Als der versandhändler Neckermann absprang, war die letzte Hoffnung dahin und das Schicksal nicht mehr aufzuhalten: Die Insolvenz des Lichtenfeser Polstermöbel-Unternehmens Karl Fleschutz ist besiegelt, ein Investor für eine Auffanggesellschaft konnte nicht gefunden werden, berichtet Sequester Jürgen Wittmann. 94 Arbeitsplätze gehen verloren, das im Oktober beantragte Konkursverfahren soll bis Ende Februar abgeschlossen sein. Am 5. Februar 1997 wird das komplette Firmeninventar versteigert – vom Nähgarn bis zum Möbellaster.
Für das Gebäude (Büros und Fabrikationsfläche) hingegen stellt Gisela Fleschutz-Betz bereits am 4. Februar bei der städtischen Bauausschuss-Sitzung eine komplett ausgearbeitete Bauvoranfrage zur Umnutzung und bekommt grünes Licht „zur Ansiedelung von Handwerkebetrieben, Läden und Freizeiteinrichtungen“. Ausgewiesen sind ein Fitnessstudio, eine Gaststätte, sieben Flächen für Handwerksbetriebe (zum Teil mit Ladenfläche) und vier weitere Läden.
Die Kritik an dieser Planung macht sich an den Laden- und Verkaufsflächen fest, die ein Etappensieg für die Schaffung von Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ seien. Für das politische Bestreben, die Innenstadt zu beleben, sei dies kontraproduktiv. Zwei Bauausschussmitglieder stimmen deshalb gegen die Voranfrage.
Ein Boot aus geflochtener Weide
Ein Boot aus geflochtener Weide hat die Lichtenfelser Wasserwachtsdelegation dabei, die zum 28. Donauschwimmen nach Neuburg an der Donau reist und dort Werbung auch ein bisschen für die Deutsche Korbstadt macht. Das Werkstück einer Korbfachschülerin ist aber auch ein kurioser Hingucker ein schwimmendes Korbgeflecht! Die zwölf tapferen Wasserwachtler schwimmen die 4000 Meter lange Strecke mitsamt Boot in 40 Minuten und dürfen über diesen Einsatzfähigkeitsbweweis bei nur zwei Grad Celsius Wassertemperatur stolz sein.
Sämtliche Brücken müssen verbreitert werden
Um die B 173 im Stadtbereich Lichtenfels vierspurig auszubauen, werden sämtliche Brücken verbreitert beziehungsweise gestreckt. Nächste Woche ist die Überführungsbrücke hinauf zur Friedenslinde dran und muss abgebrochen werden. Für den Autoverkehr ist sie dann dicht, aber für Fußgänger und Radfahrer steht jetzt eine Behelfsbrücke aus Holz. Die alte Betonbrücke wird am 1. Februar 1997 abgerissen: In der Nacht von Samstag auf Sonntag, wenn möglichst wenig Verkehr durch die Stadt umgeleitet werden muss.
Mehrere verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt
Bei der Wasserwacht Michelau kandidiert Heiner Jerrentrupp nach 20 Jahren als Ortsgruppenleiter nicht mehr für eine weitere vierjährige Amtsperiode und freut sich über seinen Nachfolger Heiko Friedrich. Die Spielvereinigung Obersdorf ernennt ihren früheren Vorsitzenden Konrad Mahr zum Ehrenmitglied. Erich Schittenhelm war 22 Jahre lang erster und acht Jahre 2. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Nedensdorf und wird nun zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Michael Dinkel wirkte ebenfalls drei Jahrzehnte lang im Vorstand des OGV, womit er sich nun die Ehrenmitgliedschaft verdient. Unterlangenstadts Obst- und Gartenbauverein ernennt – wegen 50-jähriger Mitgliedschaft – gleich fünf Gartler zu Ehrenmitgliedern: Werner Bär, Herbert Kestel, Karl Rech, Edwin Wendel und Heinrich Witzgall.
Erfolge durch heimischen Ringer-Nachwuchs
Eine Woche nach der Bayerischen Meisterschaft im Freistil-Ringen der C-Jugend findet auch der Landesentscheid im griechisch-römischen Stil statt: Für den Athletenclub Lichtenfels holt Fabian Sawatzki den Titel in der Gewichtsklasse bis 59 Kilo. Steffen Hartan (47 Kilo) und Andreas Dehler (35 Kilo) werden Vizemeister. Auch die A- und D-Jugend gehen an diesem Wochenende bei der Landesmeisterschaft an den Start – hier aber wiederum im Freistil: Zwei Bronzemedaillen bei der D-Jugend sind die Ausbeute durch Thomas Dehler (in der Klasse bis 29 Kilo) und Tobias Schütz (31 Kilo).
Hallen-Leichtathletik: Auch hier gibt es Medaillen für Landkreissportler bei der bayerischen Meisterschaft der A-Jugend in München. Stefanie Schmidt aus Burgkunstadt holt im Dreisprung nicht nur den zweiten Platz, sondern verbessert ihren eigenen Landesrekord auch noch um sechs Zentimeter auf 11,45 Meter. Christoph Völker von der TS Lichtenfels wird Dritter im Stabhochsprung mit 4,40 Metern.