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LICHTENFELS: Ukraine-Hilfe: Christian Krappmann bittet um Spenden

LICHTENFELS

Ukraine-Hilfe: Christian Krappmann bittet um Spenden

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    Bereits den siebten Hilfstransport für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine organisiert Christian Krappmann, Geschäftsführer der Firma MontageTeam & Fulfilment CK.
    Bereits den siebten Hilfstransport für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine organisiert Christian Krappmann, Geschäftsführer der Firma MontageTeam & Fulfilment CK. Foto: Gerhard Herrmann

    Sechs Hilfstransporte zur Unterstützung von ukrainischen Kindern und Jugendlichen, die nach Polen geflohen sind, hat Christian Krappmann, Geschäftsführer der Firma MontageTeam & Fulfilment CK UG, bereits organisiert. Am 28. Januar soll ein weiterer Konvoi mit Hilfsmitteln starten. Dafür bittet er um Unterstützung. Die Spenden können bis Freitag, 27. Januar, in seiner Firma in Marktzeuln abgegeben werden.

    Eigentlich hatte Christian Krappmann bereits im Dezember eine weitere Hilfslieferung für die Kinder, die in einer Schule im polnischen Lidzbark Warminski Schutz vor den russischen Bomben gefunden haben, geplant. Doch das hat nicht geklappt.

    Inzwischen fast 1000 Jugendliche in der Schule untergebracht

    Alle packen mit an: Groß war die Freude der ukrainischen Schüler über die Hilfsgüter aus Lichtenfels.
    Alle packen mit an: Groß war die Freude der ukrainischen Schüler über die Hilfsgüter aus Lichtenfels. Foto: Christian Krappmann

    Waren es zu Beginn des russischen Angriffskriegs 170 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 Jahren, die in der Schule nahe der ukrainischen Grenze Zuflucht gefunden haben, seien es inzwischen fast 1000, berichtet Krappmann. Der Winter treffe die Menschen in der Ukraine hart, da die russischen Angriffe gezielt die Stromversorgung zerstören. Weil dadurch eine gesicherte Versorgung kaum möglich ist, seien viele der Auffanglager für Flüchtlinge aus den östlichen Landesteilen geschlossen worden. „Die Schulleitung hat beschlossen, wenigstens die Kinder und Jugendlichen nach Polen in Sicherheit zu holen“, berichtet der Geschäftsmann, der ständig in Kontakt mit den Verantwortlichen ist.

    Nicht nur die Unterbringung der Kinder sei ein kaum zu bewältigender Kraftakt, sondern auch die Versorgung. Die Privatschule erhalte kaum Unterstützung vom polnischen Staat, der mit der Aufnahme von rund zwei Millionen Ukrainern an seine Grenzen stoße. Vor allem warme Kleidung, medizinische Artikel zur Versorgung kleiner Verletzungen und Hygieneartikel würden benötigt. Außerdem bittet er um Spenden von Notstromaggregaten, Kabeltrommeln und allem, was geeignet ist, die Stromversorgung in der Ukraine aufrecht zu erhalten. „Die Erste-Hilfe-Stationen und Notkrankenhäuser können oft nicht arbeiten, weil aufgrund des russischen Raketenbeschusses ständig der Strom ausfällt“, berichtet er.

    Nach der großen Hilfsbereitschaft anfangs kommt jetzt fast nichts mehr

    Nachdem die Hilfsbereitschaft zu Beginn des Kriegs groß war, sei sie weitgehend erlahmt, bedauert der Unternehmer. Dabei seien die Ukrainer gerade im Winter und aufgrund der Angriffe auf die Versorgungseinrichtungen jetzt besonders auf Unterstützung angewiesen. „Es dauert alles zu lange und ist zu wenig“, meint er mit Blick auf die Unterstützung der Bundesregierung. Er frage sich, warum die jetzt genehmigte Lieferung von Marder-Panzern nicht gleichzeitig mit der der Gepard-Flugabwehr-Panzer erfolgt sei, da sie zusammen gezielter eingesetzt werden könnten. Auch die Schulung hätte in einem Zug erfolgen können.

    Die Spenden aus Lichtenfels stapelten sich bei einem früheren Hilfstransport in der Turnhalle der ukrainischen Schule im polnischen Lidzbark Warminski. Sie werden dringend gebraucht.
    Die Spenden aus Lichtenfels stapelten sich bei einem früheren Hilfstransport in der Turnhalle der ukrainischen Schule im polnischen Lidzbark Warminski. Sie werden dringend gebraucht. Foto: Christian Krappmann

    Umso mehr hofft er auf Unterstützung durch Bürger. Unzählige Stunden seiner Freizeit hat er für die Organisation und die Begleitung der Hilfstransporte aufgewendet. Und rund 20.000 Euro aus eigener Tasche. „Allein der Diesel für vier Transporter nach Polen kostet jedes Mal rund 2000 Euro und manchmal hatten wir bis zu sieben Transporter“, rechnet er vor. Dringend gebraucht werden auch vier Fahrer, da das bisherige Team auch aufgrund der psychischen Belastung durch die Konfrontation mit der Not der Flüchtlinge erschöpft seien.

    Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen

    Bitter für den Geschäftsmann ist, dass er für seine Hilfsbereitsschaft nicht nur Zuspruch, sondern zunehmend auch Anfeindungen erfährt. Kaum hatte er den Hilfsaufruf für den Transport auf Facebook gepostet, kamen schon die ersten Mails mit Beschimpfungen. Auch vor Morddrohungen schreckten die anonymen Pöbler nicht zurück. Doch dadurch will sich Christian Krappmann nicht abhalten lassen. „Wir machen trotzdem weiter: Angesichts dieser Not muss man einfach helfen“, betont er. Und das Argument, auch im eigenen Land gebe es Not, treffe ihn nicht. Schließlich habe er auch einen Spendentransport für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal organisiert.

    Was benötigt wird Für den Hilfstransport am 28. Januar werden folgende Spenden benötigt: • Nahrungsmittel für Babys, Kinder und Frauen (Dosen, Fertiggerichte, haltbare Lebensmittel, Babynahrung); • Winterkleidung (gut erhaltene und saubere warme Socken, Pullover, Jacken, Hosen); • Schlafsäcke, Isomatten, Rucksäcke, Reisetaschen; • Medizinischer Bedarf (Schmerzmittel, Verbandsmaterial, alte Verbandskästen, Wundversorung); • Schulbedarf (Hefte, Stifte, Malsachen, Bücher); • Hygieneartikel (Duschgel, Binden, Zahncreme, Zahnbürsten); • Notstromerzeuger, Taschenlmpfen, Schutzbekleidung, Feuerwehrausrüstung, Feuerlöscher, Heizgeräte, Feldbetten, Kabeltrommeln, Feuerzeuge. Bei Spenden, die nicht aufgeführt sind, bittet Christian Krappmann, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Außerdem bittet er, nur Kleidung, die die Spender auch selbst noch tragen würden, abzugeben, keine Altkleider. Spenden können bis Freitag, 27. Januar, täglich von 12 bis 17 Uhr abgegeben werden bei: MontageTeam & Fulfilment CK UG, Spitzbergweg 3, Marktzeuln. Andere Zeit nach Vereinbarung unter Tel. (09574) 2929735 oder info@ck-montage.de

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