Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS: Brauchtum und Wetterregeln für den November

LICHTENFELS

Brauchtum und Wetterregeln für den November

    • |
    • |
    Die erste Stelengrabstelle auf dem Altenkunstadter Friedhof. Inzwischen gibt es dort und in allen anderen Friedhöfen am Obermain immer mehr.
    Die erste Stelengrabstelle auf dem Altenkunstadter Friedhof. Inzwischen gibt es dort und in allen anderen Friedhöfen am Obermain immer mehr. Foto: Andreas Motschmann

    Der November gilt als Wetterzeiger für den kommenden Winter. Regt sich in den Bäumen Leben, kann mit einem relativ milden, dafür aber einem langen und regnerischen Winter gerechnet werden, denn: „Baumblüte im November gar, noch nie ein gutes Zeichen war.“ Erste Schneefälle wurden dagegen von unseren Vorfahren positiv eingeschätzt: „Je mehr Schnee im November fällt, umso fruchtbarer das Feld.“ Noch viele Blätter am Baum nach Allerheiligen verwiesen in die gleiche Richtung: „Sitzt das Laub noch an den Ästen, kommt der Winter mit strengen Frösten.“ Übrigens, ein mittlerer Obstbaum verliert im Spätherbst um die 10 000 Blätter. Übertriebenes Sauberkeitsdenken füllt viele Müllsäcke, aber schadet dem Naturkreislauf.

    Bräuche am Allerheiligentag haben sich verändert

    Nach den Berechnungen des Hundertjährigen Kalenders gibt es noch keinen Schneefall im November. Die ersten drei Tage sollen sogar recht schön werden. So kann der Friedhofsbesuch an Allerheiligen angenehm werden. Nachdem der Allerseelentag als Feiertag abgeschafft worden war, verlagerten sich die Festlichkeiten und Bräuche zum Teil auf den Allerheiligentag. So versuchen die noch Lebenden, an diesem Tag zum Friedhofsumgang ins Heimatdorf zu kommen. Heute gibt es immer mehr Veränderungen auf dem Friedhof. Die Urnenbeisetzungen werden im ganzen Landkreis beliebter, es gibt immer mehr Stelengrabstellen. Auf den Friedhöfen liegt der Anteil der Urnenbestattungen mittlerweile schon bei 50 Prozent oder darüber. Ein Grund ist auch, dass die Kinder der Verstorbenen nicht mehr am Obermain wohnen und das Grab nicht pflegen können. Das ist bei der Urnenstele nicht der Fall.

    „In der Allerseelennacht, zeigen Geister ihre Macht.“

    Früher gedachte man am 1. November in der katholischen Kirche, wie der Name sagt, der Heiligen und Märtyrer. Erst am darauf folgenden Tag, dem Allerseelentag, erinnern wir uns der Verstorbenen. Dieser Tag war es, der die Volksseele ansprach und zahlreiche Bräuche hervorbrachte. Im Volksglauben wurde schon immer daran festgehalten, dass manche Verstorbene „umgehen“, dass sie also als Geister erscheinen würden: „In der Allerseelennacht, zeigen Geister ihre Macht.“ Davon berichten auch Geschichten. Mancherorts durfte an diesem Tag kein Messer auf dem Rücken liegen, damit sich keine herumgehende arme Seele daran schneide. Selbst Tür und Tor mussten langsam geschlossen werden – es könnte ja sein, dass eine arme Seele eingequetscht wird.

    Schönes Wetter am Martinstag?

    Der Hundertjährige Kalender sagt für den 4. und 5. November zwei windige Tage voraus. Im Anschluss erwarten uns zwei Regentage. Vom 8. bis zum 15. des Monats können wir uns auf relativ schönes Wetter einstellen. Zwischendurch werden die Tage allerdings durch Novembernebel eingetrübt. Am Martinstag (11.) könnte es also schön werden.

    Sternschnuppen in klaren Novembernächten

    Ein passendes Wetter für die Laternenumzüge der Kindergärten und zur Eröffnung der Faschingszeit um 11.11 Uhr. „Hand auf`s Herz“, wer weiß noch, dass bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts nach Martini die Spinn- und Rockenstubenzeit begann. In unserer Region wurden Spinnstuben erstmals im Jahre 1502 erwähnt. Sollte es in einigen Novembernächten aufklaren, dann würde sich ein Blick in den nächtlichen Sternenhimmel lohnen. Dort können wir vom 6. bis 30.11. den Sternschnuppenregen der Leoniden beobachten. Die meisten sind jedes Jahr um den 17. und 18. November sichtbar. Sternschnuppen entstehen, wenn die Erde sich auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne durch eine Gegend bewegt, in der ein Komet eine Staubspur hinterlassen hat. Der 16. November soll der erste frostige Tag sein. Der Frost soll zehn Tage bei typischem trüben Novemberwetter anhalten. Am 19. November ist ein bekannter Namenstag - die heilige Elisabeth von Thüringen, und dazu gibt es auch einen Wetterspruch: „Sankt Elisabeth sagt?s an, was der Winter für ein Mann.“

    Kathreintag sagt den Winter voraus

    In diesen Zeitraum fällt auch der Kathreintag (25.) mit den Sprüchen, die ebenso den Winter vorhersagen sollen: „Wie das Wetter an Sankt Kathrein, wird es den ganzen Winter sein.“ Und eine andere Wetterregel sagt: „Wie der Tag zu Katharina war, wird der nächste Januar.“ Früher hatte dieser Tag nicht nur für das Wetter eine wichtige Funktion, sondern auch für das gesellschaftliche Leben: „Sankt Kathrein stellt?s Tanzen ein.“ An diesem Lostag war früher die letzte Gelegenheit für eine öffentliche Tanzveranstaltung. Danach begann der Advent als eine wirklich „stille Zeit“ mit Tanz- und Heiratsverbot bis Weihnachten oder bis zum Fasching.

    Nach den Prognosen des Hundertjährigen Kalenders bringen uns die letzten vier Tage dauerndes Regenwetter. Im Hühnerstall kann beobachtet werden, ob es nochmals sehr warm wird oder schon ein früher Wintereinbruch kommt: „Hocken die Hühner im November in den Ecken, kommen bald Frost und Winters Schrecken.“

    November November im kärchhuef brenna sich di lämbla dse dued. durch di büsch geisded di dreibjochd. auf aamoll höesda ausn näibl raus en duednvuegl: maa - edsed nonnich... Josef Motschmann

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden