Nach dem schneelosen Dezember war der Januar nicht anders. Der Hundertjährige Kalender lag im Januar mit seinen Prognosen daneben. Gibt es im Februar endlich ein Winterwetter mit Schnee?
Ein allzu warmer Februar konnte unsere Altvorderen nicht hinter dem Ofen hervorlocken: „Mücken, die im Februar summen, oft auf lange Zeit verstummen.“ An Ostern, so die Befürchtung, würde man für den vorzeitigen Frühlingsbeginn bestraft werden: „Ist der Februar sehr warm, friert man Ostern bis zum Darm.“ Dagegen folgern die alten Bauernregeln von einem kalten Februar auf einen heißen Sommer: „Im Februar Schnee und Eis, macht den Sommer lang und heiß.“
Beachtet man den Hundertjährigen Kalender, fallen an den ersten zwölf Februartagen die Temperaturen eher mild und trübe aus, allerdings fällt auch öfters Regen. Nur am 7. Februar können wir einen lieblichen und schönen Tag erwarten. Danach dominieren wieder Regen und starker Wind. Am 13. Februar kommt mit Schnee der Wetterumschwung; bis zum Monatsende folgt sehr kaltes Wetter.
Unsere heimischen Faschingsnarren müssten sich somit am letzten Faschingswochenende bis zum Rosenmontag bei den Umzügen warm anziehen. Obwohl sich das Faschingsende jedes Jahr verändert, gibt es dazu Wetterregeln: „Soviel Sonne am Fastnachtssonntag scheint, wird sie jeden Tag in die Fasten scheinen“ und „wie sich Aschermittwoch stellt, die ganze Fasten sich verhält.“ Passend zum Faschingsspaß gibt es auch lustige Bauernregeln: „Verliert der Bauer seine Hose, war bestimmt der Gummi lose!“
Kältewellen gab es im Februar immer wieder
Kältewellen gab es im Februar immer wieder. 1929 wurde in Hüll bei Pfaffenhofen - die kälteste je in Deutschland offiziell registrierte Temperatur gemessen: Die Einwohner froren am 12. Februar bei 37,8 Grad unter null. Vor genau 80 Jahren, im Jahr 1940 hielt die Kälte vor allem den Osten im eisigen Griff. Die Ostsee war völlig zugefroren. Der Fußweg von Schweden nach Dänemark und Ostdeutschland war möglich. Bayern litt 1956 unter dem „Eis-Februar“; zum Beispiel in Wasserburg am Inn wurden minus 35 Grad gemessen. Am 8. Februar 1963 meldeten die Zeitungen, zum ersten Mal seit 133 Jahren habe der Bodensee wieder zu Fuß überquert werden können.
Zunehmende Tageslänge ist ein wichtiges Signal
Gegen Ende des Monats mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Winter langsam zu seinem Ende kommt. Zweieinhalb Stunden länger als zu Beginn des Jahres sind die Tage geworden. Die Sonne scheint kräftiger und die Strahlung fällt steiler ein. Die zunehmende Tageslänge und Wärme sind für viele Tiere und Pflanzen wichtige Faktoren, mit deren Hilfe sie je nach Jahreszeit entsprechend das Richtige tun. Die ersten Frühheimkehrer kommen zurück. Dies sind zum Beispiel Sing- und Misteldrossel, Feldlerche, Kiebitz und der Star.
Auch Hasen, Marder und Eichhörnchen sind bei steigenden Temperaturen aktiv. Kraniche ziehen wieder übers Land und an den ersten blühenden Weidenkätzchen laben sich zur warmen Mittagszeit die erwachenden Bienen. Eine Bauernregel sagt zu diesen immer wiederkehrenden Ereignissen: „Hüpfen Eichhörnchen und Finken, sieht man schon den Frühling winken.“
Im alten Rom war der Februar der letzte Monat des Jahres, deshalb hat er nur 28 Tage. Vom römischen Sühne- und Reinigungsfest „Februa“ wurde der Name abgeleitet. Nach 2016 haben wir wieder ein Schaltjahr und somit den 29. Februar.
Wann feiern Schalttagkinder ihren Geburtstag?
Es gibt Schalttagkinder, die tatsächlich nur Geburtstag feiern, wenn der 29. Februar im Kalender steht – alle vier Jahre also. So finden sich auf der Geburtstagstorte mancher Achtjähriger nur zwei Kerzen, und Senioren freuen sich 72 Jahre nach ihrer Geburt darüber, an ihrem 18. Geburtstag endlich die „Volljährigkeit“ erreicht zu haben. Eine bekannte Persönlichkeit in Lichtenfels feiert diesmal seinen 21. Geburtstag, auch wenn er tatsächlich 84 Jahre alt wird.
Natürlich dürfen Schalttagkinder aber auch in Gemeinjahren die Vollendung eines Lebensjahres feiern. An welchem Datum, ist Geschmackssache – manche Geburtstagskinder wählen den 28. Februar, andere den 1. März.
In Deutschland gilt laut Gesetz ein Lebensjahr mit Ablauf des Tages vor dem Jahrestag vollendet. Für Schalttagkinder bedeutet dies, dass der offizielle Geburtstag in Gemeinjahren auf den 1. März fällt, da dieser auf den 28. Februar – den Tag vor dem Geburtstermin – folgt. Wer am 29. Februar geboren wurde, darf sich als Mitglied eines recht exklusiven Clubs wähnen: In Deutschland gibt es nur etwa 55 000 Schalttagkinder, das entspricht gerade einmal 0,07 Prozent der Gesamtbevölkerung. Etwa fünf Millionen Menschen weltweit dürften sich über das Schaltjahr 2020 besonders freuen.
Februar Kinnewäing foahn es neua Läim durng Doof. Köbf schdäggn widde zamm und blauden sich soud. Dou schmeißn a bo däche ihra weißn Bärüggn runde auf die ruedn und schwazzn ve die Fousenochde. Josef Motschmann