Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Der früheren OT-Volontärin und MGL-Absolventin Dr. Martina Linde-Behringer wird von der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche e.V. Köln“ der mit 10 000 Mark dotierte Herbert-Stiller-Promotionspreis verliehen. Sie arbeitete im Rahmen ihrer Doktorarbeit über die Therapierung einer Augenkrankheit ohne Tierversuche und stattdessen mit Zellen des menschlichen Auges, die von verstorbenen Organspendern erhalten wurden. In Gewebekulturen wurden bestimmte Augenerkrankungen nachgeahmt und Ansätze zur medikamentösen Therapie überprüft.
Eine fünfstellige Summe ergaunert sich ein mittelloser 40-Jähriger, indem er mit sicherem und charmantem Auftreten Frauen in einer Single-Bar im Landkreis erst um den Finger wickelt und später um Bargeld bittet. Die Logik der Lügengeschichte trifft auf die Gutgläubigkeit der hofierten Frauen – insgesamt sieben binnen vier Monaten. Und er gelangt an Beträge zwischen 100 und 10 000 Mark, die er postwendend an Spielautomaten verspielt. Die Schuldscheine des Betrügers dürften nie wieder ausgelöst werden, mutmaßt die Polizeidirektion Coburg und hofft, mit der öffentlichkeitswirksamen Warnung vor der Betrugsmasche wenigstens weitere Fälle zu verhindern. Der 40-jährige Charmeur mit dem unbezahlten 60 000-Mark-Ford-Mustang bleibt nämlich auf freiem Fuß, weil er einen festen Wohnsitz nachweisen kann.
Einbrecher erbeutet 3230 Mark und richtet erheblichen Schaden an
1230 Mark als Beute stehen mal wieder in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden von 1600 Mark, als ein Unbekannter in der Nacht zum 15. Oktober 1995 über ein aufgedrücktes Toilettenfenster in die Redwitzer Albert-Blankertz-Schule einbricht, Büros und Lehrerzimmer durchsucht und mit besagtem Bargeldbetrag aus einer verschlossenen Kasse das Weite sucht. Einen Tag später knackt ein Dieb das Schloss zum katholischen Pfarramt in Lichtenfels und stiehlt das in Säckchen deponierte Kollekten-Hartgeld sowie 2000 Mark aus einer Geldkassette.

Überwältigendes Echo erfährt die Premiere des „Oldtimer-Treffens auf den Mainauen“ bei Unnersdorf am 15. Oktober 1995: Zu der nur durch eine lokale Plakataktion bekanntgemachte Schau ziehen 60 Traktoren, 30 chromblitzende Autos, 20 Motorräder und sogar diverse Ackergeräte aufs Ausstellungsgelände. Das wollen tausende Besucher aus ganz Franken (laut Autokennzeichen) sehen.
Die Organisatoren Rudolf Fuchs (Altenkunstadt), Georg Ruppenstein und Helmut Schütz (beide Unnersdorf) sind baff. Vom Weißwurstfrühstück bis hin zum Autokorso (nach Nedensdorf und zurück) ist die nostalgische Schau ein voller Erfolg – auch dank des angenehmen Wetters.

Josef Strorath erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande
Als eine seiner letzten Amtshandlungen als bayerischer Finanzminister verleiht Georg von Waldenfels (der zum 6. November 1995 sein Amt niederlegt, um einen Managerposten beim VIAG-Konzern zu übernehmen) dem Ebensfelder Bürgermeister Josef Storath das Bundesverdienstkreuz am Bande. In seiner Laudatio würdigt er das kommunalpolitische Engagement des seit 1978 amtierenden Gemeindechefs sowie seinen Einsatz im Kreistag, Zweckverband Thermalsolbad Staffelstein, Schulverband und in der Freiwilligen Feuerwehr.
Der langjährige Funktionär und Mitinitiator der Ortsmeisterschaften im Luftgewehrschießen, Lothar Schardt, wird von der Michelauer Soldatenkameradschaft zum Ehrenmitglied ernannt.