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LICHTENFELS: Hundertähriger Kalender über den Monat Januar

LICHTENFELS

Hundertähriger Kalender über den Monat Januar

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    Zaubert uns der Winter eine Schneelandschaft in die Gärten? Im letzten Jahr war dies in Woffendorf der Fall.
    Zaubert uns der Winter eine Schneelandschaft in die Gärten? Im letzten Jahr war dies in Woffendorf der Fall. Foto: Jutta J. Löbling

    Wir schauen auf 2025: Von der Jahreszahl her ein besonderes Jahr. Was hat sich zurückschauend in unserem Gottesgarten am Obermain vor 25 oder 50 Jahren verändert, was ist geblieben? Am auffälligsten sind die Einschneidungen durch neue Verkehrswege. In unseren Erinnerungen bleibt oft nur das Persönliche hängen.

    War das Leben in der „guten alten Zeit“ so angenehm, wie es oft beschworen wird? Das Leben auf dem Land war von harter Arbeit und im Januar oft von Hunger geprägt. In früheren Jahrhunderten gab es Hungersnöte in unserer Gegend. Nach dem Ersten Weltkrieg fanden viele Frauen keinen Partner, die Männer waren im Krieg gefallen. Aus dem Obermain-Gebiet wanderten vor 100 Jahren etliche Frauen nach Amerika aus, um dort eine Familie zu gründen.

    Vor 80 Jahren wurde am 24. Januar kurz vor dem Kriegsende zur Kleiderspende unter dem Titel „Volksopfer“ aufgerufen: „Rock und Mantel gib dem Heer, du hast noch genug und mehr!“

    Den Winter mit einbeziehen

    „Wenn die staade Zeit vorbei ist, wird es wieder ruhiger.“ Karl Valentins Spruch gilt für uns moderne Menschen schon lange nicht mehr. Im Winter sind wir genauso mobil wie sonst. Ein Hetzen von Termin zu Termin, ein Ereignis jagt das nächste. Die Straßen erwarten wir immer eis- und schneefrei, damit wir auch im Winter auf Autobahnen mit hohen Geschwindigkeiten dahinrauschen können.

    Nur Blitzeis oder ein starker Sturm stören. Stürme und Orkane unterbrechen häufig im Januar und Februar unsere Geschäftigkeit – öfter als im Herbst, wie viele denken. Wenn auf der Nordhalbkugel Winter ist, ist der Unterschied zwischen der Eiseskälte am Nordpol und der Wärme in den Tropen am größten. Sturm Kyrill wütete am 18. Januar 2007. Er war, was die Schäden angeht, einer der schwersten Stürme in der jüngeren Wettergeschichte.

    Was bringt das Wetter im neuen Jahr? Die letzten Jahre haben vermehrt Trockenheit und Hitze im Gepäck. Folgt ein neuer Hitzerekord? Schauen wir auf den Hundertjährigen Kalender: 1. bis 3. trübes Wetter; 4. bis 6. starker und andauernder Regen; 7. bis 9. mittelkalt; 11. Regen; 21. bis 31. Wind, Schnee und Nebel.

    Die Prognosen

    Die Prognosen des Hundertjährigen Kalenders halten passende Bauernregel zum Winterwetter parat. Können sie wissenschaftlich belegt werden? Einige schon. Ein Beispiel: Nebel im Januar, bringen ein nass‘ Frühjahr.

    Erklärung: Treten im Januar häufig kühle und feuchte Wetterlagen mit Nebel auf, so fällt im Frühjahr überdurchschnittlich viel Regen. Diese Bauernregel konnte wissenschaftlich untermauert werden. Nach Nebelwetterlagen im Januar folgt in den Folgemonaten in zwei von drei Jahren mehr Niederschlag als im Durchschnitt. „Gibt´s im Januar Wind von Osten, tut die Erde langsam frosten.“ Der Nebel soll Auswirkungen auf das Frühjahr haben: „Wenn im Januar viel Nebel steigt, sich ein schönes Frühjahr zeigt.“

    Oft sind Namenstage für die Vorhersage wichtig: „An Fabian und Sebastian (20.) fängt der Saft zu gehen an.“ Den gleichen Spruch finden wir einen Tag später, am Namenstag der Hl. Agnes. Sie ist die Patronin der Kinder, der Verlobten und der Gärtner: „Wenn Agnes (21.) und Vinzenz (22.) kommen, wird neuer Saft im Baum vernommen.“

    Wann entstehen Eisblumen?

    Eisblumen auf den nicht gut isolierten Fenstern hatte ein jeder. Damit Eisblumen wachsen, müssen draußen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschen und innen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Voraussetzung sind Staubpartikel oder Kratzer an den Scheiben. Dann kann der Wasserdampf der Luft sich direkt in Eiskristalle umwandeln, und die wundervollen, einzigartigen Eisgewächse können die Scheibe verzieren.

    Vom 10. bis 12. Januar findet wieder die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt: Der NABU ruft Naturfreundinnen und Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem NABU zu melden.

    Spätestens nach Dreikönig werden viele Weihnachtsbäume entsorgt. An den verschiedenen Orten am Obermain beginnen die Christbaumsammelaktionen der Ortsvereine.

    Neujahrswunsch vor 100 Jahren:

    Ich wünsch euch ein glückselig neus Jahr.

    An Boden voll Körner.

    An Stall voller Hörner.

    An Geldbeutel voll Geld.

    Dass euch es ganz Jahr nix mehr fehlt!

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