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LICHTENFELS: Fragen zur Wahl: Wie lässt sich der Strompreis senken?

LICHTENFELS

Fragen zur Wahl: Wie lässt sich der Strompreis senken?

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    Wie kann der Strompreis in Deutschland gesenkt werden?
    Wie kann der Strompreis in Deutschland gesenkt werden? Foto: Markus Drossel

    Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr in der deutschen Wirtschaft einen minimalen Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent: Nach zwei Jahren Rezession in Folge ist jüngst die Prognose für 2025 deutlich nach unten korrigiert worden. Was wollen die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten des Wahlkreises tun, sollten sie in den Bundestag gewählt werden? Teil zwei der Umfrage zum Thema Wirtschaft.

    Obermain-Tagblatt: Wie will Ihre Partei den Strompreis senken,

    um die Wirtschaft

    wettbewerbsfähiger zu machen?

    Emmi Zeulner (CSU): Wir reduzieren die Netzentgelte und senken die Stromsteuer. Unsere Strategie umfasst den Ausbau einer grundlastfähigen Energieversorgung und eine langfristige Nutzung moderner Technologien wie Wasserstoff. Zudem bauen wir die erneuerbaren Energien aus, und zwar im Einklang mit den Bürgerinnen und Bürgern. Ali-Cemil Şat (SPD): Wir brauchen einen massiven Ausbau der Stromnetze in Deutschland, was uns einiges an Geld kosten wird und eben auch auf den Strompreis aufgeschlagen wird. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass die Entgelte für das Übertragungsnetz stabilisiert werden und schnellstmöglich auf drei Cent pro kWh gedeckelt werden, damit wir so auch den Netzausbau unterstützen. Das entlastet sowohl Unternehmen als auch private Haushalte. Thomas Ochs (Bündnis 90/Die Grünen): Wir haben die Erneuerbaren massiv ausgebaut, sind jetzt bei knapp 60 Prozent erneuerbaren Energien und können die 80 Prozent erreichen. Damit Strom günstiger wird, müssen nun staatliche Bestandteile wie Netzentgelte und die Stromsteuer wegfallen. Wind- und Solaranlagen mit Beteiligung der Bürger, der Kommunen und der Wirtschaft bedeuten Wertschöpfung direkt vor Ort. Dieses direkte Geld für die Energiewende vor Ort hilft den Anwohner*innen und stärkt die lokale Wirtschaft. Jochen Bergmann (Freie Wähler): Wir müssen an die Energiepreisgestaltung ran, vorstellen können wir uns die Abschaffung der EEG-Umlage und eine Neubewertung der Netzentgelte. Weiter wollen wir den Wettbewerb am Energiemarkt stärken und die Förderungen erneuerbaren Energien effizienter gestalten. Sebastian Görtler (AfD): Die AfD will den Strompreis senken, indem wir die CO2-Abgabe abschaffen und Subventionen für ineffiziente erneuerbare Energien beenden. Stattdessen setzen wir auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung durch die Reaktivierung von Kernkraftwerken, den Ausbau fossiler Energien und die Nutzung moderner Technologien. Wir wollen den Strommarkt wieder wettbewerbsfähig gestalten, um Familien und Unternehmen zu entlasten und Deutschlands Wirtschaft zu stärken. Energie darf kein Luxusgut sein, sondern muss für alle bezahlbar bleiben. Kevin Blechschmidt (FDP): Wir setzen uns für niedrigere Strompreise ein, indem wir die Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß senken und die Netzentgelte reformieren. Zudem wollen wir erneuerbare Energien marktwirtschaftlich weiterentwickeln und den Ausbau effizienter Speichertechnologien fördern. Durch mehr Wettbewerb und Entlastungen stärken wir die Wirtschaft und machen Strom für alle bezahlbarer. Oswald Greim (Die Linke): Die blödsinnige Regelung an der Strombörse ist zu ändern, dass der höchste Strompreis an alle Anbieter bezahlt wird – auch wenn sie billiger anbieten. Ein regional günstiger Strompreis über regionale Anbieter basierend auf lokalen Windrädern und Solaranlagen würde sogar zur Arbeitsplatzansiedelung in ländlichen Räumen führen.

