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LICHTENFELS/COBURG: Hilfskrankenhaus im Altbau des Klinikums Lichtenfels

LICHTENFELS/COBURG

Hilfskrankenhaus im Altbau des Klinikums Lichtenfels

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    Als Vorsichtsmaßnahme wird ein Hilfskrankenhaus im Altbau des Klinikums Lichtenfels eingerichtet, um einen Anstieg von mit Covid-19 infizierten Patienten gerüstet zu sein.
    Als Vorsichtsmaßnahme wird ein Hilfskrankenhaus im Altbau des Klinikums Lichtenfels eingerichtet, um einen Anstieg von mit Covid-19 infizierten Patienten gerüstet zu sein. Foto: OT-Archiv

    Der Altbau des Klinikums Lichtenfels war schon länger im Gespräch, um die Behandlungskapazitäten wegen der Corona-Pandemie auszuweiten, jetzt ist es soweit. Der Altbau werde als Hilfskrankenhaus mit 90 bis 100 Betten technisch und organisatorisch hergerichtet, sagte Regiomed-Geschäftsführer Robert Wieland, der zurzeit das Klinikum leitet, bei einer telefonischen Pressekonferenz am Freitag.

    „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit wir im Falle einer Welle von Infizierten nicht überrollt werden“, betonte er. In der nächsten Woche sollen mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt die Details geklärt werden, vor allem, wie das Personal bereit gestellt werden kann.

    „Die Auslastung der Kliniken ist gleichbleibend und nicht besorgniserregend: Es kommen neue Patienten, und dafür werden andere entlassen.“

    Alexander Schmidtke, Regiomed-Hauptgeschäftsführer

    „Wir sind besorgt wegen der steigenden Zahl der Patienten, aber die gute Nachricht ist, dass es noch keine Welle von Covid-19-Erkrankungen gibt“, betonte Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke. Zur Zeit werden an sämtlichen Standorten Infizierte behandelt, außer in Neuhaus. Im Lichtenfelser Klinikum liegen zurzeit fünf Infizierte auf der Intensivstation, drei davon werden beatmet, wie das Landratsamt auf Anfrage ergänzte.

    „Die Auslastung der Kliniken ist gleichbleibend und nicht besorgniserregend: Es kommen neue Patienten, und dafür werden andere entlassen“, erklärte Schmidtke. Diese überschaubare Lage ermögliche es dem Klinikverbund, die Vorbereitungen weiter zu verbessern. Eine große Hilfe sei dabei die „exzellente Unterstützung durch die niedergelassenen Ärzte“, die wichtig sei, um die Patienten je nach Zustand zum richtigen Zeitpunkt im Klinikum zu behandeln.

    Kreative Lösungen zur Beschaffung von Medikamenten

    Nicht nur Schutzkleidung wird knapp in Zeiten der Pandemie, sondern auch Medikamente. Während Spenden von zahlreichen Unternehmen (etwa 500 000 Atemschutzmasken von Haba) für eine Entspannung der Lage sorgen, erfordert die Medikamentenbeschaffung besondere Anstrengungen, wie die leitende Apothekerin Andrea Beitzinger berichtete. Nachdem es bereits im vergangenen Jahr zu Lieferengpässen bei manchen Medikamenten kam, kämen nun die Unterbrechung der Produktion in China, der indische Lieferstopp sowie Transport- und Lieferunterbrechungen in Europa wegen der Pandemie hinzu. Betroffen seien etwa das für Beatmungspatienten benötigte Beruhigungsmittel Propofol, der Gerinnnungshemmer Heparin oder Paracetamol-Darreichungsformen. Dem begegne Regiomed mit einer intensiveren Planung und Überwachung der Bestände: Bereits bei langfristig absehbaren Engpässen in der Apotheke leuchte eine „rote Ampel“, so dass genug Zeit für Ersatzbeschaffung oder das Ausweichen auf andere Wirkstoffe, die sonst wegen des höheren Aufwands oder der Kosten kaum eingesetzt werden, möglich sei. Hilfreich sei auch die Mitgliedschaft in der Pharmaceutical Benefit Management Group (PBMG) zusammen mit Universitätskliniken und anderen Einrichtungen: „Wenn an einem Standort nichts zu bekommen ist, kümmert sich die Einkaufsgemeinschaft darum.“ Weil auch Blutkonserven in Zeiten der Pandemie, in denen die Menschen zu Hause bleiben, knapp werden könnten, ruft Alexander Schmidtke auf, sich an Spendenaktionen zu beteiligen. Blutkonserven werden nicht nur für Unfallopfer und bei Operationen benötigt, sondern auch für Corona-Patienten, die mit einer „künstlichen Lunge“ beatmet werden. Mit gutem Beispiel gehen die Regiomed-Mitarbeiter voran, die trotz ihrer Zusatzbelastungen durch die Pandemie spenden: 50 waren es in Sonneberg, weitere Termin sind am 29. April in Lichtenfels und am 30. April in Coburg.

    Videokonferenzen für Patienten und Senioren zu Ostern

    In den Senioreneinrichtungen hat Regiomed die Hygienevorschriften verschärft, weil die Bewohner durch das Virus besonders gefährdet sind. Weil der Besucherstopp die Senioren gerade am Osterfest besonders hart trifft, soll die Möglichkeit von Videokonferenzen mit Angehörigen geschaffen werden. Auch für die Kliniken sei das angedacht.

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