Die Heilige Katharina, bekannt aus dem volkstümlichen Merkspruch von den drei heiligen Madln, ist neben Barbara und Margareta eine der drei Frauen unter den Nothelfern in Vierzehnheiligen. Am 25. November wird der bekannten Heiligen gedacht.
Katharina, die Reine, war das Kind vornehmer Eltern aus Alexandrien in Ägypten. Unermesslich waren die Reichtümer, welche ihre Eltern ihr hinterließen. Sie hatte sich einen scharfen Verstand und eine Fülle von Kenntnissen zu eigen gemacht. Sie war noch nicht getauft, als ihr in einer Nacht die heilige Jungfrau Maria mit dem Jesus-Kinde auf dem Arme erschien. So wird es in der Legende beschrieben.
Ob sie wirklich gelebt hat, ist strittig
Ob sie wirklich gelebt hat, ist strittig. Das tut der Beliebtheit der Nothelferin aber keinen Abbruch. Genaue historische Nachrichten über die heilige Katharina gibt es nicht. Sicher ist nur, dass sie schon früh in der Ostkirche und seit der Kreuzfahrerzeit auch im Westen viel verehrt wurde. Auch in der heutigen Zeit ist ihre Beliebtheit ungebrochen. So ist sie Patronin von 15 verschiedenen Berufsgruppen. Sie ist unter anderen für Politiker und Philosophen, aber auch für Friseure und Müller zuständig. Das hängt wohl mit der Legende von ihrem Martyrium zusammen.
In der Verfolgung des Maxentius soll Katharina dem Kaiser wegen seiner Grausamkeit Vorwürfe gemacht haben. Der Kaiser bot 50 Philosophen gegen sie auf, die aber alle nichts ausrichteten und dafür verbrannt wurden. Katharina wurde im Jahr 305 nach Christus gerädert und, als das Rad zerbrach, enthauptet. Ihr Leib soll im Katharinenkloster auf dem Sinai bestattet sein. Am Gnadenaltar in Vierzehnheiligen ist sie mit Schwert und zerbrochenem Rad abgebildet.
Katharina, ein beliebter Vorname
Die Wertschätzung der Nothelferin ist nach wie vor ungebrochen. Am Obermain ist seit Generationen ihr Vorname sehr beliebt. Waren es früher die Abwandlungen Kathi und Käthe, so sind es heute die Namen: Katja, Kathrin, Karin oder Karina. So verwundert es nicht, dass die Heilige in vielen Wetterregeln vorkommt: „Wie das Wetter an Sankt Kathrein, wird es den ganzen Winter sein“.
Früher hatte ihr Gedenktag auch eine wichtige Funktion für das gesellschaftliche Leben: „Sankt Kathrein stellt?s Tanzen ein.“ An diesem Tag war früher die letzte Gelegenheit für eine öffentliche Tanzveranstaltung. Danach begann der Advent als eine wirklich „stille Zeit“ mit Tanz- und Heiratsverbot bis Weihnachten oder bis zum Fasching.
Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madln.“
Katharina gehörte mit Barbara und Margareta seit dem ausgehenden Mittelalter zu den beliebtesten Heiligen und wurde im 15. Jahrhundert zu den männlichen Nothelfern hinzugerechnet. Alle drei sind sowohl Märtyrinnen als auch Jungfrauen und wurden um 305 nach Christus enthauptet.
Schutzpatroninnen des Nähr-, Lehr- und Wehrstandes

Sie sind die Schutzpatroninnen des Nähr- (Margareta), Lehr- (Katharina) und Wehrstandes (Barbara). Vor allem im Rheinland mit Schwerpunkt in Worms wurden sie verehrt. Dort und in Süddeutschland waren sie auch als Embede, Wilbede und Warbede bekannt und genossen vom 13. bis zum 15. Jahrhundert große Verehrung. Dahinter steckte der Glaube an drei Schicksalsgöttinnen mit indoeuropäischem Ursprung. Sie stehen für die Erde, die Sonne und den Mond und sind Schicksalsmächte, die über Geburt, Leben und Tod des Menschen verfügen. Im deutschsprachigen Raum gibt es 48 Orte mit Kapellen, Altären und Statuen, die den Weisheitstöchtern geweiht sind.
Die Verehrung der drei Frauen wurde im frühen Mittelalter wegen ihrer festen Verankerung im Volksglauben von der Kirche übernommen und mit christlichen Heiligen überlagert. So auch mit der heiligen Katharina. Die bekannte magische Abkürzung CMB, welche die Sternsinger am Dreikönigstag an die Türen schreiben, könnte ebenso für Catharina, Margareta und Barbara stehen.
Nicht nur in Vierzehnheiligen ist die Nothelferin bekannt
Nicht nur in Vierzehnheiligen ist die Nothelferin bekannt. In der Nähe des Juradorfes Wallersberg steht die Katharinenkapelle. Bis zur Reformation war sie Ziel vieler Wallfahrten. Der Grund war eine Heilquelle, die unter ihr in früheren Jahrhunderten entsprungen sein soll.
Um das Versiegen der Quelle ranken sich mehrere Sagen. Eine berichtet, die Heilige Katharina habe die Quelle versiegen lassen, da die Wallersberger das Wasser gegen Geld verkauft hätten. In Demut sollen die Einwohner an dieser Stelle die Kapelle errichtet haben.
Neben Wallersberg gab es in Klosterlangheim eine weitere Katharinenkapelle. Eine Info-Tafel erinnert an das Bauwerk aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Seit 2013 ist die Kapelle Ausgangspunkt für den Nothelferweg nach Vierzehnheiligen.
Älfheiling älfheiling wi dii an jäidn heiling aandsln ogloddsn wiwennsa wos devo veschdenn döidn des senn beschdimmd bäliine Josef Motschmann