    Obermain-Tagblatt: In Deutschland fehlten 2024 laut Institut

    der deutschen Wirtschaft 728.000 Fachkräfte. Was unternimmt

    Ihre Partei dagegen?

    Wie kann der Strompreis in Deutschland gesenkt werden?
    Wie kann der Strompreis in Deutschland gesenkt werden? Foto: Markus Drossel

    Emmi Zeulner (CSU): Mit einer Fachkräfteoffensive gewinnen und integrieren wir genau die Arbeitskräfte, die wir in Deutschland brauchen. Darum kümmert sich auch eine digitale „Work-and-Stay-Agentur“, die alle Schritte von der Anwerbung bis zur Arbeitsaufnahme effizient organisiert.

    Zudem schaffen wir attraktiven und bezahlbaren Wohnraum für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und fördern die Aus- und Weiterbildung inländischer Arbeitskräfte. Ali-Cemil Şat (SPD): Wir möchten durch Maßnahmen wie eine Ausbildungsgarantie, einen höheren Mindestlohn, die Förderung von Weiterbildung, einen inklusiven Arbeitsmarkt sowie mehr Ganztagsbetreuung das inländische Fachkräftepotenzial besser ausschöpfen. Gleichzeitig werden wir durch gezielte steuerliche Entlastungen für die unteren 95 Prozent der Bevölkerung sowie die Sicherung und Stärkung der Rente dafür sorgen, dass sich Arbeit für alle lohnt. Doch ohne Einwanderung wird sich dieses Problem nicht lösen lassen. Thomas Ochs (Bündnis 90/Die Grünen): Wir wollen junge Menschen für berufliche Ausbildungen begeistern und zudem die Quote der Schul- und Ausbildungsabbrecher*innen reduzieren. Wir erhöhen die Chancengleichheit und stellen die Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt sicher. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert ausländischen Arbeitskräften den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Jochen Bergmann (Freie Wähler): Wir sehen die größten Chancen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, durch die Förderung dualer Ausbildungen und Verknüpfung von Unternehmen mit dem Bildungssektor. Auch halten wir gezielte Programme für Weiterbildungen von Arbeitssuchenden und Umqualifizierungen in Mangelberufen für zielführend. Ebenso spielen ausländische Arbeitskräfte, mit einer schnellen Zuführung in den Arbeitsmarkt, eine wichtige Rolle. Sebastian Görtler (AfD): Die AfD setzt auf eine umfassende Förderung inländischer Potenziale, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Wir wollen Bürgergeldempfänger stärker in den Arbeitsmarkt integrieren, die Ausbildung in handwerklichen und technischen Berufen fördern und die Erwerbsquote durch Anreize für ältere Arbeitnehmer und Frauen erhöhen. Gleichzeitig setzen wir auf eine gezielte, qualifizierte Zuwanderung statt auf unkontrollierte Massenmigration, die unsere Sozialsysteme belastet. Kevin Blechschmidt (FDP): Hierbei muss zwischen kurzfristigen und langfristigen Lösungen gegen den Fachkräftemangel unterschieden werden. Langfristig investieren wir in bessere Bildung: moderne Schulen, digitale Ausstattung und eine stärkere berufliche Orientierung.

    Kurzfristig fördern wir gezielte Umschulungen, um Menschen für neue Branchen zu qualifizieren. Zudem setzen wir auf ein modernes Einwanderungsrecht, das qualifizierten Fachkräften den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert. Oswald Greim (Die Linke): Wir fordern die Qualifizierung und Integration aller Flüchtlinge, damit sie zu unserem Wohlstand beitragen können, wie es die meisten Flüchtlinge schon tun. Dazu sind vor allem die Qualifizierungs- und Berufsausbildungsmaßnahmen über die Arbeitsverwaltung, an den Berufsschulen, von freien Trägern und der Wirtschaft auszubauen. Und dies natürlich für alle Erwerbslose und Erwerbstätige, die sich weiterqualifizieren wollen

    Obermain-Tagblatt: Würde eine

    Erleichterung der Einwanderung

    und die Anerkennung ausländischer

    Berufsabschlüsse helfen,

    den Mangel zu beheben?

