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LICHTENFELS/COBURG: Klinikum Lichtenfels hat für Corona-Welle aufgerüstet

LICHTENFELS/COBURG

Klinikum Lichtenfels hat für Corona-Welle aufgerüstet

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    Mit zusätzlichen Intensivbetten und Sicherheitsvorkehrungen hat sich das Regiomed-Klinikum Lichtenfels auf die Corona-Pandämie vorbereitet. Vor dem Klinikum traf sich Landrat Meißner (re.) mit Geschäftsführer Robert Wieland zum Gespräch. Für Besucher ist das Klinikum bis auf Weiteres geschlossen.
    Mit zusätzlichen Intensivbetten und Sicherheitsvorkehrungen hat sich das Regiomed-Klinikum Lichtenfels auf die Corona-Pandämie vorbereitet. Vor dem Klinikum traf sich Landrat Meißner (re.) mit Geschäftsführer Robert Wieland zum Gespräch. Für Besucher ist das Klinikum bis auf Weiteres geschlossen. Foto: red

    Da die Zahl der am Coronavirus Erkrankten in der Region bisher nur langsam angestiegen ist, sei der Regiomed-Klinikverbund gut auf eine Welle mit vielen Erkrankten vorbereitet, teilte Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke bei einer telefonischen Pressekonferenz am Dienstag mit. Trotz der tragischen Nachricht vom Tod des ersten Patienten im Landkreis Lichtenfels laufe der Betrieb am dortigen Klinikum geregelt.

    Einige an Covid-19 erkrankte Patienten würden auf der Intensivstation beatmet, weitere benötigten keine Beatmung, und einige hätten keinerlei Beeinträchtigungen, teilte Geschäftsführer Robert Wieland mit. Einige seien bereits in die häusliche Quarantäne entlassen worden. Betroffen seien Patienten aller Altersgruppen.

    „Mund-Nasenschutz und Desinfektionsmittel für die Hände sollten immer am Mann sein, dann ist man gut geschützt.“

    Alexander Schmidtke, Regiomed-Hauptgeschäftsführer

    „Vereinzelt haben sich auch Mitarbeiter in Regiomed-Einrichtungen infiziert, so wie bei der Grippewelle auch, doch keiner davon hat sich in der Klinik infiziert“, betonte Alexander Schmidtke. Das führte er auch auf das konsequente Tragen von Atemschutzmasken in allen Bereichen zurück. „Mund-Nasenschutz und Desinfektionsmittel für die Hände sollten immer am Mann sein, dann ist man gut geschützt.“

    Wenn sich ein Mitarbeiter infiziere, würden umgehend die Kontaktpersonen ermittelt, und das Gesundheitsamt entscheide, ob sie unter Quarantäne gestellt werden, was wegen des Mundschutzes nicht zwingend erforderlich sei. So ergaben Tests, dass sich in der Rehaklinik Masserberg außer dem einen Erkrankten keine weiteren Mitarbeiter infiziert hätten. Nach einer gründlichen Desinfektion solle das Haus in drei Wochen wieder genutzt werden.

    Schmidtke erwartet, dass das Tragen von Schutzmasken in Deutschland bald Pflicht wird. Ein Mund-Nasenschutz sei ausreichend, wenn er eng an der Haut anliege, FFP2-Masken mit Ventil nur bei direktem Kontakt mit Erkrankten wichtig. Die Versorgung mit Schutzkleidung und Atemmasken sei in den Regiomed-Kliniken dank größerer Bestellungen ausreichend, doch kämen oft nur Teillieferungen an, ergänzte Geschäftsführer Michael Musick. Außerdem bestehe die Möglichkeiten, die Schutzausrüstung durch Wärmebehandlung bis zu fünfmal so wieder aufzubereiten, dass sie weitergenutzt werden könnten. Wichtig sei es allerdings, die Masken bei Durchfeuchtung auszuwechseln und sie beim Tragen nicht mit den Händen zu berühren.

    Firmen spenden Schutzmasken, und Schneiderei des Landestheaters näht

    Dankbar sei Regiomed auch für die Unterstützung durch Firmen wie HUK Coburg, Waldrich, Haba, die FFP-Masken gespendet haben oder das Landestheater, dessen Schneiderei Schutzmasken näht. Überwältigend seien auch die Angebote von Gastronomen, die die Mitarbeiter zum Dank für ihren Einsatz mit Essenslieferungen versorgen. Aus Sicherheitsgründen sollten diese allerdings mit der Krankenhausleitung vorher abgesprochen werden.

    „Dank unserer Vorbereitungen und des Engagements der Mitarbeiter sind wir sehr gut auf ein Ansteigen der Erkrankungen vorbereitet, auch wenn wir das Ausmaß nicht 100-prozentig abschätzen können“, betonte Alexander Schmidtke. Abgeschlossen sei die Aufstockung der Bettenkapazitäten im Lichtenfelser Klinikum entsprechend der „Eskalationsstufe 2“ des Krisenmanagements. Außerdem setzt Regiomed darauf, Patienten im Ernstfall bei Überlastungen einer Klinik an andere Einrichtungen des Verbunds zu verlegen.

    Dazu ist eine Datenbank über die landesweite Verfügbarkeit von Betten, die Belegung mit Covid-19-Patienten und die Bereitschaft von Personal zur Versorgung eingerichtet worden, erläuterte Michael Musick. Bayernweit erfolge zudem eine Erfassung dieser Daten in der Datenbank Ivena. Nicht ganz so klar sei die Situation im Thüringer Verbundsgebiet, wo zum Teil andere Bestimmungen gelten und auch die vom Freistaat Bayern als Anerkennung spendierte kostenlose Verpflegung der Mitarbeiter nicht angeboten werde.

    Hygiene-Sprechstunden, Schulungen und Podcast für die Mitarbeiter

    Um das Personal optimal vorzubereiten und es in seiner verständlichen Sorge zu unterstützen, gebe es regelmäßige Schulungen zu Schutzmaßnahmen, zweimal in der Woche Haussprechstunden und einen Podcast mit dem Leiter des Hygiene-Instituts, Professor Klaus-Dieter Zastrow. Außerdem werden zurzeit noch so viele Kollegen wie möglich in Freizeit geschickt, bevor die Arbeitsbelastung ansteigt.

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