Der Oktober beginnt am ersten Sonntag mit dem traditionellen Erntedankfest und schließt mit dem in Deutschland jungen Brauch der Halloweennacht am 31. Oktober. Nach den großen Ernteeinbußen der heißen und trockenen Sommer der vorigen Jahre wird das Danksagen manchem Landwirt in diesem Jahre etwas leichter fallen. Doch wer vom Wetter abhängig ist, muss seit Generationen schon mit den unterschiedlichen Ernteerträgen zurechtkommen, egal, ob sie gut oder schlecht ausfallen.
Gilbhart: der achte Monat
Der Name Oktober stammt von den Römern, der 8. Monat, denn die Zahl Acht heißt in Lateinisch octo. Gilbhart ist eine deutsche Bezeichnung. Gilb bedeutet gelb und hart steht für viel. Also ein Monat, in dem es viel gelbes Laub gibt. Der Gilbhart zelebriert seinen eigenen Untergang in der fröhlichsten Buntheit, denn er ist ein Herbstmonat.
„Fällt das Laub recht bald, wird der Herbst nicht alt.“
Bauernregel
Alte Bauernregeln gibt es auch zum Laubfall: „Fällt das Laub recht bald, wird der Herbst nicht alt.“ „Laubfall an Sankt Leodegar (2. Oktober), kündigt an ein fruchtbar Jahr.“ Eine andere besagt: „Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.“ Diese Regeln lassen sich übrigens nicht belegen. Sie stehen wissenschaftlich auf sehr wackeligen Beinen. Wie der Winter wird, können uns die Bäume nicht verraten.
Ab 15. Oktober schönes Wetter?
Der Hundertjährige Kalender prophezeit für die ersten drei Oktobertage „ungeschlachtes Wetter“. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Von einem ungeschlachten Menschen sprechen wir, wenn er einen mächtigen, massigen, groben, oft plumpen Körperbau hat. Beim Wetter darf die Leserschaft spekulieren, ob der Begriff abwertend gemeint ist. Für den 4. Oktober ist Reif angesagt und anschließend müssen wir uns bis zum 15. des Monats auf wechselhaftes Wetter einstellen. Hoffen wir, dass es am 8. und 9. Oktober nicht regnet, die Wetterregeln sagen: „Regen an Pelagius (8.) bringt dem Winzer viel Verdruss“ und „Regnet´s an Sankt Dionys (9.), regnet´s den ganzen Winter g´wiss.“ Sankt Dionysius, mit dem Kopf in der Hand, ist auf dem Gnadenaltar in Vierzehnheiligen nicht zu übersehen. Neben dem Januar gibt es in diesem Jahr auch im Oktober einen Freitag, den 13.! Er ist besonders für abergläubische Leserinnen und Leser wichtig.
Ein Oktober der Rekorde
Für die zweite Oktoberhälfte wird schönes Wetter angesagt. Ob es wieder einen neuen Rekord geben wird? Denn im vergangenen Jahr war der Oktober der wärmste seit 1881. Als Konsequenz prophezeien zwei Wetterregeln einen harten Winter: „Oktober warm und fein, kommt ein harter Winter hinterdrein“ und „Ist Lukas (18.) mild und warm, kommt ein Winter, dass Gott erbarm.“ Zum 25. Oktober sagt eine Bauernregel: „Mit Krispin sind alle Fliegen hin.“

In der Nacht müssen wir uns auf Väterchen Frost einstellen. So steht im Kalender von Abt Knauer für den 24. Oktober ein frostiger Tag und vom 27. Oktober bis zum Monatsende „friert es ziemlich hart.“
Vielleicht können wir so in einer klaren, aber kalten Nacht am 28. Oktober den Vollmond bewundern. Insbesondere zum Monatsende kann es stark abkühlen. Die sinkenden Temperaturen im Herbst sind unter anderem auf den abnehmenden Sonnenstand zurückzuführen: Im Oktober verkürzt sich der lichte Tag um rund zwei Stunden.
Bei diesen kalten Wettervorhersagen am Monatsende kommen wir auf das Thema Raupen; die waren schon immer eine Herausforderung. Eine alte Oktober-Wetterregel verspricht Hilfe: „Nichts kann mehr vor Raupen schützen als Oktober-Eis in Pfützen.“
Um rund zwei Stunden kürzer
Sollte die letzten Oktobertage, wie vorhergesagt, frostig werden, könnte das kommende Jahr mild beginnen:

„Bringt Oktober Frost und Wind, wird der Januar gelind.“ Die Erklärung dazu: Der Oktober zeigt oft einen gegenteiligen Witterungscharakter zum folgenden Januar. Überwiegt im Oktober der Zustrom kalter Luft, sodass sogar in tiefen Lagen nasser Schnee fällt, folgt mit großer Wahrscheinlichkeit ein milder Januar. In 83 Prozent der Fälle schneit es dann im Januar zu wenig.
Wie schnell es abends dunkel wird, bekommen wir spätestens ab dem 29. Oktober zu spüren. An diesem fünften Sonntag des Monats werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Hoffen wir auf schönes Herbstwetter mit der Möglichkeit zu herrlichen Wanderungen im bunten Blätterwald. So hoffen ebenso die Veranstalter der verschiedenen Apfelmärkte im Staffelsteiner Land auf angenehmes Wetter.
Apfelmärkte und Saftmobil
Am 8. Oktober findet ein Obstmarkt in den Romansthaler Bauernhöfen statt. Eine Woche später der Stublanger Obstmarkt auf dem Dorfplatz und am 29. Oktober der Streuobstmarkt am Bad Staffelsteiner Marktsonntag.
Im Oktober steht die Apfelernte im Mittelpunkt. Zudem kann man von Ende September bis Anfang November mit dem Saftmobil des Landkreises von seinen eigenen Äpfeln frischen Saft pressen lassen.
Infoblatt mit Terminen unter: www.landespflege-lichtenfels.de
Goldene Ogdoobe Wenne als Schbäid-Summe douhää kummd, kaffd na des kanne me ou. Obe ve an Allesiäln-Wäide wöllme fei aa nuch niggs wissn. Sigsdes, Ogdoobe, edzed geddes su wi uns imme widde: Find amoll en goldena Middlweech! Josef Motschmann