    Der Strompreis in Deutschland ist ein Zankapfel - und Thema im Bundestagswahlkampf.
    Der Strompreis in Deutschland ist ein Zankapfel - und Thema im Bundestagswahlkampf. Foto: Markus Drossel

    Emmi Zeulner (CSU): Ja, das muss zwingend gemacht werden und das ist ein zentraler Bestandteil unserer Lösung. Wir wollen die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigen und bürokratische Hürden abbauen. Mit klaren und effizienten Prozessen können wir gezielt benötigte Fachkräfte gewinnen und gleichzeitig deren Integration fördern. Dabei ist klar, dass unsere fachlichen Standards und die Voraussetzung des Spracherwerbs nicht infrage gestellt werden dürfen. Ali-Cemil Şat (SPD): Als SPD möchten wir dafür sorgen, dass ausländische Fachkräfte schneller anerkannt, durch Sprachkurse begleitet und durch die Anerkennung ihrer Abschlüsse schneller und gezielter in den Arbeitsmarkt integriert werden. Doch ohne eine ehrlich gemeinte Integrationspolitik wird das am Ende nichts. Dennoch sollte man sich vor allen Dingen erst einmal ordentlich um diejenigen kümmern, die bereits hier sind: Das sogenannte „Ausländerarbeitsverbot“ muss komplett fallen, um Geflüchteten direkten Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Thomas Ochs (Bündnis 90/Die Grünen): Insbesondere die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse wurde bisher durch hohe bürokratische Hürden zur Verhinderung von Einwanderung genutzt. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz erfolgt hier ein Paradigmenwechsel hin zur Erleichterung der Anerkennung und zur Beschleunigung des Verfahrens denn mittlerweile ist klar: Ohne Zuwanderung werden wir den Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen. Jochen Bergmann (Freie Wähler): Jeder, der zum Wohlstand dieses Landes beiträgt, für sich selbst sorgt und sich unserer Art zu leben anpasst, ist herzlich willkommen. Um also Arbeits- und Integrationswilligen die Zuwanderung zu erleichtern und dem Fachkräftemangel zu begegnen, stehen wir für weniger bürokratische Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Auch muss die Anerkennung von Ausbildungen schneller und klarer erfolgen – denkbar sind hier auch nur Teilbereiche anzuerkennen, um nach erfolgter Überprüfung derer z.B. mit verkürzten Ausbildungen oder Schulungen einen schnelleren Weg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Sebastian Görtler (AfD): Eine gezielte Erleichterung der Einwanderung für qualifizierte Fachkräfte kann helfen, den Mangel zu lindern, doch allein reicht das nicht aus. Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse kann vereinfacht werden, sofern die Qualifikationen deutschen Standards entsprechen. Gleichzeitig muss der Fokus aber primär darauf liegen, inländische Potenziale zu fördern – durch bessere Ausbildungsangebote, Qualifizierungsprogramme und eine stärkere Integration von Bürgergeldempfängern in den Arbeitsmarkt. Nur eine Kombination aus gezielter Zuwanderung und der Nutzung heimischer Ressourcen kann den Fachkräftemangel nachhaltig beheben. Kevin Blechschmidt (FDP): Ja, eine Erleichterung der Einwanderung und die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse würde helfen, den Fachkräftemangel zu beheben. Wir setzen uns für reguläre Migration ein und betonen die Bedeutung gelungener Integration. Wer in Deutschland arbeiten will und bereit ist, seinen Beitrag zu leisten, soll diese Chance erhalten. Oswald Greim (Die Linke): Im Prinzip ja. Das kommt aber auch auf die Vergleichbarkeit der ausländischen Berufsabschlüsse mit den unseren an. Darüber hinaus bräuchten wir ein ausländerfreundliches Klima, wenn qualifizierte oder gar hochqualifizierte Ausländer nach Deutschland gelockt werden sollen.

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