Aprilscherze gab es Bayern schon vor über 400 Jahren. Die Redensart „in den April schicken“ kennen Historiker aus dem Jahr 1618, und so auch viele mehr oder weniger derbe Scherze. Allerdings ist der Brauch schon seit Martin Luthers Zeiten bekannt. Luzifer sei nach einer Legende am 1. April in die Hölle gefahren.
Aprilscherze sind in den meisten westeuropäischen Ländern überliefert. Europäische Auswanderer exportierten den Brauch des Aprilscherzes nach Nordamerika.
Laut Hundertjährigem Kalender ein typisches Aprilwetter
Der Hundertjährige Kalender prophezeit im April in den ersten neun Tagen windiges und regnerisch-trübes Wetter. Der Namenstag des heiligen Vinzenz (5.) galt bei unseren Vorfahren als Lostag. Möglicherweise ist es an diesem Tag schön, denn: „Hat Sankt Vinzenz Sonnenschein, gibt es vielen guten Wein.“ Hoffentlich regnet es nicht am Gründonnerstag: „Gründonnerstagsregen gibt selten Erntesegen.“ Am Karfreitag und Karsamstag folgen zwei schöne warme Tage. Singen und Pfeifen war früher am Karfeitag, dem stillen Tag, verboten.
Leider folgen zwei Tage mit starkem Regen; Ostern würde demnach diesmal sprichwörtlich ins Wasser fallen. Aber nicht nur dieser Sonntag: „Regen am Ostersonntag, jeden Sonntag Regen bis zum Pfingsttag.“
Im Gegensatz zu Weihnachten fällt das Osterfest immer auf einen anderen Tag. Ostern fällt jedes Jahr auf den Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond. Das kann zwischen dem 22. März und dem 25. April sein. Der 22. März ist laut Statistik nur einmal in 200 Jahren Ostertag. Der späteste Zeitpunkt, der 25. April, ist nur alle 100 Jahre möglich. Ostern am 22. März war das bisher letzte Mal 1818, das nächste Mal wird an diesem Tag erst 2285 wieder Ostern gefeiert. Der späteste Termin am 25. April tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa einem Prozent auf – das bisher letzte Mal 1943, das nächste Mal schon 2038.
Osterhase und Ostereier: Volksglaube um die Ostertage
Die Tage um das Osterfest sind reich an Volksglauben. Der Osterhase versteckt die Eier für die Kinder im Garten, dieses Jahr hoffentlich bei Sonnenschein. Als altes Symbol der Fruchtbarkeit gehören die Ostereier dazu. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Unsitte verbreitet: Gefärbte Eier und Schokoladenhasen werden schon nach Dreikönig in den Supermärkten angeboten. So kommt bei den Kindern immer weniger Freude über ein prall gefülltes Osternest auf.
Nägel am Karfreitag schneiden verhindert Zahnweh
Am Karfreitag und zu Ostern sind nach dem alten Volksglauben verschiedene Zauberbräuche ernst zu nehmen: Wer sich an Karfreitag vor Sonnenaufgang die Nägel an Händen und Füßen kreuzweise schneidet, erst am rechten Fuß, dann an der linken Hand, schließlich am linken Fuß und an der rechten Hand, hat das Jahr über kein Zahnweh. Wer an diesem Tag in seinen Garten geht, muss mit Raupen- und Schneckenfraß rechnen. Putzt man sich an diesem Tag die Schuhe, stechen keine Schlangen. Wünschelruten, in der Nacht auf Karfreitag geschnitten, sind gut für die Entdeckung eines reichen Schatzes.
Kälte wartet laut Hundertjährigem Kalender vom 14. bis zum 20. April. Nach diesem rauen kalten Wetter kommen vom 21. bis 25. April schöne, aber windige Tage. Ob bei solch einem Wetter schon die Schwalben ihre Nester bauen?: „Bauen um Erwin (25.) schon die Schwalben, gibt?s viel Futter, Korn und Kalben.“ Schwalben gelten als Glücksbringer und Wetterboten: „Bauen Schwalben in dem Stall, dann zieht das Glück mit ihnen ein.“
Schwalben als Glücksbringer und Wetterboten
Mit dem Nestbau beginnen die Schwalben in der Regel Ende April. Lehmhaltige Erde und Stroh dienen den Sperlingsvögeln als Baustoffe für das Nest. Doch dieses Material finden sie in den vergangenen Jahren immer weniger. Denn offene Lehmpfützen gibt es aufgrund der steigenden Asphaltierung selten. Schwalben bauen ihre Nester häufig an landwirtschaftlichen Ställen, da dort viele Insekten sind. Durch die Modernisierung vieler Stallungen haben sie diese Nistplätze verloren. Auch finden die Insektenfresser aufgrund vieler Gifte kaum mehr Nahrung.
Immer weniger Leute mögen an ihrem Haus die Schwalbennester; sie haben Angst vor Verschmutzung der Wände. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zeichnete deshalb in den vergangenen Jahren engagierte Menschen in der Region aus.
Die letzten Apriltage soll es regnen. Gegen Regenwetter in der letzten Aprilnacht haben die Bauern nichts: „Regen in der Walpurgisnacht hat reichlich Segen stets gebracht.“ Es heißt wieder einmal, sich im gesamten Monat auf unterschiedliches Wetter einzustellen. Das typische Aprilwetter ist berüchtigt: „April, April, der weiß nicht, was er will“ oder „Aprilwetter und Kartenglück, wechseln jeden Augenblick.“
Ausn Fensde raus Ausn Fensde raus homm frühe di Leud iä Bodschambela a weng nausgschüdd. Ausn Fensde raus hod Fünfaväzzich mei Groußmurre a weißa Fahna khengd. Ausn Fensde raus lachd mei Nochbera und schdrohld wi a glaana Sunna. Josef Motschmann