespann in die Scheune gefahren. Dort lagerten die Garben bis zum Spätherbst. Erst dann wurde das Getreide gedroschen.
Brauch um die letzte Korngarbe

Den Brauch um das Ende der Getreideernte kennt heute kaum jemand. War das letzte Feld abgeschnitten, wurde die sogenannte „Sichellege“ gefeiert. Meist fiel dieses Erntemahl auf einen Sonntag nach Sankt Bartholomäus (24.). Mit dem Tag des Ernteheiligen schloss früher die Erntezeit. Auch die letzte Korngarbe war sagenumwoben. Man glaubte, in ihr stecke ein Geist oder Dämon, den man durch das Binden bändigen und einfangen wollte. Früher erzählte man auch den Kindern schaurige Sagen und Geschichten von Korngeistern und Kornhexen. Sie sollten die Kleinen davon abhalten, in das hochgewachsene Getreidefeld zu laufen. Denn sie verirrten sich manchmal in einem großen Feld und kamen nicht mehr alleine heraus.
Nach zehn Jahren kam der Höllenbub zurück
Eine bekannte Volkssage aus dem Juradorf Wallersberg erzählt von einem kleinen Jungen, der sich bei der Getreideernte im Kornfeld verlaufen hatte. Erst nach zehn Jahren kam er als „Höllenbub“ wieder in sein Dorf zurück.
Kommen wir zum Augustwetter zurück. Die letzten fünf Tage werden uns, glauben wir dem Hundertjährigen Kalender, nochmals besonders schöne Sommertage bescheren. Ob dies ein Hinweis auf einem sonnigen September ist? Vielleicht haben wir Glück, denn ein Spruch sagt: „Bischof Felix (30.) zeigt an, was wir 40 Tage für ein Wetter han.“
August dä wind dud sich schwä beim schaugln ven gedraa und di öblbaame ira esd machn aa langsam schlabb es jo döisd vo sich no und gönnd sich a niggela sei wamben hengd scho runde Josef Motschmann