„Heid is Barbara. Di Beddy und di Baabed homm heid Nomensdouch.“ An ihrem Gedenktag zu Anfang der Adventszeit versammeln sich viele mit dem Namen Barbara, Bärbel und Betti in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, um ihrer zu gedenken. Sie ist eine der populärsten Heiligen - „Barbara mit dem Turm“.
Ein alter Spruch über die „drei heiling Maala“, verweist auf eine der wichtigsten Heiligen der Adventszeit, Sankt Barbara, deren Namenstag am 4. Dezember gefeiert wird. Seit dem Mittelalter gehört sie auch zu den 14 Nothelfern und wird besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen.
Allerdings ist die historische Existenz der Heiligen ziemlich unsicher. Was Legende ist und was Realität, lässt sich kaum trennen. Historisch ist nur die Verehrung Barbaras als Märtyrerin nachweisbar. Seit der Kalenderreform im Jahr 1969 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist der Tag deshalb nicht mehr im offiziellen Festkalender der katholischen Kirche aufgeführt. Wegen der großen Verehrung durch die Gläubigen im deutschsprachigen Raum wurde sie allerdings 1972 in den Regionalkalender aufgenommen.
306 starb sie den Märtyrertod
Nach der Legende lebte die Tochter des reichen griechischen Kaufmanns Dioskoros in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei. Im Jahr 306 starb sie den Märtyrertod. Viele Erzählungen ranken sich um Barbara: So soll sie von ihrem Vater in einen Turm eingeschlossen worden sein, weil er auf seine bildschöne Tochter eifersüchtig war und eine Heirat verhindern wollte. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich heimlich taufen.
Auf der Flucht vor ihm soll sie durch eine Bergspalte entkommen sein und Unterschlupf bei einem Hirten gefunden haben, der sie schließlich verriet. Als Schutzheilige der Bergleute wird sie wegen ihrer Flucht verehrt. Als Grubenname im Bergbau taucht Barbara in Tirol seit dem frühen 14. Jahrhundert auf.
Ihr Vater soll sie dem Gericht überantwortet und dann selbst enthauptet haben, um anschließend von einem Blitzschlag getroffen zu werden. Deshalb wird Barbara mit dem Blitz in Verbindung gebracht und bei Stürmen werden Gebete an sie gerichtet. Sie ist nicht nur Patronin der Bergleute, sondern auch der Bauleute, Architekten, Dachdecker und Maurer. Ebenso wird sie von Soldaten verehrt. Des weiterem ist sie Trösterin der Gefangenen.
Schon frühzeitig wurde Barbara Mittelpunkt der Verehrung, ihr Kult hat seinen Ursprung im östlichen Mittelmeerraum. Das früheste Zeugnis für ihre Verehrung im Abendland bildet ein Pfeilerfresko von 705/706 in der Kirche Santa Maria Antiqua in Rom. Reliquien kamen um 1000 nach Venedig und von dort nach Torcello.
Mit besonderen Bräuchen verbunden
Der Barbaratag ist vor allem seit dem 17. Jahrhundert in Europa mit besonderen Bräuchen verbunden. Aus Süddeutschland und Tirol stammt die Sitte, an dem Tag Weiden-, Apfel,- Kirschbaum- oder Forsythienzweige im Garten zu schneiden und in einem Krug mit Wasser in die Wohnung zu stellen. Für Erwachsene ist klar, dass die Blütenknospen wegen der Wärme im Wohnzimmer zu Weihnachten aufbrechen. Für Kinder sind die Blüten im tiefen Winter faszinierend. Die Blüten symbolisieren das neue Leben und die Übernatürlichkeit der Geburt Christi.

Die populäre Heilige wird auch mit alten Wetterregeln in Verbindung gebracht. Ein Spaziergang im Obstgarten am Barbara-Tag, ohne anschließend den Schnee abschütteln zu müssen, ist sogar eine Garantie für weiße Weihnachten, wie eine Bauernregel unterstreicht: „Geht Sankt Barbara im Klee, kommt?s Christkind dann im tiefen Schnee!“. Natürlich gilt dann die umgekehrte Regel: „Barbara im Schnee – Weihnachten im Klee.“
Vor über 150 Jahren berichtete das Tagblatt auch über die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Am 9. Dezember 1867 wurde die Generalsanierung nach dem verheerenden Brand 1835 abgeschlossen. Neue Freskengemälde schmückten die Seitenwände. Die frisch vergoldeten Figuren glänzten und die Stuckateurarbeiten an den Nothelferfiguren waren abgeschlossen. Die 1848 neu gefertigte Orgel bekam einen 32-fußigen Bass. Gesamtkosten beliefen sich auf 16 000 Gulden.
Sankt Barbara am Gnadenaltar
Auch im 21. Jahrhundert lohnt sich in der kalten Jahreszeit ein Besuch der Basilika. So kann man neben Sankt Barbara am Gnadenaltar, in den kommenden Wochen die große Weihnachtskrippe im fränkischen Stil bewundern. Was sich dabei die Besucher kaum vorstellen können, dass als Folge der Säkularisation 1803 untersagt wurde, an Weihnachten Krippen aufzustellen.
Wer sich anschließend „aufwärmen“ möchte, kann dies im nahegelegene Bräustüberl der Brauerei Trunk tun. Dort kann man täglich von 10 bis 20 Uhr einkehren.
Gedicht dswölfheiling di junga wu alles besse wissn mid-dsamsd denna neumodischn bfarra des gandsa gschwaddl solldnss a bo douch nei di wochskamme eischbänn amend döidn inena noched a wengla di aang aufgenn Josef Motschmann