Im römischen Kalender war der August ursprünglich der sechste Monat, er hieß folgerichtig Sextilis. Umbenannt wurde er im Jahr 8 vor Christus nach dem römischen Kaiser Augustus, der in diesem Monat einst sein erstes Konsulat angetreten hatte. Der männliche Vorname August wird im Gegensatz zum Monatsnamen auf der ersten Silbe betont und steckt in der Redewendung vom „dummen August“.
Die wechselhafte Wettervorhersage des Hundertjährigen Kalenders für die vergangenen Monate traf zu. Landwirtinnen und -wirte, Gartenbesitzerinnen und -besitzer sowie Waldbäuerinnen und -bauern haben sich über den Regen, der in den Jahren davor ausgeblieben war, gefreut. Leider gab es auch am Obermain Starkregen, der zu Überschwemmungen führte. Doch viel größer war im Juli das Ausmaß der Überschwemmungen in Westdeutschland und im Alpenraum.
Ob im kommenden Monat Abt Knauer mit seinen wechselhaften Vorhersagen wieder richtig liegt? Bestimmt würden sich die Schulkinder in diesem Ferienmonat nicht darüber freuen.
Wechselhafte Wettervorhersage des Hundertjährigen Kalenders
Einen Genuss der Extreme serviert die wechselhafte Wettervorhersage des Hundertjährigen Kalenders. Der Monat beginnt mit einem trüben Tag. Danach drei Tage mit schönem und warmen Wetter. Am 5. August ist mit Gewitter und Platzregen zu rechnen. Nach einem weiteren Schönwettertag wartet bis zum 13. August täglich Regen. Dazu passen einige Bauernregeln: „Regen an Maria Schnee (5.), tut dem Korn sehr weh“ oder „Dem Bauern ungelegen ist Sankt-Afra-Tag (7.) mit Regen.“
Der wichtige Lostag am Laurentiustag (10.) wäre ein Regentag. Ein Trostpflaster für die Landwirte: „Öffnet Laurentius die Wolkenschleuse, gibt?s auf den Feldern keine Mäuse.“ Für die Waldbesitzer ist eine alte Beobachtung auf den 10. August bezogen: „Kommt Laurentius daher, wächst im Wald das Holz nicht mehr.“
Dann gibt es zur Erholung bis zum 17. des Monats schönes Wetter. An „Mariä Himmelfahrt“ (15. August) wäre es somit schön. Es ist ein religiöser Feiertag der katholischen Kirche, welcher in Deutschland auf das Jahr 813 zurückgeht. In Bayern ist er nur dort gesetzlicher Feiertag, wo in der Stadt oder Gemeinde die Mehrheit der Einwohner katholisch ist. In Hochstadt gibt es eine Maria–Himmelfahrt–Kirche; gleiches gilt für die Stadtpfarrkirche zu Lichtenfels.
Unwetter, Gewitter, Sturm und Regen bis zum Monatsende?
Doch vom 18. August bis zum Monatsende ist nach der Prognose des Hundertjährigen Kalenders nicht auf Sonnenschein zu hoffen. Es soll Unwetter, Gewitter, Sturm und Regen geben; das sind keine schönen Aussichten! Sankt Bartholomäus gilt im Volksmund als wichtiger Lostag (24.): „Wie sich der Barthel-Tag verhält, ist der ganze Herbst bestellt.“ Ob dies ein Hinweis auf einen verregneten September ist?
Am Bartholomäustag endete früher die Schon- und Laichzeit der Fische. An manchen Orten wurde der Fischfang mit einem Fest wieder eröffnet. Der Märtyrer Bartholomäus ist Schutzpatron der Bauern, Winzer, Schäfer, Schuster und der Metzger. Folgerichtig würde die Wetterprognose auch auf den Felixtag zutreffen. Denn ein Spruch sagt: „Bischof Felix (30.) zeigt an, was wir 40 Tage für ein Wetter han.“
Kommt der Name vom Regen oder vom Fleiß?
Wenn sich der Landkreis schon auf viel Regen einstellen muss, lohnt vielleicht einmal ein Blick auf den Regenwurm. Freuen sich diese unscheinbaren Tiere über Regen? Wie so oft geht die Meinung der Gelehrten sehr auseinander. Sicher ist, dass Regenwürmer unter der Erde am besten aufgehoben sind. Da ist ihr Name im Englischen (earth worm) passender gewählt.
Ob das deutsche Wort Regenwurm vom Regen kommt, scheint nicht erwiesen. Manche führen es auf die Bezeichnung reger (= fleißiger) Wurm zurück; die unermüdlichen Bodenbewohner sind immer am Schaffen. Viele Menschen glauben, dass Regenwürmer bei Regen an die Oberfläche kommen, weil sie sonst in ihren Gängen ertrinken. Der wahre Grund ist: Die Würmer spüren die Vibrationen der Regentropfen und kommen deshalb aus ihren Gängen.
Regenwürmer gehören zu den stärksten Tieren der Welt
Regenwürmer sind blind, taub und stumm, gehören aber zu den stärksten Tieren der Welt. Unter einem Quadratmeter Wiese leben rund 100 Regenwürmer. Wenn der Regenwurm seinen Gang gräbt, dann stößt er mit dem Kopf in eine Lücke im Erdreich. Indem er sich vorwärts schiebt, erweitert er die Lücke und drückt Erde zur Seite. Dabei wendet er Kräfte auf, mit denen er das 60-Fache seines Körpergewichts bewegt.
Gartenbesitzerinnen und -besitzer schätzen sich glücklich über die Anwesenheit vieler Regenwürmer. Die Vorteile sind zahlreich: Regenwürmer verbessern die Bodenbeschaffenheit, sie durchlüften den Boden. Ausscheidungen reichern das Substrat der Beetpflanzen mit Nährstoffen an und sie locken Vögel in den Garten.
Fei vill mähre!Wos, du hosd dou defüe Zeid? Ja, hosdn du niggs annesch zu dun? Worum magsdn du des? Wos grigsda denn dou defüe? Griing du ich velleichd niä säll, wos du maansd. Obe glaab me, ich griich wos annesch defüe. Und des is fei vill mähre! Josef Motschmann