In den Monaten, die ein „r“ im Namen führen, muss meistens eingeschürt werden, so eine Beobachtung unserer Altvorderen. Von September bis April wird eingeschürt, von Mai bis August nicht. Im August denkt man noch nicht daran, dass bald die Nächte kalt werden können; man ist noch unter dem Eindruck des Sommers mit seinen warmen Abendtemperaturen. Für viele Auszubildende in unserer Region beginnt der „Ernst des Lebens“ Anfang September. Ebenso fängt am 12. September ein neues Schuljahr an.
Woher kommt der Name September? Im Lateinischen steht septem für die Zahl 7. In einer frühen Version des römischen Kalenders stand der September wirklich an siebter Stelle: Das Jahr fing mit dem März an. Erst im Zuge einer Kalenderreform wurde der September zum neunten Monat des Jahres, ohne dass der Name “der Siebte” geändert wurde.
Zahlreiche Prognosen
Wenn wir dem Hundertjährigen Kalender glauben wollen, erwartet uns im September schönes Spätsommerwetter, abgesehen von einer kühlen und feuchten Woche in der Mitte des Monats und den letzten Septembertagen. Die ersten dreizehn Tage sollen sonnig und warm werden; der Lostagspruch geht in Erfüllung: „Gib auf Ägidi-Tag (1.) wohl acht, der sagt dir, was der Monat macht.“ Auch die Winzer freuen sich: „Warme Septembernächte bringen Herrenwein, bei kalten wird er sauer sein.“ Ob bei einem so angenehmen Wetter die Schwalben abfliegen? Einer der bekanntesten Sprüche wird mit dem Lostag am 8. September in Verbindung gebracht: „Um Maria Geburt ziehen die Schwalben furt“ und andere fügen hinzu: „bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah.“
Erinnerung an eine Märtyrerin
Der 7. September ist der Tag der heiligen Regina, einer Märtyrerin des 3. Jahrhunderts: „Ist Regine warm und sonnig, bleibt das Wetter lange wonnig“. Die Statistik spricht für diese Wetterregel: Bei warmem und sonnigem Wetter Anfang September sieht es statistisch gesehen für den restlichen Monat gut aus: In drei von fünf Jahren folgt bei warmem Wetter ein überdurchschnittlich warmer Gesamtmonat. Bei einem trockenen Septemberbeginn bleibt der restliche September sogar mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu trocken. Zum Teil hält dieses Herbstwetter sogar bis in den Oktober hinein an.
Im Anschluss daran prophezeit der Hundertjährige Kalender vom 14. bis zum 20. September kühle, herbstliche Witterung; wir müssen uns auf Regenwetter einstellen. Der Lichtenfelser Korbmarkt könnte somit vom 15. bis 17. September wettermäßig feucht werden. Der Landwirt dagegen freut sich über Regentage: „Septemberregen kommt der Saat gelegen.“
Laut der Prognose von Abt Knauer können wir uns im Anschluss eine Woche lang auf schöne Tage einstellen. Am Festtag des Hl. Matthäus (21.), einer der vier Evangelisten, wird es hoffentlich nicht regnen: „Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus dem Wein oft Essig macht.“ Am 23. September um 8.49 Uhr ist Herbstanfang; Erwachsene nehmen im Alltag davon kaum Kenntnis. In Kindergärten und Grundschulen beschäftigen sich die Kinder mit Liedern, Gedichten und Bastelarbeiten mit der Herbstzeit: Bunte Blätter, Kastanien und Eicheln werden gesammelt: „Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.“
An den letzten vier Septembertagen müssen wir nochmals mit trübem und regnerischem Wetter rechnen. Der Gedenktag des Wetterpatrons Sankt Michael ist am 29. September: „Wenn die Vögel vor St. Michael nicht gezogen sind, so wird der Winter vor Weihnachten gelind.“
Pilzesammeln am Obermain
Durch den Wald und über die Wiesen laufen und mit den Blicken den Boden absuchen, so sehen wir jetzt viele Wanderer und Spaziergänger am Obermain. Es ist Pilzzeit. Durch die verregneten Wochen im August sprießen vielerorts in den heimischen Wäldern die Pilze. Die Pilzsucher genießen den frischen Duft der Natur und die gesunde Luft. Eine üppige Pilzmahlzeit nach dem Spaziergang belohnt doppelt.
Mit dem Hochsommer hatte die Pilzsaison begonnen; „Pilzsaison“ ist zwischen Juni und Ende Oktober. Leider finden wir neben wohlschmeckenden Speisepilzen auch giftige Pilze; Pilzesammeln ist für Laien eine risikoreiche Angelegenheit.
Essbare und giftige Pilze
Hinter bekannten Pilzen können sich ungenießbare oder hochgiftige Arten verstecken. Essbare und giftige Champignons zum Beispiel sind leicht zu verwechseln. Auf den ersten Blick sehen sie genau gleich aus. Auch der beliebte Steinpilz hat giftige Verwandte. Statistisch sind das auch die häufigsten Pilzvergiftungen. Man darf nur das einsammeln, was man einwandfrei beurteilen kann.
Deshalb sollte man sich unbedingt vorher durch Bücher, Kurse oder Youtube-Videos schlaumachen. Noch besser, sich von Freunden und Bekannten, die erfahrene Pilzsammler sind, bei gemeinsamen Spaziergängen anleiten zu lassen. Ebenso kann der Apotheker oder die Apothekerin hilfreich Auskunft geben. Die beste Zeit zum Pilze sammeln ist früh am Morgen; Pilze wachsen über Nacht. Zusätzlich lockt feuchte und warme Witterung die schmackhaften Waldbewohner aus der Erde.
Wein – Schbrüchla A guuds Dröbfla aus Frankn vedräbbd manch dumma Gedankn. Ka schbärrichs Drumm ko dich mee vedriißn, denn dei Läim fengd widde oo ze fliißn. Josef Motschmann