Mit 36 Impfungen war die Resonanz auf das erste Wirtshausimpfen in der Braumanufaktur Lippert in der vergangenen Woche gut. Bereits vor Beginn standen elf Impfwillige Schlange. Erfreulich vor allem, dass mit 29 Erstimpfungen vor allem Personen angesprochen wurden, die sich bisher nicht zu einer Immunisierung gegen das Coronavirus hatten entschließen können, wie Andreas Grosch vom Landratsamt mitteilte. Hinzu kamen vier Zweit- und drei Auffrischungsimpfungen. Der Landkreis setzt auf solche „niedrigschwelligen Angebote“, um auch Menschen für eine Impfung zu gewinnen, die bisher aus Sorge oder Zeitproblemen nicht ins Impfzentrum oder zum Hausarzt gekommen waren.
Zwar haben inzwischen 72 Prozent der Landkreisbürger eine vollständige Impfung, 70,4 Prozent eine begonnene Impfung und 2,26 Prozent eine Auffrischimpfung erhalten (insgesamt verabreichte Impfdosen: 96 643), doch gehen die Zahlen zurück und für eine Herdenimmunität würde diese Quote nicht ausreichen. So lag die Zahl der Impfungen in der ersten Oktoberwoche im Landkreis Lichtenfels bei 821, davon 204 Auffrischimpfungen, 222 Erstimpfungen und 395 Zweitimpfungen. In der ersten Septemberwoche waren es noch 928, in der ersten Oktoberwoche 2790 und in der ersten Juliwoche gar 4109.
Der Rückgang ist zwar auch mit der zunehmenden Zahl der Geimpften zu erklären, doch dürfte die Zahl der Landkreisbürger etwas unter dem Wert von 72 Prozent liegen, da sich seit dem Wegfall der Wohnortbindung auch Bürger aus anderen Landkreis in Lichtenfels impfen lassen dürfen, wie Grosch erläutert. Andererseits käme man auf eine höhere Quote, wenn die unter zwölfjährigen Kinder herausgerechnet würden, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist.

Auch wenn der Landkreis gerne mehr machen würde, um die Bürger zur Impfung zu bewegen, die Strategien dazu werden auf Bundes- und Landesebene vorgegeben. Neben dem Wirtshausimpfen, das mit einem Freigetränk eine besondere Attraktion war, wird daher regelmäßig in Supermärkten und im LIFE-Center von mobilen Teams des Impfzentrums geimpft. Angedacht sind auch Einsätze bei Veranstaltungen wie Herbstmärkten oder Weihnachtsmärkten, so Grosch.
Zahl der Impfungen in Praxen steigt, aber die ersten ziehen sich zurück
Obwohl die Zahl der in Hausarztpraxen verabreichten Immunisierungen steigt (bisher 17 527 Zweitimpfungen, 15 793 Erstimpfungen und 248 Auffrischungsimpfungen), werde das Lichtenfelser Impfzentrum im reduzierten Betrieb bis einschließlich 30. April 2022 weiterbetrieben, teilt Andreas Grosch mit. Das sei erforderlich, da nicht jede Arztpraxis Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen anbieten könne. Außerdem zögen sich vermehrt Praxen aus der Impfstrategie zurück, weil ihre Personalkapazitäten wegen der im Herbst verstärkt auftretenden Belastung durch Erkältungskrankheiten oder die Grippeschutzimpfung nicht ausreichten.

Die Öffnungszeiten des Impfzentrums wurde daher um zwei Wochentage reduziert (Sonntag und Montag geschlossen) und die Kapazität auf bis zu 150 Impfungen pro Tag während der Impfsprechstunden oder durch mobile Teams festgelegt. Neben diesem „Basis-Betrieb“ werde ein „Stand-By-Betrieb“ gewährleistet, um bei Bedarf innerhalb von vier Wochen weitere 350 Impfungen pro Tag verabreichen zu können, so Grosch.
Weil der Freistaat weiterhin die Kosten für die Mobilen Impfteams, die Impfsprechstunde und die Basisstation übernehme, entstünden für den Landkreis dadurch keine Kosten. Die Hälfte übernimmt der Bund (Krankenversicherungen)
„Die Impfquoten innerhalb der Pflege-Einrichtungen variiert, zeugt jedoch grundsätzlich von einer hohen Impfbeteiligung seitens der Bewohner und größtenteils auch seitens des Personals.“
Andreas Grosch, Landratsamt Lichtenfels
Nachdem die erste Impfserie in den Pflegeeinrichtungen im Landkreis bereits Anfang März weitgehend abgeschlossen war, werden zurzeit in den Einrichtungen Auffrischimpfungen durch mobile Impfteams verabreicht. In diesem Rahmen werden auch Erst- und Zweitimpfungen bei der Bedarf vorgenommen, erklärt Andreas Grosch. „Die Impfquoten innerhalb der Einrichtungen variiert, zeugt jedoch grundsätzlich von einer hohen Impfbeteiligung seitens der Bewohner und größtenteils auch seitens des Personals“, betont er.
Sonder-Impftermine • Samstag, 16. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr REWE Altenkunstadt. • Mittwoch, 20. Oktober, 10 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr Kaufland Lichtenfels. • Donnerstag, 21. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr Kaufland Lichtenfels. • Freitag, 22. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr Kaufland Lichtenfels. • Samstag, 23. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13.bis 16.30 Uhr Kaufland Lichtenfels. • Dienstag, 26. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr Gemeinschaftsunterkunft Weismain. • Mittwoch, 27. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr NETTO Weismain. • Donnerstag, 28. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr NETTO Weismain. • Freitag, 29. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13.00 bis 16.30 Uhr REWE Bad Staffelstein. • Samstag, 30. Oktober, 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr REWE Bad Staffelstein.