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LICHTENFELS: Die Fans des Lichtenfelser Kino-Sommers

LICHTENFELS

Die Fans des Lichtenfelser Kino-Sommers

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    Für Familie Pschirrer lohnte sich die Anreise aus Weitramsdorf. Sie genoss den Lichtenfelser Kino-Sommer.
    Für Familie Pschirrer lohnte sich die Anreise aus Weitramsdorf. Sie genoss den Lichtenfelser Kino-Sommer. Foto: Markus Häggberg

    Fränkischer Kino-Sommer. Das klingt so nach Sommer. Ist es auch. Aber er findet eben auch schon um die Zeit statt, in welcher um 20.45 Uhr die Sonne schon unter dem Horizont verschwunden ist. Das wäre auch störend für ein Open-Air-Filmerlebnis. Impressionen rund um ein alljährliches beliebtes Spätsommerereignis.

    Jonas Heß ist 20 Jahre alt. Mal hat er Glück, mal hat er Pech. Damals, als der Musikfilm Bohemian Rhapsody im Sortiment des Fränkischen Kino-Sommers gezeigt wurde, durfte der im Dienst des Kino-Sommers stehende Filmvorführer ihn „wohl an die 25 Mal“ aufzeigen. „Beim ersten Mal war der Film interessant und beim dritten Mal konnte ich ihn mitsprechen“, so der Twen einen Satz mit breitem Schmunzeln beginnend, den man sich angesichts 25 Ausstrahlungen selbst zu Ende denken kann. Der junge Mann aus Neustadt bei Coburg trägt ordentlich Verantwortung, aber das ist er gewohnt. Schon mit 17 machte er sich schulbegleitend selbstständig und schon mit Zwölf saß er beim HSC Coburg (Handball-Bundesligist) in der Regiekabine. Über diese Schiene geriet er an seine Tätigkeit beim Kino-Sommer. Er hat Verständnis für die Technik, für Pixel und Gigabyte.

    Seit 17.30 Uhr ist er an diesem Freitag hier an der Wiese hinter der Stadthalle vor Ort und sieht an seinem Arbeitsplatz, einem Anhänger voll mit Technik, die Filmsequenzen danach durch, ob die Werbeblöcke laufen werden und ob der Film störungsfrei funktioniert. Auch einen Soundcheck muss er vornehmen, weil unter anderen Citymanager Steffen Hofmann später die Gäste über Mikrofon begrüßen wird. „Das Aufbauteam war heute früh schon da, hat die Leinwand aufgebaut und die Kabel gezogen“, so der junge Mann zu weiteren drei, vier hier maßgeblich tätigen Leuten.

    Direkt lau war der Abend nicht, aber mit der richtigen Kleidung war das Freilufterlebnis zu genießen.
    Direkt lau war der Abend nicht, aber mit der richtigen Kleidung war das Freilufterlebnis zu genießen. Foto: Markus Häggberg

    Außerdem ist er auch für Sicherheitsfragen kompetent. Beispiel Sturmwarnung. Dann muss er die rund fünf Meter hohe und wohl sieben Meter breite Leinwand im Blick haben, denn kippt sie um, dann kippt massig Gewicht. „Die ist aus dem gleichen Stoff, aus dem Hüpfburgen gemacht werden“, so Heß. Dem 20-Jährigen obläge die Zuständigkeit, einen Kino-Sommerabend aus Sicherheitsgründen auch abzubrechen. Wie er so davon erzählt, dass er die Grundbeleuchtung und das Mikrofon einzurichten hat, schiebt er eine Anekdote nach.

    Eine Lichtenfelser Anekdote rund um Lautstärke und Pegel

    Eine Lichtenfelser Anekdote rund um Lautstärke und Pegel. Vor zwei Jahren, eben als Bohemian Rhapsody lief, seien Lichtenfelser garstig geworden. Und zwar welche, die fünf Kilometer vom Geschehen entfernt wohnten und gar nicht beim Kino-Sommer vor Ort waren. Die hätten sich nämlich beschwert, dass da mit der Lautstärke was nicht in Ordnung sei. Für zu leise hätten sie die befunden und Beschwerde geführt, das sie vom Musikfilm kaum was mitbekamen. „Man kann' s nicht jedem recht machen“, so der junge Mann augenzwinkernd.

    Die Sessel genießen Kultstatus

    Es ist kurz vor 20.45 Uhr. Seit gut eineinhalb Stunden trudeln Gäste ein, vorbei auch an Laura Klitzner, ihres Zeichens Tourismus- und Freizeitkauffrau in Lichtenfels. 250 dieser luszenten blauen Sessel wurden hier auf die Wiese vor die Leinwand gestellt, erklärt sie. Es sind Sessel, die schon einen Kultstatus besitzen, denn es lässt sich hervorragend in ihnen lümmeln. Doch sollten sie nicht ausreichen, so stehen noch massig Stühle parat. Doch mit dem Aufstellen alleine ist es nicht getan. Immer wieder ist zu sehen, dass bei der Bestuhlung auch auf Corona Rücksicht genommen wurde. Immer wieder finden sich kleine Sitzreihen für Pärchen oder Einzelpersonen. „Wir schauen drauf, dass Pärchen Zweiersitze nehmen.“

    Doch auch sie brauchen eine freie Sichtachse zur Leinwand und dass die Sitzmöbel so gestellt sind, dass kein Lautsprecher die Leinwand verdeckt, prüft Klitzner nach. 169 Besucher wird sie registrieren, schon darum, weil sie mit den Daten der Vorverkaufsstelle Tourist-Information vertraut ist. Dort arbeitet sie, dort brennt gerade jetzt im Lichtenfelser Kultursommer öfter mal das Licht noch nach 21 Uhr.

    Jonas Heß ist bestens vertraut mit der Technik am Kino-Sommer. Seine Kompetenz reicht aber auch in Sicherheitsfragen hinein.
    Jonas Heß ist bestens vertraut mit der Technik am Kino-Sommer. Seine Kompetenz reicht aber auch in Sicherheitsfragen hinein. Foto: Markus Häggberg

    Der Kino-Sommer, der an acht oberfränkischen Standorten aufgeführt wird, hat seine Fans. Insbesondere auch in Lichtenfels. Zu eben diesen Fans gehört auch die Familie Pschirrer aus Weitramsdorf. Dass fünf lokale Sponsoren Ticketpreise von fünf Euro ermöglichen, findet sie prima. „Wir sind Kino-Sommergänger“, bestätigt Sandra Pschirrer und erklärt, schon seit drei, vier Jahren deshalb auch nach Lichtenfels zu kommen. „Was ich toll finde, ist, dass in Lichtenfels auch das kulinarische Angebot sehr gut ist“, fügt sie noch an und erwähnt das dazu „passende Ambiente“.

    Zum achten Mal, das wird kurz vor Filmbeginn Citymanager Steffen Hofmann sagen, findet das Kino-Event in der Korbstadt statt, zum zweiten Mal und wegen Corona hier an diesem Ort. An drei Tagen werden drei verschiedene filme gezeigt. Doch ob Marktplatz oder im rückwärtigen Teil der Stadthalle, beide Male kommt man an Atmosphäre nicht vorbei. Wird sie auf dem Marktplatz durch die Altstadt gebildet, übernehmen das hier mit Blick nach Westen Kloster Banz und der dahinter stattfindende Sonnenuntergang.

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